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Tolle Wolle!

Sie lieben Wolle und alles, was damit zusammenhängt? Hier sind Tipps für Strickerinnen, Filzfans und Schaf-Freunde.

Lässiges Beuteltier

Eine kirschrote Tasche zum Selberstricken

Das brauchen Sie: • 500 g Laluca Cotton von Schachenmayr (Baumwollmischgarn, Lauflänge ca. 65 m/50g) in Kirschrot, Stricknadeln Nr. 4-5, 1 Strickliesel mit 8 Haken • Maschenprobe: Mit Nadeln Nr. 4-5 glatt rechts gestrickt, ergeben 16 Maschen und 24 Reihen ein Quadrat von 10 cm

Und so geht's: Für die Tasche (ca. 55 cm breit und 45 cm hoch) ein Rechteck stricken. 90 Maschen anschlagen und ca. 108 cm glatt rechts stricken, Maschen abketten. Anschlag- und Abkettrand ca. 4 cm nach innen umklappen und an der Innenseite festnähen. Dadurch entsteht ein Tunnelzug für die Träger. Das Strickteil links auf links zur Hälfte falten. Die Seitennähte ab dem Tunnelzug von oben nach unten bis auf 8 cm schließen, den Rest der Seitennaht hochklappen und ebenfalls schließen, so dass ein 4 cm breiter Taschenboden entsteht. Für die Träger zwei Kordeln mit 50 cm Länge mit der achthakigen Strickliesel anfertigen. Die Träger durch den Tunnelzug ziehen, zusammennähen - und das Beuteltier bei der nächsten Gelegenheit ausführen.

Tolle Wolle!
© Ute Staudacher für Coats.

Ein Filzlamm zum Selbermachen

Gestatten: Luise. Heißt so ein Schaf? Und warum hat es Blumen auf dem Fell? Ist doch egal! Wir haben uns sofort in Luise verliebt.

Das brauchen Sie: • 300 g weiße Filzwolle im Vlies, rosa Vorfilz, Olivenölseifenlauge, Essig • 3 x 0,50 cm Luftpolsterfolie, ein altes Handtuch, Backblech, Tesafilm, Bügeltuch, Wäschesprenger, Kochlöffel • Stickgarn in Rosa und Dunkelbraun

Und so geht's:Schafvorlage auf dem Kopierer um 200 % vergrößern, zweimal aus der ersten Lage Luftpolsterfolie ausschneiden und mit Tesafilm zusammenkleben (Noppen nach außen). Seifenlauge erwärmen. Aus dem rosa Vorfilz sechs Blumen (à ca. 4 cm) ausschneiden und für die zwei Ohren und den Schwanz drei Stücke von je 7 cm Länge abzupfen. Backblech als Arbeitsfläche mit Handtuch und zweiter Folie bedecken. Die weiße Wolle mit ca. 1,5 cm Nahtzugabe auf das Schnittmuster legen, drei Blumen auf dem Schaf verteilen und bis auf die überstehenden Ränder alles gut mit Seifenlauge durchfeuchten. Dritte Folie über die Arbeit legen und umdrehen. Trockene Ränder auf den Schnitt umklappen und ebenfalls durchfeuchten.

Nun diese Seite mit zwei Lagen Wolle plus Nahtzugabe und drei Blumen belegen und mit Seifenlauge bearbeiten, überstehende Ränder trocken lassen. Schaf erneut wenden, Ränder umklappen und einfeuchten. Bügeltuch auflegen, mit kreisenden Bewegungen filzen, umdrehen und auf der anderen Seite wiederholen.

Nun für die Ohren und den Schwanz jeweils 2/3 der vorbereiteten Stücke befeuchten, die Enden trocknen lassen und dem Schaf auf Kopf und Hinterteil legen, befeuchten und vorsichtig an den Körper filzen. Immer wieder warme Seifenlauge versprengen und langsam kräftiger filzen. Schaf unter dem Bauch ca. 10 cm aufschneiden, Folie entfernen, von innen die "Nähte" mit dem Kochlöffelstiel ausstreichen und einige Zeit weiterfilzen. Ausspülen und ins letzte Spülwasser einen Schuss Essig geben. Schaf ausdrücken, in Form ziehen und trocknen lassen. Mit der restlichen Wolle ausstopfen, Naht zunähen und das Gesicht aufsticken. Fertig ist Luise.

Das Material-Kit können Sie für 24 Euro plus Versandkosten bei der Schaf-Designerin Susanne Walther bestellen: www.filzflash.de, Tel. 040/59 22 55.

Zum Häkeln: Ein Kleid für die Kanne

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Was für ein Luxus, sich lange in die Kissen zu kuscheln und Tee zu genießen. Mit der maßgehäkelten Ummantelung fühlt sich auch die Kanne wohl.

Das brauchen Sie: Wolle Häkelnadel in beliebiger Größe Teekanne

Schwierigkeitslevel: : Anfänger bis Fortgeschrittene

Grundmuster: Reliefstäbchen

Den kuscheligen Kannenwärmer können Sie ganz einfach und individuell für jede Kanne selbst häkeln. Damit die Ummantelung auch auf Maß sitzt, nehmen Sie zuerst eine dem Umfang der Teekanne entsprechende Anzahl von Luftmaschen auf, die durch vier teilbar ist. Die erste Runde schließen und dann eine Runde feste Maschen, gefolgt von einer Runde ganze Stäbchen häkeln.

Nun den Faden für das erste Stäbchen in der neuen Runde um die Häkelnadel legen und anstatt oben bei den Maschen einzustechen, das ganze Stäbchen der Vorrunde auffassen. Hierzu die Nadel von vorne einstechen, hinter dem Stäbchen entlang führen und wieder nach vorne herausstechen. Dann wird das Stäbchen gehäkelt.

