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Frühling 2023 Experte klärt 5 unbewusste Fehler von Hobby-Gärtnern auf

Eine Frau sitzt zufrieden auf einem Stuhl in ihrem Garten
© Syda Productions / Adobe Stock
Dein Garten will einfach nicht so gedeihen, wie du das gerne hättest? Kein Grund aufzugeben, sondern um endlich richtig durchzustarten. Wir haben hilfreiche Tipps von einem Gartenexperten für dich gesammelt.

Der Frühlingsstart ist endlich offiziell – und er wird gleich viel schöner, wenn neue Lieblinge im Garten wachsen. Wir haben den Landschaftsgärtner Torsten Gernhold gefragt, welche Pflanzen sich auch bei Lai:innen gut entwickeln und welche Fehler du besser vermeiden solltest. "Die Natur bietet einem so viel und kann einem so viel geben", so der 51-Jährige im Interview. Seit 35 Jahren ist er als Landschaftsgärtner tätig und interessiert sich besonders für die Gestaltung. Er weiß: Jede Pflanze hat spezifische Bedürfnisse.

Diesen Fehlern begegnet er besonders häufig:

1. Gärtnern ohne Plan

Wer beim Pflanzen ohne Konzept loslegt, schafft schnell ein unordentliches Bild. Stattdessen solltest du, bevor du anfängst, Wuchshöhen, Größen und Blühverhalten der Pflanzen berücksichtigen und das Beet ausmessen, so der Experte – auch die Abstände zwischen den Pflanzen machen etwas aus. "Hohe Pflanzen sollten im hinteren Teil des Beetes platziert werden, während flache Pflanzen im vorderen Bereich besser zur Geltung kommen", so Torsten Gernhold – ähnlich wie bei einem Gruppenfoto! Denn auch da wollen die Kleineren schließlich nicht von den Größeren verdeckt werden.

Für Lai:innen empfiehlt der Garten- und Pool-Experte unter anderem Hyazinthen und Clematis, aber auch "Anemonen, Tulpen, Lavendel und Salbei sind ausgezeichnet als Anfängerpflanzen geeignet". Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblüher zu kombinieren, helfe ebenfalls. Diese können Anfänger:innen im Wechsel einsetzen, um "das ganze Jahr über ein blühendes Gartenparadies zu schaffen", so Gernhold weiter. "Außerdem sollten bei kleinen Gärten zu große Pflanzen vermieden werden, da sie übermäßig dominant wirken können."

2. Der Wasserbedarf ist unklar

Häufig wissen Menschen nicht, wie viel Wasser eine Pflanze wirklich braucht. Deswegen vertrocknen oder ertrinken sie regelmäßig im Lai:innengarten. "Mit zunehmend trockenen Sommern ist es besonders wichtig zu wissen, dass Pflanzen mit großen Blättern mehr Wasser verdunsten und daher auch mehr benötigen", so der Tipp von Torsten Gernhold. "Wer wenig gießen möchte oder keine Bewässerungsmöglichkeiten hat, sollte daher auf trockenheitsresistente Pflanzen setzen." Eine Gartenwasseruhr könne ebenfalls eine gute Investition sein, damit die Bewässerung des Gartens weniger aufwändig ist. Offene Pflanzenflächen können mit Rindenmulch oder Piniendekorrinde abgedeckt werden, um die Verdunstung des Wassers zu reduzieren, so der Experte.

3. Überschätzung des Pflegebedarfs

Statt Saisonpflanzen oder Einjährigen sollten Anfänger:innen auf Mehrjährige setzen, so der Tipp von Torsten Gernhold. Diese seien zwar in der Anschaffung teurer, auf lange Sicht aber oft pflegeleichter. Die meisten müssen allerdings jährlich beschnitten werden, so der Landschaftsgärtner. "Dauerblühende Stauden sind eine pflegeleichte Alternative zu Rosen, die bekanntermaßen wesentlich mehr Pflege benötigen", erklärt er. Heimische Pflanzen seien meist pflegeleichter, Rosen sowie Buxus aber anfällig für Schädlinge, was es Anfänger:innen schwer machen könne. Rasen brauche übrigens sehr viel Wasser, was im Sommer schnell zu braunen Stellen führen könne, die oft selbst nach einer korrigierten Bewässerung nicht ganz behoben werden können.

4. Unzureichende Bodenvorbereitung

"Jede Pflanze hat spezifische Anforderungen an den Boden", erklärt Torsten Gernhold. Daher sollte der Garten für die gewählte Pflanzengattung geeignet sein und "vor der Pflanzung so vorbereitet werden, dass die Pflanzen optimal gedeihen können." Eine sinnvolle Strategie sei es, die Pflanzen nach Gruppen anzuordnen. Säureliebende Pflanzen sollten in einer eigenen Gruppe beisammen stehen und basisch liebende in einer anderen. Das erleichtere die Pflege und sorge dafür, dass die Pflanzen besser aufwachsen.

5. Der falsche Standort

"Es ist wichtig, bei der Wahl des Standorts auf Sonnen- und Schattenbedingungen sowie auf Wasser- und Frostbedingungen zu achten, da nicht jede Pflanze für jeden Ort im Garten geeignet ist", so der Gartenexperte. "Flachwurzelnde Pflanzen benötigen eine gezielte Bewässerung, während Tiefwurzler wie Bambus oder Rosen weniger darauf angewiesen sind." Bei nicht heimischen Pflanzen sollten Gartenliebhaber:innen auf die unterschiedlichen Ansprüche achten, denn das deutsche Klima könne für sie hart sein. "Zum Beispiel sollten Kirschlorbeer oder Olivenbäume, wenn überhaupt, nur in frostharten Sorten oder entsprechend in Kübeln gepflanzt werden", rät Torsten Gernhold.

lkl Brigitte

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