Mit Textilien! Kissen, Plaids, Teppiche, Vorhänge sind fix ausgetauscht und verändern sofort Ton und Stimmung eines Raums. Zum Look passende Accessoires wie Vasen, Wandteller etc. unterstützen den Effekt – oder kleine Eyecatcher wie eine Bommelborte, die mit Klebeband am Lampenschirm fixiert ist. Doch ein neues Möbel? Passend zur Jahreszeit sind grüne Polster Trend!
Neben Textilien bringen natürlich auch Wandfarben neuen Schwung ins Zuhause, nach den gedeckten Tönen des Winters tun nun helle, leuchtende Töne wie Maigrün oder mediterranes Türkis gut. Wer erst mal testen oder lieber flexibel bleiben will, kann eine große Leinwand streichen und aufhängen. Oder Sie widmen Sperrholzplatten um.
Indem Sie sich mit Dingen umgeben, die etwas mit Ihnen zu tun haben. Fragen Sie sich also: Was mag ich, welche Materialien, Muster, Farben sind mir angenehm? Eine gute und zudem dekorative Möglichkeit, um das herauszufinden, ist ein Moodboard, eine (Pinn-)Wand, auf der Sie alles sammeln, was Ihnen positiv ins Auge fällt - Postkarten, Fotos, Ausschnitte, Farb-, Stoff-, Tapetenmuster... Was zunächst wie ein chaotisches Sammelsurium erscheint, fügt sich nach und nach zu einem harmonischen Ganzen, denn was einem gefällt, passt immer irgendwie zusammen. Kombinieren Sie also Opas Ölschinken mit angesagten Typo-Prints, Urlaubs-Souvenirs, Schnappschüssen - und bitte keine Angst vor Farbe! Wenn Sie Lust auf Pink haben, streichen Sie einen Stuhl damit. Ist ja keine Entscheidung fürs Leben.
Prof. Eva Filter von der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur: "Ein Raum hat Atmosphäre, wenn er mich emotional berührt. Das ist sehr individuell, hat etwas mit meinen Erinnerungen und Sehnsüchten zu tun, das lässt sich nicht eins zu eins übertragen. Aber wenn ich mich an einem Ort sehr wohl fühle, in einem Hotel etwa, kann ich mir abgucken, mit welchen Mitteln diese Atmosphäre geschaffen wurde. Tipp: ein Foto schießen und als Inspiration mit nach Hause nehmen. Dort kann ich dann mit ähnlichen Materialien, Farben und Strukturen experimentieren - und diese in eine harmonische Beziehung zueinander bringen. Blaues Bild zu blauem Sofa wäre z.B. eine Beziehung, spannend wird die mit einem Hauch der Komplementärfarbe Orange."
Dinge zweckzuentfremden und charmant mit Irritationen zu spielen ist immer spannend, z.B. Fotos mit Masking-Tape an die Wand kleben, Flohmarkt-Goldrahmen bilden das Drumrum, und auf Fläschchen und Gläser verteilte Blumen, die ins dreidimensionale Bild rücken, komplettieren das Stillleben. Kleine Sammlungen wie Steine oder Strandgut sehen z.B. in Einmachgläsern oder auf einer Etagere hübsch aus, ein schnörkeliger alter Vogelkäfig (z.B. über DaWanda) lässt sich mit Kerzen oder Deko-Piepmätzen schmücken ... Lassen Sie Ihre Fantasie spielen.
Sorgen Sie dafür, dass möglichst viel Licht reflektiert wird. Das geht am besten mit Farbe: Die Wände gegenüber des Fensters sollten schön hell sein, damit sie das Licht widerspiegeln. Auch helle Stores lassen viel vom einfallenden Tageslicht durch, aus leichten, halb transparenten Stoffen vergrößern sie das Fenster. Technische Lichtregelungssysteme (z. B. von Busch-Jaeger) ergänzen bei Bedarf automatisch das Tages- um Kunstlicht und halten die Beleuchtung konstant. Gute-Laune-Trick: Gelbe Vorhänge erzeugen auch bei trübem Wetter das Gefühl von Sonnenschein.
