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Vibrionen-Infektion Die Gefahr aus dem Meer – und worauf ihr achten müsst

Vibrionen-Infektion: Die Gefahr aus dem Meer – und worauf ihr achten müsst
© Mikalai / Adobe
Vibrionen vermehren sich in Nord- und Ostsee, wenn das Wasser sich stark erwärmt. Bei einer Hautverletzung, die starke Schmerzen hervorruft, sollten Menschen mit Vorerkrankungen sich sofort ärztliche Hilfe holen.

Wenn die Wassertemperatur von Ost- und Nordsee auf mehr als 20 Grad steigt, sollten ältere Badegäste und Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Krebs vorsichtig sein. Denn das Badewannenwasser ist zwar für die Badegäste ein Traum – für Bakterien allerdings auch. 

Zwar ist das Baden laut Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern (Lagus) uneingeschränkt möglich. Dennoch sollten Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen vorsichtig sein und das Wasser meiden. Denn hohe Wassertemperaturen fördern das Wachstum von Vibrionen – die Bakterien leben im Meerwasser und können in erhöhter Anzahl schwere und sogar tödliche Infektionen verursachen.

Vorsicht bei Hautverletzungen

Haupteintrittspforten für Vibrionen sind Hautverletzungen. Es drohen Wundinfektionen, die bei vorbelasteten Menschen unbehandelt zum Tod durch eine Blutvergiftung (Sepsis) führen können. Laut Lagus sind besonders ältere Menschen mit einer offenen Wunde gefährdet, sowie Personen, die eine schwache Immunabwehr haben oder wegen Vorerkrankungen in ihrer Immunabwehr geschwächt sind. "Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen vorhanden sind, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben". Symptome einer Infektion seien Schüttelfrost, Durchfall, Fieber oder Hautausschlag. Wer zu einer Risikogruppe gehört und eine Hautverletzung hat, die nach dem Bad im Meer stark schmerzt, sollte umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Zur Therapie werden Antibiotika eingesetzt. 

Diese Badegäste sollten aufpassen

Gefährdet sind Menschen mit diesen Grundrisiken:

  • immunsupprimierte Personen
  • Personen mit Vorerkrankungen, die zur Schwächung der Immunabwehr führen, wie z. B. Diabetes mellitus, Lebererkrankungen (Leberzirrhose, chronische Hepatitis)
  • Krebserkrankungen/Chemotherapien
  • Schwere Herzerkrankungen
  • ältere Menschen

Im letzten und vorletzten Sommer verstarb jeweils eine Person, nachdem sie sich in der Ostsee mit Vibrionen infiziert hatte.

Blaualgen und Zerkarien betreffen alle

Womit jedoch alle Badegäste – unabhängig vom Gesundheitszustand – rechnen müssen: Sogenannte Blaualgen, die ebenfalls zu den Bakterien gehören. Zu erkennen sind sie als grünliche oder bläuliche Schlieren im und auf dem Wasser. Die Sichttiefe beträgt dann meist deutlich weniger als ein Meter. Gesundheitsbehörden raten vom Schwimmen ab, wenn Badegäste im knietiefen Wasser ihre Füße nicht mehr sehen können. 

In Binnengewässern können außerdem Zerkarien, Larven von Saugwürmern, auftreten. "Sie können sich auf der Haut mit stark juckenden Pusteln und Quaddeln bemerkbar machen", warnt die Behörde. Zu finden sind die Larven vor allem in seichten Uferbereichen.

sar Brigitte

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