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Ehrlich gesagt ... Warum es so wichtig ist, diese Fragen in einer Beziehung zu stellen

Zwei Menschen stehen nebeneinander, als Kopf haben sie ein Ausrufe- und ein Fragezeichen
© Lustre / Adobe Stock
Es gibt Fragen, bei denen graut es uns vor der Antwort – besonders in Beziehungen. Doch gerade deswegen müssen sie gestellt werden.

Die Zeit zu Beginn einer Beziehung, die gerne die "rosarote Phase" genannt wird, ist für viele Menschen ein einziger Rausch: Alles ist aufregend, alles ist neu. Die Person, die das Potenzial hat, die große Liebe unseres Lebens zu werden, ist unheimlich spannend, wir lachen, wir sind aufgeregt, unser Herz schlägt Hand in Hand mit unserem Bauch regelrecht Purzelbäume.

Doch da ist noch etwas anderes, ein kleiner Schatten, der von all dem Licht in unserem Leben geworfen wird. Eine Unsicherheit, etwas Abstraktes, nicht direkt Greifbares, mehr ein Gefühl. Etwas stimmt nicht. Vielleicht ist es nur eine kleine Aussage, im Nebensatz gefallen, die dich verunsichert zurücklässt. Möglicherweise hast du in der Vergangenheit unschöne Erfahrungen mit Menschen gemacht und bist aus diesem Grund für gewisse Themen sehr sensibel und wirst schnell hellhörig. 

Doch was tun? Es ist verständlich, dass wir oftmals dazu neigen, Themen, die allzu ernst, schwierig oder persönlich sind, zu meiden. Wir wollen schließlich nicht diejenigen sein, die die rosarote Phase beenden. Und wer weiß, vielleicht beantwortet sich die Frage, die in dir brennt, ja im Laufe eurer Beziehung von ganz allein? Ja, vielleicht. Doch das wird bei manchen Themen im Zweifel wenig daran ändern, wie du auf die Antwort reagieren wirst.

Wir haben einige Fragen gesammelt, die sich viele von uns nicht trauen, zu stellen – obwohl sie für unsere Beziehung oft so unheimlich wichtig sind.

Diese Fragen fürchten wir in unserer Beziehung zu stellen – trotz ihrer Wichtigkeit

Politik, Familienplanung, gescheiterte Beziehungen – die folgenden Fragen sind alles andere als leichte Kost. Doch beiden Seiten wird viel Ärger, Frust und Trauer erspart, wenn man sich mit den wichtigen Themen, die diese Fragen ansprechen, bereits möglichst früh in einer Beziehung auseinandersetzt.

1. Was suchst du in dieser Beziehung?

Eine Frage, deren Antwort letztlich der Grundstein eurer Beziehung ist. Natürlich lässt sich nicht alles durchplanen – schon gar nicht unsere Emotionen und wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln. Doch die meisten von uns haben doch in puncto Liebesbeziehung zumindest eine ungefähre Vorstellung, was sie sich wünschen würden. Heirat und Kinder mit eigenem Haus im Vorort? Oder doch eher eine offene Beziehung? Polyamor oder doch monogam? 

Es gibt viele Möglichkeiten und beim ein oder anderen Punkt lassen sich sicherlich Kompromisse finden oder es verändern sich die Bedürfnisse im Laufe der Zeit. Doch wer in den Vorstellungen von Beginn an komplett auseinandergeht, wird schwerlich zueinanderfinden, ohne dass eine der beiden Personen ihre Einstellungen komplett für die Beziehung über Bord werfen muss. Was das Fundament dieser von vornherein derart mit Rissen durchziehen wird, dass kaum etwas Stabiles darauf erbaut werden kann.

2. Welche religiösen und politischen Ansichten hast du?

Religion und Politik sind zwei sehr kontroverse Themengebiete, zu denen jeder Mensch eine Meinung hat – denn auch das gänzliche Heraushalten aus beidem ist ein Statement für sich. Ein tiefgläubiger Mensch und eine absolut überzeugte Atheistin, die Religion und Kirche als Institution überaus kritisch gegenübersteht, werden zwangsläufig in Konflikte geraten. Wie auch bei der ersten Frage zur Beziehungsform läuft es hier darauf hinaus, dass beide Seiten immer wieder aneinandergeraten, weil sie sehr unterschiedliche Lebenswege gehen oder eine Person zurückstecken muss.

Ähnlich ist es beim Thema Politik, welches oftmals individuelle Grundsätze umfasst, die aus reinem Naturell heraus indiskutabel für die Menschen sind. Natürlich gibt es auch Menschen, die komplett andere Einstellungen als ihre eigenen akzeptieren und respektieren können. Doch für die meisten ist das eine sehr große Herausforderung, für die stets eine Menge Energie aufgebracht werden muss und die auch immer wieder misslingt. Streit ist also mehr oder minder vorprogrammiert.

3. Woran scheiterten deine letzten Beziehungen?

Sicherlich kann diese Frage für viele Menschen besonders unangenehm sein, schließlich zielt sie auf das Teilen einer nicht selten sehr unangenehmen Erfahrung ab. Natürlich gibt es auch die Beziehungen, die mehr oder minder einvernehmlich enden und bei denen beide Parteien – meist nach einer gewissen Zeit des Abstands – auf platonischer Ebene wieder zusammenfinden können. 

Doch so oder so gibt es für das Ende einer Beziehung immer Gründe – und selten hat nur eine der beiden Parteien ihren Anteil daran. Bei dieser Frage sollte es weniger darum gehen, sich mit dem:der Verflossenen zu vergleichen oder in alten Wunden zu bohren. Interessant ist vielmehr der Umgang der Person mit dem:der Ex: Wie wird das Scheitern der Beziehung reflektiert? Was für Konsequenzen wurden daraus gezogen? Hat die Person mit der Beziehung und deren Ende abgeschlossen?

4. Möchtest du Kinder?

Aufbauend auf der ersten Frage, gehört auch die Frage nach Nachwuchs zu den fundamentalen – und dadurch auch besonders schwierigen. Und auch hier gilt: Es kann natürlich sein, dass sich der Wunsch nach einem Kind verändert, in die ein oder andere Richtung. Doch darauf zu hoffen, dass der:die Partner:in (oder man selbst) eines Tages aufwacht und eine komplett andere Meinung zu einem derart bedeutsamen und lebensverändernden Thema hat, ist – gelinde gesagt – gering.

Egal wie groß die Liebe zueinander ist, der Wunsch nach einem Kind (oder das Fehlen dieses Bedürfnisses) wird über kurz oder lang Spannung in die Beziehung bringen. Eine der bitteren Wahrheiten über die Liebe ist die, dass sie allein nicht ausreicht, um eine Beziehung aufrechtzuerhalten. Die Lebenspläne und -wege müssen einigermaßen kompatibel sein. Und auch wenn es schmerzt, ist es oftmals besser, sich solchen Tatsachen früher als später in einer Beziehung zu stellen.

Verwendete Quelle: powerofpositivity.com, journals.sagepub.com

csc Brigitte

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