1. Brief-Abo für den Vater
Väter sind eine schlecht informierte Spezies, die relevanten Ereignisse aus dem Leben ihrer erwachsenen Kinder erfahren sie zumeist über Telefonkontakt haltende Mütter. Das wird sich schlagartig ändern, wenn ihr eurem Vater zu Weihnachten ein Brief-Abo schenken.
Es besteht aus zwölf handgeschriebenen Briefen, die Laufzeit beträgt ein Jahr, macht einen Brief pro Monat - Textlänge variabel. Mal könnt ihr aktuelle Anekdoten, mal Kindheitserinnerungen, mal ein paar neuere Fotos reinpacken. Es ist zwar eines der Geschenke, die nichts kosten, aber euer Vater wird sich garantiert darüber freuen. So oder so: Reichlich väterliche Rührung ist euch sicher.
2. Gute-Nacht-Geschichten für die Großmutter
Diese schönen Gute-Nacht-Geschichten sind Geschenke, die nichts kosten, aber von Herzen kommen. Als ihr noch Kinder ward, gab es niemanden, der so wunderbar Einschlafgeschichten vorlesen konnte wie eure Oma? Dann wird es höchste Zeit, dass ihr euch revanchiert. Euer Geschenk: zehn abendliche Besuche mit je einer Kurzgeschichte im Gepäck, die zwar unterhaltsam, aber natürlich nicht so aufregend ist, dass sie einer alten Dame womöglich die Nachtruhe raubt.
Eure Großmutter wohnt zu weit weg, um mal eben vorbeizugehen? Dann lest per Telefon vor. Dafür eignen sich auch schöne Gedichte, und die restliche Zeit wird ganz einfach verplaudert.
3. Sammeln für die Freundin
Beeren und Kräuter sammeln war von jeher Frauensache. Eine schöne Tradition, die völlig zu Unrecht aus der Mode gekommen ist.
Solltet ihr eine frischluftfanatische Freundin haben, die ihr noch dazu viel zu selten seht, dann schenkt ihr in diesem Jahr doch mal die vier Jahreszeiten zu Weihnachten: einen Sonntag im Frühling zum gemeinsamen Bärlauchpflücken, einen Sommertag zum Brombeerernten, im Herbst geht's zusammen in die Pilze, und im Winter werden Tannenzapfen und -zweige zu Deko-Zwecken aufgelesen. Weiterverarbeitung und ausführliche Gespräche sind natürlich im Geschenk inbegriffen. Das sind gleich vier schöne Geschenke, die nichts kosten, aber über die sich eure Freundin ein ganzes Jahr freuen wird.
4. Homepage für die Tochter
Spätestens ab 14 rückt das Thema Außenwirkung ins Bewusstsein aller Mädchen, außerdem sitzen sie permanent vorm Computer. Naheliegend also, dem sendungsbewussten Kind zu Weihnachten eine eigene Homepage zu basteln.
Auf http://de.jimdo.com zum Beispiel geht das einfach und kostenlos, und sollten eure Töchter mit eurer Bildauswahl möglicherweise nicht einverstanden sein, können sie die Feiertage zum Nachbessern nutzen.
5. Kellerentrümpeln für die Mutter
Zugegeben, hierfür braucht es neben Zeit und Liebe reichlich Gelassenheit und Ausdauer. Einmal Kellerentrümpeln ist ein gigantisches Geschenk - und hinterher sind alle Beteiligten erleichtert und glücklich.
Stellt euch aber auf zähe Verhandlungen ein ("Die braunen Vorhänge sind doch noch gut, die müssen nur mal gewaschen werden") - und lasst euch nichts aufschwatzen, was dann die kommenden 20 Jahre in eurem Keller zwischengelagert wird.
6. Mehr Sex für die Schwester
Kleine Kinder, das weiß jeder, der welche hat, sind der absolute Erotik-Killer: zu wenig Zeit, zu wenig Gelegenheit und chronisch müde. Ein Wochenende zu zweit - das wär's, und genau das beschert ihr eurer untererotisierten Schwester. Per Wohnungstausch. Ein Wochenende lang. Ihr hütet bei den Kleinen ein, und das Paar darf in eurer Wohnung tun, wozu es sonst ja nicht kommt.
7. Rezepte-Kiste für den Neffen
Ja, sie werden irre schnell groß, die Kinder, so groß, dass sie plötzlich ihr Elternhaus verlassen, die erste WG bewohnen und nunmehr selbst für ihr leibliches Wohl verantwortlich sind. Für frisch ausgezogene Neffen, die sich vorwiegend von Tiefkühlpizza ernähren, kann man mit einer Rezepte-Kiste zu Weihnachten echte Lebenshilfe leisten.
Dazu braucht ihr einen Schuhkarton und sonst: gute, einfache Rezepte - aus dem Gedächtnis notiert, Kochbüchern abgeschrieben oder aus Zeitschriften gerissen. Sehr gut möglich, dass ihr schon kurz nach Weihnachten zu einem leckeren WG-Essen eingeladen werdet.
8. Städte-Tour für den Ehemann
Männer, die in ihrer Freizeit am liebsten mit der Fernbedienung auf dem Sofa liegen, muss man zu ihrem Glück zwingen. Und weil es in jeder Stadt schöne, unbekannte Orte gibt, die man mit dem Fahrrad erreichen kann, schenkt ihr dem lahmen Liebsten dieses Jahr zu Weihnachten fünf Überraschungstouren in eurem Wohnort.
Verwunschene Parks, architektonische Highlights, die schönsten Ausblicke - es gibt garantiert eine Menge zu entdecken. Und die besten Geschenke sind ja ohnehin die, von denen man selbst auch profitiert.
9. Privat-Bücherei für die Nachbarin
Statt bei Bedarf ausschließlich mit Eiern, Milch oder etwas Olivenöl auszuhelfen, könnt ihr ab Weihnachten auch literarische Nachbarschaftshilfe leisten: Schenkt eurer lesefreudigen Lieblings-Nachbarin zum Fest einen privaten Bücherei-Ausweis, mit dem sie sich jederzeit neues Futter aus eurem gut sortieren Bücherregal besorgen kann: Romane, Bildbände - worauf immer sie gerade Lust hat. Das macht zukünftige Pläusche gleich noch anregender.
10. Schminkkurs für die Patentochter
Mütter finden geschminkte kleine Mädchen schrecklich, Patentanten sind da entspannter. Und weil sie keinen Erziehungsauftrag haben, dürfen sie bei den Girlies auch dick auftragen: pinken Lippenstift, Glitzerlidschatten, rosa Rouge. Damit's nach was aussieht, ist ein Schminkkurs von der gut gestylten Tante ideal, um Mädchenherzen zu erfreuen und mütterliche Sorgen zu beschwichtigen.
