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Ehewahrheit: "Wie eine Gefangene im goldenen Käfig"

Deprimierte Frau umarmt Mann
© Antonio Guillem / Shutterstock
Ihr Mann betet sie an, und genau das wird Jasmin zu viel. Von anderen Männern erlaubt sie sich nur zu träumen - bis ein Hirntumor ihr Leben verändert.

Ich kenne meinen Mann seit 22 Jahren, seit 13 sind wir verheiratet. Ich war 18, als ich ihn kennen lernte. Meine Mutter hatte mir immer suggeriert, ich sei innerlich und äußerlich hässlich und kriege nie einen Mann. Dann lief alles ganz klassisch, Lehre beendet, Stress mit meiner Mutter, kaum sexuelle Erfahrung. Erste gemeinsame Wohnung, Heirat, Eigentumswohnung, flottes Auto.

Am Anfang unserer Beziehung waren wir immer heiß aufeinander und konnten die Finger nicht voneinander lassen. Es wird ruhiger, man hat andere Sorgen und schließlich schläft der Sex ein. Mein Mann ist wundervoll, aufmerksam, liebevoll, zärtlich und vergöttert mich. Genau das ist mir zu viel.

Eine Scheidung kam für ihn nie in Frage

Immer höre ich, was für einen netten Mann ich habe. Wir sind so ein tolles Paar. Ich habe immer wieder versucht auszubrechen, ihn zu verlassen, es zu beenden. Stellte aber immer wieder fest, wie sehr ich ihn liebe.

Er kämpfte immer um mich, wenn ich sagte: "Das war's". Wir redeten und arbeiteten an unserer Ehe. Er war immer bereit, mich gehen zu lassen und hätte mich in allem unterstützt, sei es nun eine eigene Wohnung, in eine andere Stadt, ein neuer Job. Nur eine Scheidung kam für ihn nie in Frage: Er wollte das Recht behalten, warten zu dürfen. Ich fühlte mich wie eine Gefangene im goldenen Käfig mit offener Tür. Dazu kommt eine erdrückende Schuldenlast, die uns nur noch mehr aneinander kettet.

Wie wohl andere Männer im Bett sind?

Mein Mann war der erste, mit dem ich geschlafen habe. Ich träumte immer von anderen Männern, wie die wohl im Bett sind? Ob es da noch andere Erlebnisse gibt?

Dann kam die Wende. Bei mir wurde ein Hirnhauttumor festgestellt. Dieser Tumor wurde zum größten Teil entfernt. Ich habe alles gut überstanden, spürte aber auch, wie schnell sich das Leben ändern oder auch zu Ende sein kann. Ich habe gekämpft und wollte nur eins: leben. Dieses Leben wurde mir geschenkt. Ich wollte aber nicht so weiter machen, sortierte und ordnete mein Leben.

Ich war freizügig und ungehemmt

Auch mein Verlangen nach Sex kam wieder. Zuerst sehr zur Freude meines Mannes. Doch das war schnell vorbei - er ist keine 20 mehr, er war überfordert mit meiner Lust. Was tun? Ich liebe ihn, doch sexuell haben wir unterschiedliche Bedürfnisse. Ich beschloss, meine sexuellen Wünsche auszuleben. Lernte wundervolle Männer kennen, über Zeitungsanzeigen und Internet. Oft war ich überrascht von mir selbst: Ich war freizügig und ungehemmt. Staunte über die vielen Möglichkeiten, die sich auftaten. Lernte viele neue Spielarten des Sex kennen - die auch zu einer sexuellen Bereicherung im Sexleben zu meinem Mann wurden.

Verwundert war ich über die Attraktivität dieser Männer, alle gut gebaut und intelligent und wollten mich hässliches Entlein kennen lernen. Ich habe an Selbstbewusstsein gewonnen. Denn ich stellte fest, dass ich durchaus nicht hässlich bin. Nun bin ich eine schöne, selbstbewusste Frau mit einem lieben Inneren, die sich selbst annehmen kann. Ich habe überhaupt kein schlechtes Gewissen. Ich genieße die freie Zeit mit meinen Männern. Und mein Mann freut sich über seine schöne, fröhliche und ausgeglichene Frau, denn er kennt die vielen düsteren Tage, die ich durchlebt habe.

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