Anzeige

Wandern im Licht Die 3 schönsten Routen auf Mallorca, in Bayern und Italien

Wandern im Licht: Landschaft in der Sonne mit Bergen
© PR
Wandern ist immer ein Erlebnis: Ob man nun mehrere Tage unterwegs ist oder schon nach ein paar Stunden zur "Schön war’s!"-Brotzeit einkehrt.

Italien/Livigno: Morgenlicht

Auf dem Gipfel des 2858 Meter hohen Monte delle Rezze muss ich fast ein Tränchen der Rührung verdrücken – am 360-Grad-Panorama der kargen, hochalpinen Gebirgszüge kann ich mich gar nicht sattsehen. Zum Glück darf ich morgen früh das Ganze noch mal im Licht der ersten Sonnenstrahlen genießen! Hier oben, im Baitel dal Madonon, einer ganzjährig geöffneten steinernen Schutzhütte, können es sich Wandernde wie ich nämlich gemütlich machen, am Gasherd ihr Mitgebrachtes zubereiten und auf dem Boden oder den Bänken auch kostenlos übernachten. Brennholz, Geschirr, Wasser zum Trinken und Kochen sind im Baitel vorhanden, unbedingt mitnehmen sollte man: Brotzeit, warme und winddichte Kleidung, Schlafsack, Isomatte und Feuerzeug. Zugegeben, die Nacht war kalt und nicht die bequemste, aber den urigen Abend am Ofen, den Sonnenaufgang und die imposanten Ausblicke vom Höhenweg zurück gen Tal im Morgenlicht ganz für sich allein zu haben – all das ist unvergesslich.

Mila Hanke

Die Wanderung

Die mittelschwere Tour (ca. 2,5 Stunden/ 1000 Höhenmeter hinauf bis zum Baitel am Monte delle Rezze) startet in Livigno an der Talstation der Carosello-3000-Gondel: den Wegweisern Nr. 157 folgen, jedoch nicht unter der Gondel bergauf, sondern nach links auf dem Panoramaweg, parallel zum Tal. Der Pfad führt erst durch schattigen Lärchenwald, dann über Almgelände. An Abzweigungen immer links/bergauf halten. Das letzte Drittel geht etwas steiler durch karge Fels- und Schotterlandschaft bis zum Gipfel. Um nicht denselben Pfad wieder abzusteigen, gibt es zwei Rundweg-Alternativen: auf dem Höhenweg 157 zur Bergstation der Carosello-Gondel (ca. 1 Stunde) und dann mit der Gondel fahren (Ticket 14 Euro) – oder dem 157 zu Fuß unter der Gondel zurück zum Startpunkt folgen (weitere 1,5 Stunden).

Übernachten

Montivas Lodge. In diesem Aktivhotel übernachten vor allem Gäste, die zu Fuß oder per Rad unterwegs sind. Die modernen Zimmer haben prima Betten, die großen Balkone bieten auch Platz für die strapazierte Ausrüstung, und das Frühstücksbuffet ist wirklich großzügig. DZ/F ab 78 Euro (Livigno, Via Saroch 782, Tel. 00 39/03 42/99 01 23, montivas.com).

Genießen

Calcheira. Dieses urige Holzhäuschen am Beginn des Val di Federia ist ein Lieblingsrestaurant der Einheimischen – zwischen Kachelofen und Hirschgeweih wird genial gut aufgefahren. Selbst wer sonst nur wenig Fleisch isst, sollte sich Vorspeisen wie "Tris di Slinzighe" (verschiedene Sorten luftgetrocknetes Bündnerfleisch, 9,50 Euro) oder das Rehfilet mit Butter und Thymian (28 Euro) nicht entgehen lassen (Livigno, Via Federia 61/a, Tel. 00 39/03 42/97 05 03, calcheira.it).

Spanien/Mallorca: Abenteuergeist

Wer Mallorca abseits des Mainstreams erleben will, wandert auf der Ruta del Contraban, auf den vergessenen Pfaden der Schmuggler:innen. Ihr Wegenetz zieht sich entlang der Küste im Norden der Insel, vorbei an Verstecken in Felsspalten und Höhlen, durch Pinienwälder, hüfthohes Gras und blühenden Rosmarin, über Bergrücken hinab zu entlegenen Buchten und Häfen, in denen die Waren verschifft wurden. Sensationelle Ausblicke aufs Meer und eine Brise, die den nassgeschwitzten Rücken kühlt, gibt es immer wieder. Highlight der Tour ist die Durchquerung des Torrent de Pareis: Wer zu Beginn der Schlucht durchs Kiesbett läuft, über dem sich die Felswände 200 Meter hoch auftürmen, möchte der Natur ein "Danke!" entgegenrufen für dieses einmalige Geschenk – und es ein paar 100 Meter später wieder zurücknehmen, wenn sich der Weg zwischen Felsblöcken hindurch über glatt geschliffene Steine quetscht. Ein Abenteuer ist das allemal! Und hey, die Leutchen früher haben es mit 70 Kilo auf dem Rücken hinbekommen. In der Nacht! 