Unsere innere Uhr hängt vom Tageslicht ab. Schummriges, warmes Licht, eben wie zur Dämmerung, beruhigt und wirkt behaglich, bereitet uns auf die Schlafenszeit vor. Am Schreibtisch ist es eher kontraproduktiv, da brauchen wir kaltes Licht mit mehr Blauanteilen, das macht uns aktiv. Farben haben eine ähnliche Wirkung, dabei werden rötliche Töne als warm, Grün oder Blau eher als kalt empfunden - allein durch die Farbgestaltung kann sich die gefühlte Raumtemperatur um durchschnittlich zwei bis drei Grad verändern. Allerdings nimmt jeder Mensch Farben unterschiedlich wahr, schließlich gleicht kein Auge dem anderen.
Helle Farben sind ideal - und zwar an Wänden, Decke und Boden, das wirkt gleich viel luftiger. Verteilen Sie zudem mehrere kleine Lichtquellen im Raum, um ihn gut auszuleuchten. Vernachlässigen Sie dabei nicht das indirekte Licht: Deckenfluter oder Wandstrahler machen einen Raum zwar nicht sehr hell, dafür aber gemütlich. Dazu leisten auch Materialien ihren Beitrag, Holz etwa wirkt freundlicher als Metall. Und helle Möbel schlucken weniger Licht als dunkle - es sei denn, man wählt für letztere glatte, glänzende Oberflächen, die das Licht widerspiegeln.
Welches Licht "gut" ist, hängt von der Situation ab: Lese- oder Arbeitslicht muss heller und zielgerichteter sein als die allgemeine Raumbeleuchtung oder das Stimmungslicht von kleinen Steh- oder Tischleuchten, mit dem sich Akzente setzen lassen. Mehrere Lichtquellen im Raum zu verteilen ist immer gut, weil Sie dann je nach Bedarf variieren können. Zudem macht es einen Raum "interessanter", wenn Sie mit Licht und Schatten spielen, statt alles gleichmäßig in Licht zu tauchen. Spots beleuchten dabei direkt, Deckenfluter indirekt. Sie können z.B. so genannte Lichtinseln bauen, indem Sie etwa den Bereich rund ums Sofa etwas stärker erleuchten als den übrigen Raum, oder wählen Sie Windlichter, die ungewöhnliche Muster an die Wände werfen. Achten Sie aber immer darauf, dass Lichtspiegelungen in Oberflächen oder die Lampen selbst Sie nicht blenden. Starke Helligkeitsunterschiede ermüden die Augen - bei Bildschirmarbeit wie auch beim Fernsehen. Hier helfen Dimmer (z.B. von Busch-Jaeger).
Die Wattzahl (W) beziffert die Leistung, Lumen (lm) gibt an, wie viel Licht erzeugt wird: Je höher diese Werte, desto heller strahlt die Leuchte. Fürs Wohlbefinden ist die Farbtemperatur in Kelvin wichtig: je niedriger, desto wärmer das Licht. "Warmweiß" z.B. liegt bei etwa 3000 bis 3300 K. Sämtliche Angaben finden Sie auf der Verpackung des Leuchtmittels. Und dann wäre da noch der Verbrauch: Seit März weist ein EU-Label nicht nur die Energie-Effizienz bei Leuchtmitteln, sondern auch bei kompletten Leuchten aus.
Gute Kerzen sollten nicht rußen oder tropfen - nur merkt man das leider erst nach dem Kauf. Es sei denn, Sie achten auf das RAL-Gütesiegel, mit dem die Dekra gute Qualitäten auszeichnet. Zudem sollte eine Kerze aus möglichst reinem Brennmaterial bestehen, dabei ist das leicht duftende Bienenwachs besser als das auf Erdöl basierende Paraffin, das Lösungsmittel wie Benzol enthält. Auch Stearin steht in der Kritik, denn es wird aus Palmöl gewonnen - und den Palmölplantagen fallen vielerorts Regenwälder zum Opfer.
