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Eurovision Song Contest 2023 Liverpool - eine Reise zu Beatles & Backstein

Liverpool: eine Straße mit Backsteinhäusern auf beiden Seiten
© Vicky Jirayu / Shutterstock
Ihr wollt zum ESC nach Liverpool? Unsere Kollegin Barbara Lich war vor Ort und hat die besten Tipps mitgebracht. Eine Tour zwischen Fähren und Feiern, Museen und Musik, Kunst und Rüben.

Inhaltsverzeichnis

Anthony nickt zufrieden und schiebt sich die schwarze Hornbrille auf die Stirn. Seine dunkelbraunen Augen blicken spöttisch. "Ich habe geschummelt", sagt er, nachdem wir mit ihm bald zwei Stunden am Herd zugebracht haben und nun vermutlich das Küchen-Eau-de-Toilette "Hausmannskost" tragen. Anthony deutet in den weißen Topf vor sich. Fleischbrocken, Steckrüben-, Karotten- und Kartoffelquader dümpeln darin in sämiger Soße. "Scouse bereitet man eigentlich in einem einzigen großen Topf zu. Aber ich koche zuerst das Lammfleisch vor und nebenbei jedes Gemüse extra. Erst später mische ich alles zusammen. Sonst wird das Ganze bloß brauner Matsch."

"Scouse", Seemannseintopf, ist ein nicht pürierter Verwandter des Labskaus. Vor rund 300 Jahren erstmals literarisch erwähnt, ist er das Nationalgericht Liverpools und eine kulinarische Metapher für die Stadt und ihre Menschen: Scouse ist so bodenständig wie die Liverpooler:innen selbst – die im Übrigen reden, als hätten sie stets den Mund voll. Und auch das ist dann Scouse, der gleichnamige Dialekt der Stadt am River Mersey. Rein Schulenglisch-Trainierte bringt er bisweilen an die Verständnisgrenze. Macht aber nichts, denn Scouser – so nennen sich die Hiesigen wiederum selbst – schmirgeln die Buchstaben im Rachen einfach so lange weiter, bis ihr Gegenüber verstanden hat.

Am Hafen, hochglanzpoliert bis zum letzten Fassadenstein, erinnert heute nichts mehr an die alte, heruntergekommene Arbeiterstadt früherer Zeiten. Sobald die Sonne durch grau melierte Wolkenwatte sticht und das Licht auf dem dunkelgrünen Wasser des Mersey glitzert wie Alufolie, zeigt sich Pier Head fast mediterran. Die Mersey-Fähre "Snowdrop" rauscht vorbei, besser bekannt als "Dazzle Ferry", mit ihrem knallbunten Camouflage-Design der Pop-Art-Ikone Peter Blake. Kreuzfahrtschiffe legen an und ab.

Liverpool: eine Mersey Fähre vor der Liverpool Skyline
Der Pop-Art-Künstler Peter Blake hat die Mersey-Fähre "Snowdrop" knallbunt angemalt. Seither wird sie "Dazzle Ferry" genannt.
© Toby Howard / Shutterstock

Industrial Style trifft auf imposante Prachtbauten

Auch die sogenannten Drei Grazien strahlen so hell im Sonnenlicht, dass eine japanische Reisegruppe erst einmal die Sonnenbrillen aus den Rucksäcken wühlt, bevor sie Kameras und Smartphones auf die drei Prachtbauten richtet: Das Royal Liver Building bildet mit dem Cunard Building im Palazzo-Stil und dem neobarocken Port of Liverpool Building ein mehr als hundertjähriges Wahrzeichen-Ensemble Liverpools.

Die Kameras fokussieren die Uhr des Royal Liver Buildings – ihre Zifferblätter sind größer als jene von Big Ben –, dann die beiden "Liver Birds", die als Wahrzeichen von Liverpool auf den Turmspitzen sitzen: kupferne Kormorane, je fünfeinhalb Meter groß. Ihrem Standort am Flussufer ist zu verdanken, dass die Vögel, das Gebäude und seine beiden Nachbargrazien den Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs heil überstanden haben: Deutsche Kampfflieger nutzten die Bauten zur Orientierung, um die Stadt dahinter zu zerstören.

"So ferry cross the Merseyyy ’cause this land’s the place I love and here I’ll stayyy …" Die knarzenden Bord-Lautsprecher spucken den Klassiker von Gerry and the Pacemakers aus, eine Liverpool-Hymne aus dem Jahr 1964. "Ehrlich gesagt nehme ich den Song kaum noch wahr", sagt Robbie Quinn und grinst. Um seine wasserblauen Augen fächern sich Lachfältchen auf. "Wir spielen ihn auf jeder Fahrt."

