"Mit einem großen Schiff über das weite Meer, blaues Wasser unter dem Kiel und Himmel und Horizont, soweit das Auge reicht. Aber bitte nicht in einer der schwimmenden Hotelburgen, sondern ganz authentisch mit echten Seebären, die kauzig, mit Bart im Gesicht, Pfeife im Mund auf der Brücke oder an Deck stehen, in jedem Hafen eine Braut haben und abends zum Schifferklavier Seemannsgarn spinnen. Der Realitätscheck: Wasser und Himmel können ganz schön grau und ungemütlich sein. Die reine Seeluft ist nicht selten durch die großen Dieselmotoren ziemlich gräulich, Seebären sieht man fast keine an Deck, denn die Minimal-Mannschaft arbeitet in drei Schichten und ist den Rest der Zeit beim Sport oder schläft. Dementsprechend fällt das Unterhaltungsprogramm eher spärlich aus. Essen gibt es analog zu den drei Schichten und ist binnen einer Stunde einzunehmen. Der Menüplan spiegelt die Bedürfnisse hart arbeitender Männer. Alternativen gibt es nicht. Na, dann freut man sich doch auf den Landgang – Unterhaltung und mal etwas landestypisches Essen. Tja, das ist dann leider auch oft nicht ganz so entspannt wie gedacht. Frachtschiffe legen selten an Kreuzfahrt-Terminals an, eher in Industriehäfen. Einlaufzeit ist oft abends und das Löschen der Ladung geht mittlerweile so fix, dass das Schiff schon nach wenigen Stunden wieder ausläuft." Anke