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Von wegen verflixte 7 In diesem Beziehungsjahr trennen sich die meisten Paare

Welches Beziehungsjahr ist das schwerste? Zwei Hände gehen auseinander
© KieferPix / Shutterstock
Welches Jahr ist wohl das gefährlichste für eine Beziehung? So viel vorweg: Das siebte ist es – statistisch gesehen – nicht.

Hauptsache bis zum achten durchhalten, Hauptsache bis zum achten durchhalten, Hauptsache bis zum achten durchhalten, ... – vielleicht denken einige Leute genau so über ihre Partnerschaft. Schließlich gilt das "verflixte siebte Jahr" als das Trennungsjahr schlechthin. Aber ist da auch etwas dran? Oder ist das "verflixte Siebte" nichts weiter als ein Mythos?

Die gefährlichsten Beziehungsjahre laut Statistik

Der US-amerikanische Soziologe Michael Rosenfeld hat diese Frage längst geklärt. Über mehrere Jahre begleitete der Stanford-University-Professor für seine Studie "Wie Paare zusammen kommen und bleiben" ("How couples meet and stay together") mehr als 3.000 Pärchen und holte von ihnen regelmäßig ein Update über ihren Beziehungsstatus ein. Aufgrund der Daten errechnete er, in welchem Beziehungsjahr das höchste Trennungsrisiko besteht. Und siehe da: Das gefährlichste und kritischste Jahr in der Partnerschaft ist demnach das erste. 

60 Prozent der Beziehungen, die Rosenfeld auf dem Zettel hatte, zerbrachen noch vor dem ersten Jahrestag – trotz Verliebtheit, Schmetterlingen im Bauch und rosaroter Brille. Danach nimmt laut der Stanford-Studie die Trennungswahrscheinlichkeit drastisch ab: Bei unverheirateten Paaren jedes Jahr um 10 Prozent, allerdings nur bis zum fünften, ab da sinkt das Risiko plötzlich deutlich langsamer. Und im siebten? Kein Knick in der Kurve. Heißt also, wenn man einem Jahr außer dem ersten den schwarzen Peter zuschieben wollte, dann dem fünften – schließlich kommt vor allem da der Sturzflug der Trennungsquote ins Stocken.

Für das "verflixte fünfte Jahr" spricht übrigens auch noch eine andere Statistik: Laut statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2017 am häufigsten Ehepaare geschieden, die es zuvor (nach der Hochzeit) fünf Jahre lang zusammen ausgehalten hatten. Verdächtig, verdächtig.

Ab wann hat man's geschafft?

Und wie lange muss man in einer Partnerschaft "durchhalten"? Ab wann ist man sicher? Laut der Rosenfeld-Erhebung ehrlicherweise nie so richtig – besonders dann nicht, wenn man auf den Ring am Finger verzichtet: So lag bei unverheirateten Hetero-Paaren demnach die Wahrscheinlichkeit, dass sie beschließen, getrennte Wege zu gehen, nach 15 gemeinsamen Jahren noch bei 12 Prozent, bei homosexuellen Paaren bei fünf. Und: Nach 25 Jahren stieg sogar das Risiko für eine Trennung bei nicht verheirateten Menschen wieder an.

Ehepaare brauchen sich Rosenfeld zufolge zwar im Schnitt deutlich weniger Sorgen zu machen (Trennungsquote laut seiner Erhebung nach 20 Jahren bei unter einem Prozent), doch auch sie sollten sich nie zu sicher sein: Jede sechste Scheidung, so unser statistisches Bundesamt, geschieht nach 25 Ehejahren oder mehr.

Ach herrje, wie kompliziert! Kein Wunder, dass sich das einfache "verflixte Siebte" besser in den Köpfen festsetzt ... aber was lernen wir denn nun aus alldem? Das wiederum ist ganz einfach: Weniger auf den Kalender achten – und dafür mehr auf das Gefühl.

sus Brigitte

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