Einmal über den River Mersey, bitte!

Seit gut 40 Jahren ist Robbie Kapitän auf Mersey-Fähren. In der Früh, zwischen sieben und zehn, und am Abend zwischen fünf und sieben schippert er Einheimische über den Fluss, zur Arbeit hin, nach Hause zurück. Die restliche Zeit drängen sich Besucher:innen an der Reling. Das Steuerrad der "Snowdrop" hat er an diesem Sonnentag seinem Kollegen Ian überlassen. "Ich mag es lieber, wenn der Mersey etwas rauer ist, jetzt ist mir alles viel zu ruhig ...", sagt Robbie, zwinkert zu Ian hinüber und lässt seinen Blick schweifen, auf die Skyline.

Da ragen die stattlichen Bauwerke aus dem 19. Jahrhundert in die Höhe und gläserne Hochhäuser neben minimalistischen Büroquadern. Nichts passt so recht zusammen, und doch scheint alles genau richtig. Direkt am Fluss schwingt sich der Neubau des Liverpooler Stadtmuseums über die Promenade. Sein Skelett besteht aus so viel Stahl wie in 270 Doppeldeckerbussen steckt. Riesige Giebelfenster öffnen sich zum Wasser und zur Stadt, die Form des Museums erinnert an Handelsschiffe, die einst im Hafen festmachten. Bei dieser Aussicht ist es kaum vorstellbar, dass "Liuerpul" einst bloß ein Marktflecken war, ein "schlammiger Pfuhl", unbedeutend bis ins 17. Jahrhundert hinein. Erst als die Reedereien immer neue Ziele in Europa, Asien, Afrika und Amerika ansteuerten, stieg die Stadt zur Hafenmetropole auf, in der Stahl und Textilien aus dem Hinterland verschifft wurden und Tabakfrachter ihre Waren löschten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden 40 Prozent des Welthandels über Liverpool abgewickelt. Weshalb 1846 das Albert Dock errichtet wurde.

Nur ein paar Flanierminuten sind es vom Fähranleger am Pier Head bis zum einstigen Importlager mit seinen mächtigen Speicherstätten, gebaut aus Eisen, Ziegeln und 23,5 Millionen Backsteinen. Kettenpfosten säumen das Wasserbecken. Einst dockten hier riesige Segler an, heute zieht eine Stand-up-Paddlerin ihre Spur durchs Wasser.

Liverpool: drei helle Gebäude, die drei Grazien
 "Drei Grazien" werden das Royal Liver Building (l.), das Cunard Building (M.) und das Port of Liverpool Building am Mersey-Ufer genannt.
© Alexey Fedorenko / Shutterstock

Geschichte in jedem Backstein

Früher luden Hafenarbeiter Rum, Tabak und Baumwolle in die Lagerhallen mit den signalroten Säulen. Doch als Liverpool nach dem Zweiten Weltkrieg in die Krise rutschte, als überall im Land die Industrie einbrach, Zechen schlossen und Werften starben, wurde auch das Albert Dock geschlossen und verwahrloste. Streiks und politische Unruhen beutelten Liverpool. In den 80er-Jahren schmiedete die Stadt, in der heute rund 500 000 Menschen leben, neue Pläne: Kunst, Kultur und Tourismus sollten Liverpool reanimieren, das marode Albert Dock wurde in ein Freizeitzentrum verwandelt.

Jetzt blinkt der Leuchtschriftzug der Tate Liverpool Kunst-Fans herbei. Das Maritim-Museum ist ebenso in die alten Lagerstätten gezogen wie die Ausstellung "The Beatles Story", zig Bars, Restaurants und Shops außerdem. Das Albert Dock ist das Aushängeschild Liverpools.

Die aufregendste Gegend der Stadt aber liegt südlich des Zentrums – im Baltic Triangle, einem alten Industrieviertel. Rechts und links der Straßen: verlassene Lagerhäuser aus Backstein. Betreten verboten. Büsche und Bäume strecken ihre Äste aus hohlen Fensteröffnungen und Mauerritzen. Daneben verrostete Laternenmasten, jede Menge Wellblech. Die Straßennamen weisen in die Vergangenheit. So erinnert die Jamaica Street daran, dass Liverpool einst die britische Hauptstadt des Sklavenhandels war, die Greenland Street daran, dass nordische Seemänner im späten 18. Jahrhundert am Queen’s Dock Wale vom Schiff luden, die sie rund um Grönland und Spitzbergen erlegt hatten.

