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Der große Traum vom eigenen Buch – Wie es ist, wenn er wirklich wahr wird

Der große Traum vom eigenen Buch – Wie es ist, wenn er wirklich wahr wird
© Getty Images
Wenn unsere Autorin früher von ihrem großen Traum erzählte, einmal Bücher zu schreiben, wurde sie oft belächelt. Mittlerweile erscheinen ihre Romane in der Oetinger Verlagsgruppe. Sie ist sich sicher: Wenn du etwas wirklich willst, dann kannst du es auch schaffen. Egal, wie alt du bist. Und egal, was die Welt dazu sagt.
von Tine Körner

Ich habe schon in der dritten Klasse behauptet, dass ich mal Autorin werde. Ja, ich weiß, das klingt nach den ganzen Castingshow-Kandidaten, die behaupten, sie hätten schon pränatal im Bauch ihrer Mutter Michael Jackson gecovert, aber es stimmt wirklich. Als Neunjährige hatte ich meine erste Geschichte in ein DIN-A-4 Heft gekritzelt und stolz meiner Lehrerin überreicht. Eine Geschichte über einen Hund, meiner Ansicht nach mit Bestsellerpotenzial. Der Ansicht meiner Lehrerin nach eher eine Prosa-Katastrophe mit vielen Rechtschreibfehlern, die sie mir alle KNALLROT markierte. Ich hätte an dieser Stelle aufgeben können. Habe ich fürs Erste auch gemacht. Trotzdem habe ich meinen Wunsch nie vergessen.

Eines Tages...

Ich schrieb es in alle Freundebücher, in die Abi-Zeitung und in den Fragebogen der Uni. Berufswunsch: Autorin. Dann wurde ich Kauffrau. Eines Tages würde ich bestimmt nochmal die Chance bekommen, dachte ich und schämte mich gleichzeitig für den Gedanken, dass ich es schaffen könnte. Wie auch, wenn ich nicht mal einen geschriebenen Roman in der Schublade hatte. Wie konnte ich so vermessen sein?

Ich kann nicht behaupten, dass meine Ausbildung unspannend gewesen wäre, denn ich lernte bei einer großen Fernsehproduktionsfirma, arbeitete bei Musik-Castingshows und hörte mir all die Geschichten über große Träume an. Die meisten zerplatzten im Vorcasting. Andere im Recall. Selbst die Gewinner der Sendungen fielen nach einem kurzen Hoch wieder auf den harten Boden der Realität. Mir wurde also sehr bewusst, dass man sehr tief fallen kann, wenn man sich ganz nach oben träumt. Im stillen Kämmerlein schrieb ich Kurzgeschichten und Liedtexte, Romanexposés und las Bücher über die Kunst des kreativen Schreibens. Draußen erzählte ich aber nur noch selten von meinem großen Lebensziel und wenn ich es doch tat, lachte ich vorsorglich schon mal selbst über mich, damit die anderen sich einfach ungeniert anschließen konnten. Ich nahm mich selbst nicht mehr ernst und fand, dass ich ein Schwätzer war. Letzten Endes war ich das ja auch.

Das Gesetz der Anziehung

Irgendwann sah ich per Zufall einen Film über das Gesetz der Anziehung. Es war um ehrlich zu sein, ein ziemlich furchtbarer Film. Sehr reißerisch, amerikanisch und voller Mythen, denen ich wenig Glauben schenken konnte. Und doch übermannte mich das Konzept des Gesetzes der Anziehung. Es besagt, dass Gleiches Gleiches anzieht. Wer also beschließt, glücklich zu sein, zieht laut Gesetz der Anziehung automatisch Glück an. Wer denkt, er habe ein bestimmtes Lebensziel verdient, hat angeblich das Universum auf seiner Seite. Jupp, ich weiß, wie krank das klingt. Aber der Gedanke faszinierte mich.

