Ein Töpfchen Grünzeug oder ein wild wucherndes Bäumchen gehört zu den meisten Büros wie Schreibtisch, Telefon und Kaffeemaschine. Nach Erkenntnissen von Biologen und Psychologen völlig zu Recht: Sie schlucken nicht nur die Giftstoffe aus Teppich, Möbeln und Druckertonern, die in der Büroluft herumschwirren, sie machen uns auch glücklicher.
Phytophilie heißt das Phänomen, das in unseren Genen liegt. Denn für unsere Vorfahren in der Steinzeit waren Pflanzen etwas durchweg Gutes: Wo sie wuchsen, war Wasser und Nahrung. Psychologen glauben, dass das der Grund ist, warum wir Urlaub im Grünen machen und gern im Park spazieren gehen. Der Gummibaum neben dem Schreibtisch beruhigt und entspannt also. Laut einer Emnid-Studie im Auftrag der Unternehmensberatung Kienbaum finden 60 Prozent der Büroarbeiter Grün am Arbeitsplatz wichtiger als eine perfekte technische Ausstattung.
Auch in der Luftqualität machen sich Pflanzen bemerkbar. Dabei gibt es unter ihnen Spezialisten für verschiedene Aufgaben: Aloe und Grünlilie zum Beispiel schluckt besonders viel Formaldehyd, das von einigen Kunststoffen abgesondert wird und als krebserregend gilt. Efeu und Drachenbaum bauen das Lösungsmittel Benzol besser ab als andere Pflanzen, und bei viel Kohlendioxid helfen Efeutute und Grünlilie. Besonders Gewächse mit großen Blättern befeuchten zudem die Luft - und helfen so gegen trockene Augen und Halskratzen. Dabei gilt: Je mehr Wasser die Pflanze bekommt, desto mehr Feuchtigkeit gibt sie an die Luft ab. Wie viel Sie gießen müssen, hängt natürlich von der Pflanzenart ab. Ganz nebenbei schlucken Blätter und Töpfe auch Lärm.
Für das alles verlangen die Büropflanzen nur wenig: Ab und zu etwas Wasser und Dünger und ein heller Platz am Fenster reicht ihnen völlig aus.