Gerade in Altbauten gibt es oft Nischen, die mit Regalböden versehen oder als Alkoven genutzt werden können. In Dachwohnungen bleibt die niedrige Wandfläche unter einer Dachschräge vielfach ungenutzt. Lassen Sie Böden montieren und mit Türen ausrüsten oder Rollcontainer an die Schräge anpassen. Wandvorsprünge wie z.B. am Kaminschacht sind ebenfalls ein guter Ansatzpunkt für Einbauschränke. Bei hohen Räumen können Sie über der Tür Borde ziehen: als Ablagefläche für Bücher, Kleinkram-Boxen, Deko oder im Flur für in Schachteln verstaute Winterschuhe.
Ein geräumiger Ohrensessel ist ein gemütliches "Versteck" zum Lesen, ein ausklappbarer Sekretär (z.B. "Book & Look" von Ligne Roset) etwa toll für eine Bastelecke. Um sich vom Rest der Welt noch mehr abzugrenzen und stille Ruhestörer wie das Bügelbrett mit dem Wäschestapel aus den Augen zu schaffen: Schiebevorhänge sind platzsparende Raumtrenner, Paravents die flexible Alternative, wenn Sie keinen Bereich dauerhaft abzwacken können.
Beziehen Sie den Außenraum mit ein, indem Sie das Fenster mit leichten Vorhängen versehen. Die lassen niemanden rein-, Sie aber rausgucken. Helle, kühle Wand- und Deckenfarben öffnen einen Raum, weil sie das Licht reflektieren und die Flächen vom Betrachter wegrücken. Auch mehrere Lichtquellen statt einer zentralen, z.B. an der Decke im Flur, halten die Wände optisch auf Abstand. Und wenn Sie die Decke selbst mit Deckenflutern anleuchten, erscheint der Raum höher.
Es möglichst aufgeräumt wirken lassen! Profi-Trick: Dinge nach Farbe, Größe und/oder Funktion sortieren und Gleich und Gleich zusammenstellen - das funktioniert nicht nur mit Geschirr, sondern z.B. auch mit Bücherstapeln. Einfacher: sich Boxen oder Zeitschriftensammler im selben Outfit besorgen und Kleinkram, Magazine etc. darin verschwinden lassen. Grundsätzlich gilt: Geschlossene Möbel wirken ruhiger als offene Aufbewahrungen - prüfen Sie also, ob sich z.B. an Ihren Regalen nicht Schranktüren, Rollos oder Jalousien anbringen lassen. Und im ganzen Raum nicht zu viele Farben (oder Muster) miteinander kombinieren, sondern eine Auswahl treffen. Besonders harmonisch wirkt es, wenn man sich auf maximal drei Farben beschränkt und sich die im ganzen Raum wiederholen.
Alles, was in einen Raum hineingreift, also Platz einnimmt, erzeugt ein Gefühl von voll und eng, aber der Camouflage-Trick sorgt dafür, dass solche Gegenstände weniger auffallen. Streichen Sie etwa einen Schrank in der Farbe der Wand, scheinen beide miteinander zu verschmelzen, das Möbel wirkt weniger raumgreifend, Sie haben gefühlt mehr Platz. Und immer dran denken: Je heller der Raum in Farbe und Licht, desto weiter wirkt er.
Hoch statt breit kommen Büchertürme daher (z.B. von Radius): Mehr Stapelhilfe als Regal, brauchen sie wenig Fläche und sind echte Hingucker. Extra schmale Wandregale (z.B. von Röshults) sparen ebenfalls Platz, und mit frei planbaren Baukastenregalen (z.B. von Cubit oder Muuto) können Sie auch prima tote Winkel unter Schrägen füllen oder um Problemzönchen wie Lichtschalter herumbauen.