Es gibt Babysitter, Hundesitter - warum nicht auch Blumensitter? Einfach mal nachfragen, vielleicht verdient sich jemand aus deiner Nachbarschaft gern ein paar Euro dazu. Notfalls die Töpfe so hinstellen, dass du keinen Wohnungsschlüssel aus der Hand geben musst.
Manche Pflanzen wie etwa Katzenminze oder Margeriten kann man vor dem Urlaub stark zurückschneiden. Vorteil: Sie brauchen weniger Wasser. Nach ein paar Tagen treiben sie dann saftig neu - und dich erwartet nach dem Urlaub frisches Grün.
Engelshaar und Chinaschilf: Es gibt Pflanzen, die selten gegossen werden müssen. Zu den Pflegeleichten zählen neben diesen Gräsern auch viele mediterrane Gewächse wie zum Beispiel das Spanische Gänseblümchen, Lavendel, Palisaden-Wolfsmilch, Schleierkraut und Silber-Salbei. Leider kommen sie aber oft nur mit dem heißen Sommer zurecht, einen eiskalten Winter überstehen sie nicht. Grundsätzlich gilt: kleine Blätter = wenig Durst.
Stelle alle deine Pflanzen vor der Reise in den Schatten. Falls du mehr Töpfe als schattige Plätzchen hast - spanne Tücher. Die Blumen brauchen weniger Wasser, und ein paar Tage Schatten schadet ihnen nicht.
"Stauden in Beeten muss man nicht gießen", sagt Garten-Expertin Anja Maubach: Wenn sie vor dem Einpflanzen getaucht wurden, also die Wurzeln ein Bad nehmen durften, bräuchten sie nie wieder Wasser von Menschenhand. Wer Beete gießt, verwöhne die Pflanzen und verhindere, dass sie Wurzeln bilden, mit denen sie in der Tiefe immer Freuchtigkeit finden können.
Blumenerde trocknet sehr schnell aus. Steine oder Muscheln können das verhindern. Einfach eine Schicht davon auf die Erde legen. Das sieht schön aus - und die Erde bleibt länger feucht.
Bloß nicht noch mal kräftig düngen, bevor du losfährst. Das löst einen Wachstumsschub aus, für den die Pflanze dann besonders viel Wasser braucht. Besser: Du setzt die Blumen vor dem Urlaub auf Diät - und verwöhnen sie erst wieder, wenn du zurück bist.
Tontöpfe trocknen durch Wind und Sonne sehr schnell aus. Man kann sie für die Zeit des Urlaubs entweder bis zum Topfrand in einem Beet versenken, dann holen sie sich dort ihr Wasser, wenn es regnet. Kleinere Tontöpfe können auch in größere Plastiktöpfe gestellt werden. Aber nicht zu viel Wasser hineingießen, denn in stehender Feuchtigkeit versaufen die Blumen.
Ganz simpel: Mache alte Plastikflaschen zu Wasserspendern. Auffüllen, Deckel drauf, ein paar Löcher reinstechen und mit schnellem Schwenk kopfüber in den Blumentopf stecken. Durch Osmose bleibt die Erde feucht, die Pflanze kann sich selbst versorgen - allerdings reicht diese Methode nur für ein paar Tage.
Ähnliches Prinzip wie mit den Plastikflaschen, nur sehr viel dekorativer. Durstkugeln haben einen langen Stiel, durch den das Wasser aus dem kugelförmigen Glas langsam in die Erde sickert. Es gibt sie in unterschiedlichsten Farben und Größen im Fachhandel. Problem: Manche sind sehr schwer zu befüllen, beim Einkauf sollten Sie darauf achten.
Blumen sollen Spaß machen. Wenn du zu großen Aufwand betreiben musst, um deine Gewächse in den Ferien versorgt zu wissen, dann betrachte sie doch mal wie einen Blumenstrauß: Auch er verwelkt irgendwann - und macht Platz für Neues.
Sollte die eine oder andere Blume nach dem Urlaub schlappgemacht haben, pflanze neu: pralle Dahlien, bunte Astern, duftende Kräuter oder schlichte Heide. Wenn du im nächsten Jahr wieder Freude an den Pflanzen haben möchtest, nehme Stauden wie Anemonen, Sonnenhut, Fetthennen oder Hortensien.