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No Problem!

Ich gehe gern am See grillen - weitab von Mülltonnen und Zivilisation. Für Essensabfälle nehme ich einen großen Müllbeutel mit. Aber wohin mit der heißen Grillkohle? Bisher habe ich sie in den Sand oder ins Wasser geschüttet, aber dabei habe ich ein schlechtes Gewissen. Wie machen Sie das?

Diese Frage haben wir im Brigitte.de-Forum gestellt.

Die beste Antwort

Von Antje3: Hier in der Gegend ist Grillen in freier Natur nur an dafür ausgewiesenen Grillplätzen mit den entsprechenden Feuerstellen und Mülleimern erlaubt. Selbst auf Kiesbänken im Fluß ist es strengstens seit einigen Jahren verboten.

Sonst: Grillkohle ist Holz, das in einem Verfahren (machten früher Köhler) umgewandelt wird. Je nach Qualität werden die Ergebnisse gesiebt - groß, mittel und Staub. Aus dem Staub fertigt man dann die Grillbriketts. Das Produkt kann problemlos in der Natur verbleiben - vorausgesetzt es ist wirklich einwandfrei gelöscht!

Unbedingt die große Gefahr von Grasnarbenbrand beachten - das ist ein Schwelbrand, der sich bei trockenem Gras unter der Grasnarbe unsichtbar fortsetzt und nach Stunden an anderer Stelle wieder entfacht. Das ist derzeit der häufigste und gefährlichste Auslöser von Wald- und Flächenbränden.

Sonst hier einige Infos zur Holzkohle: Holzkohle entsteht, wenn lufttrockenes Holz (auf 13 bis 18 % Wasser getrocknet) unter Luftabschluss- bzw. ohne Sauerstoffzufuhr auf 275°C erhitzt wird, so steigt die Temperatur von selbst auf 350 bis 400°C weiter (Holzverkohlung, Verkokung). Der Luftabschluss ist der Grund, warum es keine Asche, sondern Holzkohle gibt. Als Rückstand erhält man neben gasförmigen Zersetzungsprodukten (vgl. Holzgeist) ca. 35% Holzkohle.

Die Holzkohle ist keineswegs reiner Kohlenstoff, sondern ein kompliziertes Gemisch organischer Verbindungen mit 81 bis 90 % Kohlenstoff, 3 % Wasserstoff, 6 % Sauerstoff, 1 % Stickstoff, 6 % Feuchtigkeit und 1 bis 2 % Asche. Sie verbrennt schwefelfrei.

Als Dünger macht Holzkohle den Boden locker und wirkt außerdem durch ihre Absorptionsfähigkeit für Ammoniak und Kohlensäure. Zierpflanzen mit faulenden Wurzeln können geheilt werden, wenn sie in mit Kohle gemischte Erde gebracht werden. Große Wunden an Saftgewächsen heilen leicht, wenn man sie mit Kohlenpulver bestreut, auch kann man solche Gewächse, Knollen und Samen für langen Transport gut in Kohle verpacken.

Also ein völlig unproblematisches Produkt, das in der Natur verbleiben kann.

Die Antwort wird mit einem Hörbuch aus der neuen BRIGITTE-Reihe Starke Stimmen ausgezeichnet.

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