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Kommunikation 8 Wege, schlagfertig auf sexistische Witze zu reagieren

Kommunikation: 8 Wege, schlagfertig auf sexistische Witze zu reagieren
© inspiring.team / Adobe Stock
Ob auf der Arbeit, im Alltag oder Bekanntenkreis – Witze auf Kosten deines Geschlechts nerven und doch werden besonders Frauen häufig mit ihnen konfrontiert. Hier erfährst du, wie du nächstes Mal statt einem roten Kopf eine starke Antwort parat hast.

Sexistische Witze kommen in vielen Formen. Eine Sache haben sie jedoch gemeinsam: Sie verletzen, sind überflüssig und so gut wie immer zum Nachteil der Frauen. Umso wichtiger ist es, dass sich nicht nur die betroffene Gruppe dagegen ausspricht. Jede:r von uns kann mit diesen Handlungsanweisungen einen Beitrag leisten, sexistischen Witzen den Gar auszumachen. 

1. Lasse die Stille sprechen

Bevor du irgendetwas sagst oder tut, solltest du für einen kurzen Moment gar nicht reagieren. Lache nicht und gehe nicht auf den Witz ein, sondern schaue dein Gegenüber lieber einen kurzen Moment betreten an. Stille kann schließlich Bände sprechen, besonders, wenn sie unangenehm ist. 

2. Stelle eine Frage

Um der witzelnden Person ihr Fehlverhalten zu verdeutlichen, kann es helfen nachzufragen. Zum einen kannst du die Person bitten, den Witz zu erklären. Die Pointen solcher Späße sind meistens stumpf sexistisch, sodass, wenn es sie herunterbricht, auch deinem Gegenüber das Lachen vergehen sollte. Zum anderen kannst du auch Fragen stellen, die direkt zum Reflektieren anregen. 

Mögliche Fragen wären: 

  • "Das verstehe ich nicht, erkläre doch bitte, wie es gemeint war?"
  • "Hast du das gerade wirklich gesagt?"
  • "Würdest du das auch zu einem Mann sagen?"
  • "Ist dir bewusst, dass solche Witze einen Raum für Sexismus und Übergriffigkeit schaffen?"
  • "Gibt es einen Grund, wieso du solche Witze machst? Hast du Angst oder wurdest verletzt?"

3. Sprich direkt an, dass dieser Witz sexistisch ist und wieso so ein Humor problematisch ist

Wer nicht fragen möchte, kann auch direkter werden. Du kannst versuchen, einen anderen Kontext zu geben oder den Kommentar umzudeuten und so die sexistische Natur hervorzuheben. Oder du sagst geradeheraus, was du von dem Witz hältst. 

Mögliche Antworten wären:

  • "Das war nicht witzig."
  • "Dieser Witz verstößt gegen unseren Verhaltenskodex." 
  • "Das ist eine unangemessene, verallgemeinernde Aussage, die auf Stereotypen basiert."
  • "Ich fühle mich sehr unwohl wegen deiner Witze." 
  • "Solche Witze werde ich nicht weiter tolerieren."

4. Bemerke, dass die Person sich in der Vergangenheit besser verhalten hat und dich ein solcher Kommentar überrascht

Manchmal kann es auch helfen, etwas persönlicher und emotionaler zu antworten. Damit ist allerdings nicht gemeint, selbst laut oder traurig zu werden, sondern an den moralischen Kompass deines Gegenübers zu appellieren. Jemand, der hört, dass sein Verhalten sich gerade negativ entwickelt, neigt dazu, sich selbst zu hinterfragen. 

5. Nutze deinen eigenen Humor

Wenn dir spontan eine schnittige Antwort in den Sinn kommt, kannst du auch selbst mit Humor antworten. So lässt sich zum Beispiel sarkastisch bemerken, dass das Weltbild des Gegenübers eingestaubt ist. Besonders in emotional aufgeladenen Situationen, kannst du so ein wenig Druck ablassen. Wichtig ist aber, dass du selbst keine sexistischen Witze machst und auch nicht persönlich beleidigend wirst. 

6. Teile deine persönlichen Erfahrungen mit Sexismus

Menschen, die das Privileg haben, selten mit Diskriminierung auf Grund ihres Geschlechtes konfrontiert zu werden, ist häufig nicht bewusst, wie schmerzhaft solche Erfahrungen sein können. Wenn du selbst Erfahrungen hast und diese teilen möchtest, könntest du dies in einem ruhigen Moment tun. Vielleicht werden deinem Gegenüber die Konsequenzen solcher Witze dann bewusst. 

7. Reagiere gelangweilt

Eine weitere Möglichkeit, deinem Gegenüber den Wind aus den Segeln zu nehmen, ist zu verdeutlichen, wie unreif dieses Verhalten ist. Besonders in einem erwachsenen Umfeld sollte für solchen Humor kein Platz sein. Deswegen kann es helfen, auf den Entwicklungsstand und dafür angemessenes Verhalten hinzuweisen. So wird deutlich: "Das, was du hier machst, bringt mich nicht zum Lachen, sondern zum Gähnen." 

8. Beteilige dich aktiv daran, eine Kultur zu schaffen, in der Beschwerden ernst genommen und sexistische Witze als solche benannt werden.

Dieser Punkt bezieht sich nicht auf direktes Antworten. Trotzdem ist es wichtig, dass wir alle ein Auge darauf haben, dass ein Umfeld entsteht, in dem Betroffenen zugehört und sexistischer Humor nicht toleriert wird. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du entsprechendes Verhalten melden. Und wenn jemand mit dir über Erfahrungen mit Sexismus spricht, solltest du der Person zuhören und glauben. 

Verwendete Quellen: Psychologytoday.com, forbes.com

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