Mit dem nächsten Stäbchen genauso verfahren. Dann die nächsten zwei Stäbchen wie folgt abhäkeln: Faden um die Häkelnadel legen und das ganze Stäbchen der Vorrunde auffassen, indem man die Nadel von hinten einsticht, vor dem Stäbchen entlang führt und wieder nach hinten heraussticht. Dann wird das Stäbchen gehäkelt.

So rundherum arbeiten, sodass ein "2-rechts-2-links" - Muster entsteht. Für Tülle und Griffloch einfach ab einer bestimmten Höhe, je nach vorhandener Teekanne, nicht mehr in Runden arbeiten, sondern die beiden Seiten einzeln im Muster abhäkeln.

Zum Abschluss wird dann wieder eine Reihe fester Maschen gehäkelt. Durch das Muster ist der Teekannenwärmer sehr elastisch, sodass man ihn einfach über die Kanne ziehen kann.

Viel Spaß!

Waschtipps für unsere Lieblingsstücke aus Wolle

Schrumpfjacken und Puppenschals? Das passiert, wenn man's falsch macht. Dabei ist Waschen ganz einfach: Ich benutze immer flüssiges Wollwaschmittel, niedrig dosiert. Dann reinige ich die Teile per Hand oder mit dem Wollwaschprogramm in der Maschine und drücke sie anschließend ganz vorsichtig aus; empfindliche Angora- und Kaschmirstücke rolle ich stattdessen kurz in ein Handtuch ein. Auf dem Wäscheständer sollte man die Kleidung über eine dicke oder drei dünne Stangen legen, damit sich während des Trocknens keine Striemen eindrücken. Besonders flauschig wird Wolle übrigens, wenn man sie von links dämpft. Für Sachen aus Angora habe ich einen besonderen Trick: Schal oder Weste frisch gewaschen in eine Plastiktüte stecken und dann für eine halbe Stunde in den Tiefkühler. So stellen sich die Härchen wieder auf. Wenn sich Fussel und Wollläuse auf dem Lieblingspullover breitmachen, hilft ein spezieller batteriebetriebener Woll- Rasierer (zum Beispiel von Clatronic für circa 7 Euro).

Tipps von Angelika Schildt, BRIGITTE-Mitarbeiterin in der Requisite

Kreative Verbrechen aus der BRIGITTE-Redaktion

Ja, auch wir haben klein angefangen - mit Stricken, Häkeln und Filzen. Vier mutige BRIGITTE-Mitarbeiterinnen bekennen sich zu ihren ersten künstlerischen Gehversuchen:

Wollmieze

Die Katze habe ich in der achten Klasse gestrickt. Handarbeitsunterricht gab's nur für Mädchen, die Jungs mussten zum Werken. Eine seltsame Veranstaltung: Manche hatten das Stricken schon von Oma gelernt, der Rest lernte es nie. Ich konnte es bereits und habe sogar spezielle Augenknöpfe gekauft, deshalb sieht die Katze ein bisschen spacig aus. Sie ist weder misslungen, noch habe ich mich gequält. Im Gegenteil: Die Mieze war der Beginn meiner Strickleidenschaft.

Martina Behm, BRIGITTE-Mitarbeiterin

Schonstrick

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Ich war in der vierten Klasse, als ich den Kleiderbügelschoner fabriziert habe. Keine Ahnung, ob der gehäkelt oder gestrickt ist. Da bin ich völlig ahnungslos. Es ist mir sowieso ein Rätsel, wie es mir gelungen ist, etwas Derartiges herzustellen. Aber ich habe den Bügel sofort in Gebrauch genommen und benutze ihn heute noch, weil er schön weich ist und keine harten Kanten in meine Jacken drückt. Wenn ich umziehe, kommt er mit. Hohn und Spott habe ich mir wegen ihm noch nicht zugezogen. Das hat sich bisher keiner meiner Mitbewohner getraut.

Sonja Streit, Ressortleiterin in der Bildredaktion

Stickschule

Als ich das Stickbild verbrochen habe, muss ich etwa zehn Jahre alt gewesen sein. Daran erinnern kann ich mich nicht mehr, aber es lag in der Wohnung meiner Eltern herum, und mein Name steht darauf - zwei starke Indizien. Außerdem bescheinigt meine Mutter mir anhand der verschiedenen Sticharten noch heute großes Talent und bedauert, dass ich meine Fähigkeiten in dieser Richtung nie weiter ausgebaut habe.

Simone Lück, Mitarbeiterin im Weekend-Ressort

Groschenwärmer

Für die Wollfilztasche habe ich eine sehr gute Zensur bekommen. Damals mit acht Jahren in der Handarbeitsstunde. Ich habe früher mein Taschengeld darin gesammelt und sie dann vor ein paar Jahren zur Kaffeekasse umfunktioniert. Alle Kolleginnen wissen, dass das Täschchen in meiner Schreibtischschublade liegt und sich jeder in der Not einen Kaffeegroschen stibitzen darf. Ich habe die Tasche lange geschont, und so kam sie nach vielen Jahren noch mal zu Ehren.

Marina Kapla, Mitarbeiterin im Leserservice

Fotos: Peter Rohde, Action Press, Kröger &amp; Gross, carlitos/photocase.com Headerbild: AllzweckJack/photocase.com BRIGITTE 04/08 <strong>Und was stellen Sie am liebsten mit Wolle an? Schreiben Sie einen Kommentar.</strong>

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