Zu Besuch im Baltic Triangle

Wir beginnen zu suchen, ohne genau zu wissen, wonach. Biegen ein in Seitenstraßen, lugen durch Maschendrahtzäune und Fenster. Wir entdecken frisch renovierte Gebäude mit neuen Glastüren. Mittzwanzigerinnen sitzen dahinter an Rechnern, App-Entwickler, Designerinnen, Kreative. Hinter einem Garagentor verbirgt sich eine Mikrobrauerei, ein Club in einem Hinterhof. Wir finden einen Skatepark und daneben den "Botanical Gin Garden", eine Freiluftbar mit Holztischen und Kunstrasen.

"Eines Tages machte ich ein Nickerchen und hatte einen sehr lebendigen Traum", erzählt Hannah und bindet sich eine Schürze um. "Im Traum arbeitete ich in einem Café in einem alten Warenhaus. Als ich aufwachte, wusste ich: Dieses Café liegt im Baltic Triangle. Und als ich mir eines Tages dieses Haus anschaute, wusste ich: Das ist der Raum aus meinem Traum!"

Liverpool: die Marina des Albert Docks mit kleinen Boten und blauem Himmel
Einst lagerten im Albert Dock Waren wie Rum und Tabak, heute ist es ein Kultur- und Shoppingtempel.
© Gordon Bell / Shutterstock

Vor gut zwei Jahren eröffnete Hannah darin ihr "Fodder". Das Mobiliar ist zusammengewürfelt wie die Architektur der Stadt. An der weiß getünchten Backsteinwand stehen ein schrammeliges Bücherregal und Metallschränke, auf denen sich Koffer und Teekisten stapeln. Auf einer Postkarte steht: "Home is where the Scouse is". Geschäftsleute in schwarzen Anzügen und Bauarbeiter in neongelben Warnwesten treffen sich an den Holztischen, während Hannahs Kollegin hinterm Tresen Sandwiches schmiert und Anthony Scouse umtopft.

Nightlife in der Welthauptstadt des Pop

Freitags und samstags kommen die Leute aus dem Umland in die Stadt, sie rauschen zum Berauschen an, zum Trinken und Tanzen, ins Baltic Triangle, aber vor allem zur dezibelstarken Mathew Street im Cavern Quarter, rund eine Meile vom Dreieck entfernt. Massen schieben sich durch die Feiermeile. Das touristische Publikum erkennt man daran, dass sie Wind- oder Regenjacken tragen. Ein optisches No-Go für Liverpools Partyvolk, offenbar dürfen einzig Tüll und Satin Schultern bedecken.

Die Mathew Street ist ein knallbunter Laufsteg: Bräute und Bräutigame in spe mitsamt Gefolge. Als Krankenschwestern verkleidete Frauen in knappen himmelblauen Röckchen, die Häubchen verhakt in haarspraygefestigten Frisuren. Sie stöckeln an John Lennon vorbei, der statuensteif an Liverpools Wall of Fame lehnt. Die Wand informiert auf mehr als 50 Tafeln über die Hits heimischer Künstler, die in den Charts des Vereinigten Königreichs auf Platz eins landeten. Liverpool gilt als Welthauptstadt des Pop. Die Beats und Bässe, die aus den Clubs schallen und zwischen den Häuserwänden hin- und herfliegen wie ein Dauerecho, mischen sich in der Straßenmitte zu einem Geräuschbrei. Kommunikation gelingt allein über hochfrequentes Schreien.

Sechs Metrostationen und einen Spaziergang vom Zentrum entfernt ist Liverpool hingegen stadtstill. Im Crosby Coastal Park streicht der Wind über Sandhügel und biegt ihre Gräser, hebt ein paar Möwen in die Luft und trägt ihr Kreischen über die Dünen an den Crosby Beach. Verstreut über drei Strandkilometer harren hier, an der Mündung des Mersey, 100 eisenharte Typen aus: Es sind mannshohe Statuen, die der britische Bildhauer Antony Gormley 2005 für sein Kunstwerk "Another Place" nach seinem Ebenbild gegossen hat. Inzwischen haben die Gezeiten ihre Spuren an den Männern hinterlassen: Während einige bloß moosgrün hinter den Ohren sind oder rostig errötet, leiden die Iron Men an der vordersten Wasserfront an einer Art Seepockenakne.