Nele Justus

Die Wanderung

Fünf Tage dauert die geführte Gruppenreise "Ruta del Contraban" (ASI-Reisen, 1460 Euro inkl. Flug). Sie startet in Banyafulbar, endet in Lluc und wird in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeboten – beim mittleren stehen 51 Wanderkilometer auf dem Programm, vier Stunden täglich mit bis zu 600 Höhenmetern (asi-reisen.de, rutacontraban.com).

Übernachten

Hotel Es Port. Das Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert ist so gemütlich, dass ich gern länger geblieben wäre. Von den Zimmern im Dachgeschoss aus kann man über die Bucht und den Hafen von Sóller schauen, im Garten spenden uralte Zitronen-, Oliven- und Granatapfelbäume Schatten. DZ/F ab 190 Euro (Port de Sóller, Carrer Antoni Montis 10, Tel. 00 34/971/63 16 50, hotelesport.com).

Genießen

Can Costa. Man sitzt draußen an langen Tischen unter Weinreben oder drinnen zwischen den alten Werkzeugen und Weinamphoren der Finca. Die Küche? Typisch mallorquin – etwa "Pica Pica de Sepia", Tintenfisch mit Chili-Soße für 12 Euro (Valldemosa, Carretera Deià Km 2,5, Tel. 00 34/971/61 22 63, cancostavalldemossa.com).

Bayern/Altmühltal: Wasserreich

"Ein Gast hat sich bei unseren geführten Wanderungen mal beschwert, dass der Wald hier so unordentlich aussieht", erzählt Rangerin Lucia Gruber grinsend. "Dem hab ich erklärt: In der Klamm überlassen wir die Natur ganz bewusst sich selbst. Hier kann der Wald sein, wie er will!" Und er will ganz offensichtlich: wild und romantisch. Die Region rund um Kelheim ist bekannt für das Kloster Weltenburg und Schifffahrten durch die Weltenburger Enge, wo sich die Donau eine Schneise durch bis zu 70 Meter hohe Kalksteinfelsen gegraben hat. Doch abseits dieser Touristenmagnete kann man sich auf idyllische, familienfreundliche Touren mit weniger Trubel begeben. Und: Wanderung und Schifffahrt auf Donau oder Altmühl lassen sich abwechslungsreich kombinieren. Zum Beispiel auf der Wanderung durchs Naturschutzgebiet "Klamm und Kastlhäng": Auf einem wurzeligen Pfad durchstreifen wir einen Märchenwald voller Farne und moosbewachsener Felsen. Würde hier Ronja Räubertochter hinter einem Baum hervorspringen, es würde uns nicht wundern. Weiterer Genussmoment nach kleinen Aufstiegsmühen: mit Blick aufs Altmühltal und die mittelalterliche Burg Prunn gegenüber rasten. 

Mila Hanke

Wandern im Licht: Aussicht auf Fluss
© Dietmar Denger/laif

Die Wanderung

Der Ausflug startet an der Anlegestelle Essing (Alternative: Anlegestelle Kelheim/Altmühltal). Ab hier geht es mit dem Schiff zum Wander-Startpunkt Riedenburg (Ticket 11 Euro, schifffahrt-kelheim.de). Zurück sind es 2,5–3,5 Stunden Gehzeit, ca. 10 Kilometer/430 Höhenmeter. Vom Riedenburger Marktplatz folgt man den Beschilderungen "Fasslwirtschaft" und dann dem "Altmühltal-Panoramaweg" parallel zum Altmühl-Kanal Richtung Osten. Nach etwa 25 Minuten weist das Schild "14a" nach rechts Richtung Klamm. Nach dem Abstieg aus der Klamm überquert man beim Ort Einthal den Fluss und folgt einer steilen Treppe hinauf zur Burg Prunn. Talwärts geht es dann ca. 1 Stunde zurück nach Essing. Am Ortseingang: der Tatzelwurm, eine der längsten Holzbrücken Europas.

Übernachten

Gasthof und Pension Ehrl. Der Betrieb wird seit über 100 Jahren von Familie Ehrl geführt. Im modernen Anbau gibt es schicke Zirben- oder Lärchenholzzimmer, die Räume im Gasthof sind et-was altmodischer. Wunderschön ist der schattige Biergarten. DZ/F ab 90 Euro (Altessing, Schellnecker Straße 29,Tel. 094 47/244, gasthof-ehrl.de).

Genießen

Fasslwirtschaft. Hier können Gäste in riesigen, rund 100 Jahre alten Bierlagerfässern speisen. Küchenmeister Karl-Heinz Veits bringt bayerische Spezialitäten auf den Tisch, Hauptgerichte ab ca. 11 Euro, dazu ökologisch gebraute Biere (z. B. das Dinkel-Radler für 3,50 Euro) oder hausgemachte Limonaden (Riedenburg, Bergkristallstraße 1, Tel. 094 42/900 30, fasslwirtschaft.de).

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel