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Beziehung 5 Wege, um die Freundschaft in eurer Partnerschaft zu stärken

Beziehung: Ein Paar auf dem Fahrrad
© simona pilolla 2 / Shutterstock
Eine wichtige Zutat für eine glückliche Partnerschaft ist die ...? Genau: Freundschaft! Was wir tun können, um die in unserer Beziehung zu stärken, liest du hier.

Freundschaften machen glücklich, inspirieren, stärken unser Selbstwertgefühl und sind oft sogar langfristiger und stabiler als Partnerschaften. Da erscheint es nur logisch, dass viele Paartherapeut:innen und Psycholog:innen der Auffassung sind, dass harmonische, gesunde Beziehungen eine ausgeprägte, starke freundschaftliche Komponente aufweisen.

Es mag abgedroschen klingen, doch wer über den Menschen an seiner Seite sagt: "Diese Person ist meine beste Freundin" bzw. "ist mein bester Freund", hat aus Sicht von Expert:innen eine deutlich bessere Chance auf eine gelingende Partnerschaft bis ins hohe Alter als Paare, die in erster Linie eine physische Anziehung miteinander verbindet – oder ein schicker Ring am Finger.

Stellt sich nur die Frage: Was können wir in unserem Beziehungsalltag tun, um die Freundschaftssäule unserer Liebe zu stärken? Das Gottman-Institut, das auf der Grundlage der jahrelangen Forschung des Psychologie-Paares John und Julia Gottman Kurse und Beziehungstherapien anbietet und wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich macht, empfiehlt dazu folgende Maßnahmen.

5 Wege, um die Freundschaftssäule eurer Partnerschaft zu stärken

1. Mikromomenten eine Bedeutung geben

Zusammen aufstehen, Zähneputzen, frühstücken und Kaffee trinken, dann wahrscheinlich ein paar Stunden getrennt voneinander arbeiten und schließlich wieder gemeinsam zu Abend essen, entspannen oder sonst etwas tun und ins Bett gehen. Die meisten Paare verbringen so viel Zeit miteinander, dass sie aneinander gewöhnt sind und alltägliche Momente der Zweisamkeit kaum als etwas Besonderes wahrnehmen können. Doch in Gesellschaft von Freund:innen zu sein, ist etwas Besonderes. Vor diesem Hintergrund raten die Expert:innen des Gottmann-Instituts, solchen Mikromomenten der Partnerschaft eine Bedeutung zu geben.

Diese Minute, in der wir beide vor dem Spiegel stehen und die Zahnbürste im Mund haben. Oder die Viertelstunde, die wir beide verschlafen am Frühstückstisch sitzen und unseren Kaffee schlürfen. Solchen Momenten Aufmerksamkeit schenken, sie bewusst erleben, den Schatz in ihnen sehen, ggfs. hören, wertschätzen und fühlen. Das kann dabei helfen, die vermeintlich selbstverständliche gemeinsame Zeit als etwas Kostbares zu empfinden. Wie die Zeit mit einer:m Freund:in.

2. Ehrliches Interesse zeigen

Ist es nicht (meistens) ziemlich inspirierend und interessant, sich mit Freund:innen auszutauschen? Und kommt es nicht manchmal auch vor, dass ein:e Freund:in uns zum Beispiel so etwas sagt wie: "Ich gehe zurzeit so gerne Bouldern, hast du nicht Lust, mal mitzukommen?" – und wir dann mitgehen? Eine solche Dynamik tut laut Gottman-Institut auch der Freundschaftssäule unserer Beziehung gut. Was dafür nötig ist? Ehrliches Interesse füreinander zeigen bzw. entwickeln. Nicht nur das Ohr hinhalten, damit sich Schatzi die Erlebnisse des Tages von der Seele reden kann, bis wir endlich an der Reihe sind. Sondern sich darauf einlassen, neugierig sein und wirklich wissen und verstehen wollen, was passiert ist und was das mit ihm gemacht hat.

Ähnliches gilt für Hobbys: Wir müssen beim besten Willen nicht alles zusammen machen. Im Gegenteil, Dinge getrennt und für sich zu unternehmen, ist sogar gut und wichtig für eine Partnerschaft. Aber hier und da den anderen mal begleiten, bei der Joggingrunde auf dem Rad mitfahren oder das Fantasy-Buch lesen, obwohl man lieber Krimis mag, um mit ihr:ihm darüber reden zu können. So etwas stärkt eine Freundschaft – auch innerhalb der Beziehung.

3. Unterschiede und Individualität feiern

Wenn unsere Freund:innen andere Ansichten haben als wir oder andere Geschmäcker oder Vorlieben, fällt uns das in der Regel leicht zu tolerieren. Oft macht es die Freundschaft sogar interessanter, ist anregend und inspirierend. Das kann auch für die Freundschaft in einer Beziehung gelten. Zwar sind Gemeinsamkeiten und gewisse Überschneidungen wichtig, um ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten und das Konfliktpotenzial in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Doch keine zwei Menschen sind gleich und immer einer Meinung. Sich dessen bewusst zu sein und Differenzen in einer Partnerschaft – wie in einer Freundschaft – als Bereicherung zu sehen und wertzuschätzen, vermittelt den Beteiligten ein Gefühl von Sicherheit. Es erleichtert uns, diesem anderen Menschen zu vertrauen, und stärkt – neben unserer Liebe – unser beider Selbstbewusstsein. 

4. Ein Team sein

In einer Freundschaft ist in der Regel selbstverständlich, dass wir auf einer Seite stehen, no matter what. Wir stärken einander den Rücken, verteidigen uns gegenseitig vor Angriffen von anderen. Das muss nicht bedeuten, dass wir wider unserer Überzeugung unserer:m Freund:in zustimmen. Aber zumindest Wertschätzung und Toleranz für ihre:seine Position werden wir zeigen oder den Versuch unternehmen, sie zu verstehen. Wenn wir nun genauso selbstverständlich für unsere:n Partner:in einstehen (und andersherum), wird uns das zu Verbündeten machen und die Freundschaft in unserer Beziehung festigen. In einem Team darf es Differenzen geben, der Zusammenhalt bleibt davon unberührt. Auf diesem Prinzip beruhen auch Freundschaften – genau wie wünschenswerterweise Partnerschaften.

5. Spaß miteinander haben

Vielleicht der schönste und einfachste Weg, um die Freundschaft innerhalb einer Partnerschaft zu stärken: Gemeinsam lachen, lustige Dinge unternehmen, rumalbern! Spaß miteinander zu haben und das Beisammensein als leicht zu empfinden, ist ein wichtiger Aspekt der meisten Freundschaften. Diesen auch in unserer Beziehung gezielt zu forcieren, wird unsere freundschaftliche Verbundenheit vertiefen. Und uns ganz nebenbei mit Sicherheit gute Laune bescheren.

Verwendete Quelle: "The Gottman Institute" gottman.com

sus Brigitte

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