Zweimal täglich greift die Flut gierig nach den Strandfiguren, und dann steht den Männern das Wasser bis zum Hals – mindestens. Nur bei Ebbe zeigen sie ihre Ganzkörperpracht. Sie stehen im wattweichen Grund, der jeden Schritt schmatzend kommentiert, und starren in die Ferne, aufs Meer hinaus zum Horizont, wo unzählige Windräder vor sich hin rotieren. Eine Fähre schiebt sich übers Wasser, vorbei an den rot-weißen Kränen des Containerhafens am Seaforth Dock – zurück in die auferstandene Stadt.

Unsere Reisetipps für Liverpool

Hinkommen & Rumkommen

Aktuell werden aus Deutschland keine Direktflüge nach Liverpool angeboten, der nächstgelegene Flughafen ist Manchester. Von dort geht mindestens einmal stündlich ein Zug ins Stadtzentrum von Liverpool – Fahrtzeit ca. 75 bis 90 Minuten (thetrainline.com).

Hotels in Liverpool

Selina Liverpool. Günstiges und günstig gelegenes Hostel, das sowohl Privatzimmer als auch Schlafsäle bietet, dazu Gemeinschaftsküche und Spielzimmer. DZ ab ca. 50 Euro (50–60 Mount Pleasant, Tel. 966 07 65, selina.com).

The Mountford. Gemütlich, klein, traditionell und direkt am Sefton Park. Hübsche Zimmer, kleine Lounges, zwei Bars und eine Terrasse. DZ/F ab ca. 60 Euro (52–54 Croxteth Rd, Tel. 291 05 09, themountfordhotel.com).

30 James St. Lust auf Pomp? Dann hier buchen! Das Hotel befindet sich im ehemaligen Schifffahrtsbüro der White Star Line, in deren Diensten einst die "Titanic" stand. Die Räume sind mit ganz viel Glanz den Luxuskabinen des Dampfers nachempfunden. DZ/F ab ca. 90 Euro (30 James St, Tel. 459 49 99, 30jamesstreetliverpool.co.uk).

Titanic Hotel. Das umgebaute Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert hat neben der tollen Lage am Mersey vor allem: Platz! Die 153 stilvollen Zimmer würden andernorts schon als Ferienwohnungen durchgehen. Auch groß: das Restaurant, in dem es morgens deftiges Full English Breakfast gibt. DZ/F ab ca. 110 Euro (4 Stanley Dock, Regent Rd, Tel. 559 14 44, titanichotelliverpool.com).

Hope Street Hotel. Edles Boutiquehotel im Theaterviertel. Mit viel altem Holz und rotem Backstein cool gestaltete Zimmer. Von der Suite phänomenaler Blick über die Stadt. DZ/F ab 160 Euro (40 Hope St, Tel. 709 30 00, hopestreethotel.co.uk).

Restaurants in Liverpool

Fodder. Restaurantinhaberin Hannah sagt, eine Schüssel Scouse könne jedes Problem lösen. Darum blubbert der Eintopf (ca. 14 Euro) den ganzen Tag auf der Ofenplatte, auch vegan als "Blind Scouse". Zudem gibt es Suppen, Currys, Sandwiches – und Liverpooler Charme (67 Norfolk St, Tel. 352 30 08, fodderliverpool.co.uk).

The Quarter. Auch in Liverpool kann man sich einen Sonnenbrand holen. Vorausgesetzt, man ergattert ein Marmortischchen vor diesem Speiselokal. Und lässt sich Zeit für etwas Herzhaftes wie Lasagne (ca. 12 Euro), gegrillten Fisch oder Kuchen und Eis (7 Falkner St, Tel. 707 19 65, thequarteruk.com).

Mowgli. Rustikale Einrichtung und Lichterketten-Bling-Bling sind hier kein Gegensatz – und die indischen Speisen (z. B. Lamm Curry für ca. 9 Euro) ein Genuss! (3 Water St, Tel. 236 63 66, mowglistreetfood.com)

Baltic Bakehouse. Die preisgekrönte Bäckerei hat elf Brotsorten im Sortiment; welche wann zu haben ist, verrät der Wochenplan. Außerdem gibt es Tartes, Donuts, Pies. Bei dem Duft bleibt man gern zum Frühstück oder Lunch (Sandwich mit gegrillter Rinderbrust für ca. 8 Euro) sitzen (46 Bridgewater St, balticbakehouse.co.uk).