Eigentlich ist es ganz logisch

Eigentlich ist die Sache nämlich recht logisch und erklärbar. Nehmen wir das Beispiel Partnersuche. Wer sich selbst gut findet und das auch ausstrahlt, wird auch von potenziellen Partnern eher gut gefunden. Oder Parkplätze: Wenn ich der Meinung bin, ich hätte einen Platz direkt am Eingang des Supermarkts verdient, parke ich nicht vernünftigerweise (oder besser gesagt pessimistischerweise) vorsorglich in der siebten Reihe, sondern fahre bis ganz nach vorne, um zu sehen, ob was frei ist. Gar nicht mal so unwahrscheinlich, dass dann gerade jemand ausparkt. Beim Bewerbungsgespräch ist es ähnlich. Wenn ich sicher bin, dass ich die Richtige für den Job bin, strahle ich das aus. Es geht beim Gesetz der Anziehung eigentlich vor allem darum, Chancen zu nutzen und das mit den besten Gedanken, wie die Sache ausgehen könnte... Gar nicht mal so mystisch, sondern logisch, oder?

Einfach mal versuchen

Mir jedenfalls wurde bewusst, dass ich es nie darauf angelegt hatte. Ich hatte nie einen Roman geschrieben, kein Exposé eingereicht. ich hatte mich nicht mal schlau gemacht, was es sonst noch so für Möglichkeiten gibt. Also tat ich zuerst genau das und wurde fündig. Es gab eine Ausschreibung im Internet. Gesucht wurden zwei Nachwuchsautoren, die eine "prickelnde Young-Adult-E-Book-Reihe" schreiben wollten, mit zehn Probeseiten konnte man sich bewerben. Dass die Ausschreibung vom Oetinger Verlag stammte, also dem Haus, das auch Astrid Lindgren und Erich Kästner Bücher verlegte, ignorierte ich ganz im Sinne des Gesetzes der Anziehung. Ich wollte mich auf keinen Fall von der Angst, zu scheitern, abhalten lassen. Also drückte ich meinem Mann unsere beiden kleinen Kinder in die Hand. schrieb zehn prickelnde Seiten und fasste den Entschluss, einfach fest daran zu glauben. Einige Tage später klingelte das Telefon. "Dein Text gefällt uns super! Du bist dabei!", sagte die Lektorin. Und ich stand wie ein Vollidiot heulend vor einer Eisdiele, mit zwei Kindern an der Hand, die die Welt nicht verstanden. "Ich hab es geschafft", erklärte ich ihnen. Sie zuckten die Schultern und orderten Schokoeis. Glück hat eben sehr unterschiedliche Facetten.

Man muss dem Universum schon ein bisschen vertrauen

Ich hatte dem Glück eine Chance gegeben und es hatte sich nicht bitten lassen. Danach war alles fast ein Selbstläufer. Ich hatte mich als Autorin bewährt und so viele Geschichten im Kopf, dass selbst meine Lektorin über meine ellenlange Vorschlagsliste lachte. Nach sechs Bänden "Even Closer" schrieb ich einen Roman, 347 Seiten über mein Lieblingsthema: Das Suchen und Finden des Glücks. "Wo auch immer du bist" ist ein Mädchenroman geworden mit einem herrlich kitschigen Cover, das ich mit 14 geliebt hätte. In wenigen Tagen wird dieser Roman in den Regalen stehen. Genau so, wie ich es mir immer erträumt habe.

Ich glaube, man muss dem Glück eine Chance geben. Vielleicht ist es am Ende gar nicht so golden, wie es von Weitem aussah. Vielleicht scheitert man auch grandios, schon möglich. Aber ich bin mir sicher, dass die meisten Träume eher daran scheitern, dass wir zu viel Angst davor haben, es zu versuchen. Ich für meinen Teil habe beschlossen, dieser Angst nie wieder so viel Raum zu geben. Das wird vielleicht nicht so gut klappen wie dieses Mal. Aber ich werde immer in den Spiegel gucken und sagen können: Ich hab das Beste gewollt und versucht. Und das ist womöglich das Wichtigste daran.

Der große Traum vom eigenen Buch – Wie es ist, wenn er wirklich wahr wird
© Tine Körner / Privat

Love Song. Wo auch immer du bist

Lea findet einen anonymen Brief, dessen Zeilen ihr direkt aus der Seele zu sprechen scheinen. Dann hört sie dieselben Worte in einem Lied von Sänger Nico und ihr ist klar: Sie muss ihn kennenlernen. Doch Nico ist arrogant und unnahbar, und Nicos Manager hat ganz eigene Pläne mit den beiden.

Ein Roman über das Erwachsenwerden, den großen Traum vom Ruhm und seine Schattenseiten.

Oetinger Taschenbuch Verlag

ab 15. Februar als ebook / ab 01. März als Taschenbuch 

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