Leaf. Ein Ort, an dem sich wunderbar Lebenszeit verbringen lässt. Zum Beispiel, indem man sich durch die riesige Teekarte trinkt (Tasse weißer Tee für ca. 3 Euro), und später vergeistigten Wacholder als Gin-Spezialität (ab ca. 5 Euro) genießt, häufig bei Livemusik (65–67 Bold St, thisisleaf.co.uk).

Black Lodge Brewing. 13 Zapfhähne ragen aus der weiß gekachelten Wand der 2015 eröffneten Mikrobrauerei. Die Namen der Biere – von "VAT Pils" bis "99 Luftballons" – sind mit schwarzem Marker jeweils darüber notiert. Burger etc. gibt‘s natürlich auch (3 King Docks St, blacklodgebrewing.co.uk).

Botanical Gin Garden. Outdoor-Bar zum entspannten Genießen. Super Drink: "The Very Last Word" (ca. 9 Euro) – er schmeckt nach Wacholder, Rosmarin, Zitrone, ist herb und richtig erfrischend (49 New Bird St).

Erleben in Liverpool

Mersey River Cruise. Eine eindrucksvolle Perspektive der Skyline hat man vom Fluss aus. Die Fähren verbinden die Stadt mit der Halbinsel Wirral. Eine Stadtbesichtigung per Fähre dauert rund 50 Minuten, Preis: ca. 13 Euro (13 Pier Head, merseyferries.co.uk).

Liverpool Cathedral. Die protestantische Kathedrale ist die siebtgrößte der Welt, entworfen vom Architekten Giles Gilbert Scott, der auch die roten Telefonhäuschen erfand – eines steht im Inneren der Kirche. Für Weitblick auf den Turm fahren! (St James Mt, liverpoolcathedral.org.uk)

Metropolitan Cathedral of Christ the King. Die bunten Fenster der katholischen Pfarrkirche werfen an sonnigen Tagen ein wunderschönes Licht ins Kirchenschiff. Tipp: von der Liverpool Cathedral durch die Hope Street hierher flanieren (Mt Pleasant, liverpoolmetrocathedral.org.uk).

Museen. Kunst, Kultur und Geschichte gratis: Die meisten Museen der Stadt verlangen keinen Eintritt. Empfehlenswert ist etwa die "Titanic"-Ausstellung im Maritim-Museum, das Sklaverei-Museum (liverpoolmuseums.org.uk) und für Kunst-Fans die Tate Liverpool (tate.org.uk/visit/tate-liverpool).

Sefton Park. Rund 95 Hektar Entspannung! So hübsch wie exotisch ist das riesige, verglaste Palmenhaus ziemlich in der Mitte des Parks (palmhouse.org.uk). Vom westlichen Rand aus lohnt sich ein Abstecher zur Lark Lane mit ihren Schnickschnack-Shops, Cafés und Restaurants (larklaneguide.com).

British Music Experience. Ein Spaziergang durch die britische Musikgeschichte: von Freddie Mercurys Bühnen-Kimono bis zu David Bowies Setlist lässt sich vieles bewundern. Außerdem darf man testen, wie es um das eigene Talent in Sachen Instrumente, Stimme und Tanztalent steht (Cunard Building, britishmusicexperience.com).

Williamson Tunnels. Joseph Williamson wird "der Maulwurf von Liverpool" genannt, denn 30 Jahre lang untertunnelte er die Stadt, warum auch immer. In einer etwa 45-minütigen Tour kann ein kleiner Tunnelteil besichtigt werden (williamsontunnels.co.uk).

Awesome Walls. Regen? Ein guter Grund, die Wände hochzugehen – in der fast 170 Jahre alten St. Albans Church, umgebaut zu einem Kletterpark. Zig Routen führen himmelwärts (24 Athol St / Great Howard St, awesome walls.co.uk).

Crosby Beach. Am Strand nördlich von Liverpool breitet sich Antony Gormleys Kunstinstallation "Another Place" aus: 100 Iron Men, jede Figur 650 Kilogramm schwer. Wer alle eisernen Männer in voller Größe betrachten möchte, sollte bei Ebbe kommen (ab Waterloo Station circa 15 Minuten zu Fuß zur Küste, sefton.gov.uk).

Wenn ich das gewusst hätte

Ein gigantischer Torbogen am Eingang zur Chinatown im Süden des Stadtzentrums weckt hohe Erwartungen. Aber tatsächlich gibt es in dem Viertel mit der ältesten chinesischen Gemeinde Europas wenig zu sehen.

Telefon

Die Vorwahl von Großbritannien ist 00 44, für Liverpool wählt man die 151.

Brigitte

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