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Dolomiten 11 Reisetipps für einen unvergesslichen Winterurlaub

Skifahren in den Dolomiten: Skilift
© Bernhard Huber / Brigitte
Dass die Dolomiten die schönsten Berge der Welt sind, steht für Anja Haegele außer Frage. Hier verrät sie ihre ganz persönlichen Reisetipps für den Winterurlaub.

1. Alta Badia: Gipfel der Genüsse

Skifahren in den Dolomiten:
Historisches Berg-Hotel und Gasthaus "Ladinia"
© Bernhard Huber / Brigitte

Würstchen mit Senf, matschige Nudeln, pappige Germknödel: Was in anderen Skigebieten zur kulinarischen Realität gehört, kommt in den Dolomiten nicht auf den Tisch. Ganz im Gegenteil: Auch auf über 2000 Metern wird in den sogenannten Genusshütten, von denen es in Alta Badia gleich zehn gibt, nach von Südtiroler Sterneköch:innen speziell für die Locations entwickelten Rezepten mit lokalen Produkten gekocht. Und weil das Auge mitisst, wurden die holzvertäfelten ladinischen Stuben in einigen Häusern wie dem "Berghotel Ladinia" liebevoll restauriert. Auf feinstem Porzellan werden Köstlichkeiten wie "Ravioli mit Ziegenkäse, Rote Bete und Himbeerstaub" serviert, die Desserts kommen gern mal in Kristallkelchen auf den Tisch. Modern gelebte Tradition ist eben auch Balsam für die Seele. Und später, vor der Tür, kann man sich dann wieder kaum sattsehen an den faszinierenden Felsgipfeln, zum Beispiel der Westwand des Heiligkreuzkofel. Je nach Tageszeit und Licht wechselt sie ihre Farbe, von Bleichgrau über metallisch glänzend zu Orangerot. Mal scharf konturiert, mal geheimnisvoll im Dunst. Großes Kino – ganz ohne Leinwand!

Berghotel Ladinia. Nur 13 Zimmer hat das alte Haus, das ganz aus Holz erbaut wurde. Hotelier Michil Costa hat es gekauft, um den Abriss zu verhindern, und ein herrlich altmodisches Kleinod daraus gemacht – mit holzvertäfelten Mini-Zimmern und Stuben. Das köstliche Abendmenü können auch Nicht-Gäste buchen. DZ/F ab 180 Euro (Corvara, Pedecorvara 10, Tel. 04 71/83 60 10, berghotelladinia.it).

2. Zero-Waste-Küche auf 2275 Höhenmetern: In jeder Hinsicht spektakulär

Skifahren in den Dolomiten:
Restaurant "Alpinn"
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Fabio Curreli wurde auf Sardinien geboren, sieben Meter über dem Meeresspiegel. Nichts deutete darauf hin, dass er einst zu einem der wichtigsten Vertreter der alpinen Küche werden könnte – im Restaurant "Alpinn", das sich auf 2275 Höhenmetern, auf dem Kronplatz, einer streng regionalen Zero-Waste-Küche verschrieben hat. Es gibt weder Cola noch Campari und Olivenöl genauso wenig wie Zitronen oder Ketchup, aber für Curreli sind diese Einschränkungen "keine Limits, sondern Stimulation". Speisereste verbrennt er zu Asche, auf der besonders schmackhaft und schonend gegart werden kann. Aus Brotresten werden knusprige Chips, oder "Brot, Milch und Zucker", ein Dessert nach alter Großmütter-Sitte. Currelis lokale Lieferanten und Bauern sind ihm die wichtigsten Gesprächspartner, um "das Potenzial einer Zutat" zu entdecken – also erwähnt er sie in der Speisekarte. Angetreten ist das "Alpinn" einst als Museumswirtschaft im "Lumen", dem spektakulär in Szene gesetzten Museum für Bergfotografie. Doch längst glänzt nicht mehr das Museum allein: Das Restaurant ist aus seinem Schatten getreten.

Alpinn. Alpine Küche und Zero Waste sind die Konzeptpfeiler des Restaurants von Sternekoch Norbert Niederkofler und seines Küchenchefs Fabio Curreli. Flaschen gibt es ebenso wenig wie Küchenabfälle, selbst Kartoffelschalen und Gemüsekochwasser werden weiterverwendet. Das Ergebnis ist köstlich, der Blick aus dem rundum verglasten Restaurant phänomenal. Hauptgerichte ab 20 Euro (Kronplatz, Tel. 04 74/43 10 72, alpinn.it).

3. Cool und demütig gegenüber der Natur: Das "Bistro Bergsteiger"

Skifahren in den Dolomiten: Ein schneebedecktes Tal
Das Fischleintal
© Bernhard Huber / Brigitte

Alle 300 Jahre stürzt eine Lawine vom Weißlahn ins Fischleintal, die so gewaltig ist, dass sie jegliches Gebäude zermalmen würde. Die Architektin Ulla Hell hat es dennoch geschafft, der Natur ein Gebäude abzutrotzen, von dem die Lawine einzig den Liftschacht auf dem Dach wegrisse: das neue "Bistro Bergsteiger". Wie eine Skulptur steht es am Taleingang, dabei sagt Hell, sie habe so "demütig wie möglich gegenüber der Landschaft" gebaut, auf die sich auch im Inneren alles konzentriert. Die großen Glasfenster sind auf den Zwölferkogel im "Naturpark Drei Zinnen" ausgerichtet, ins Fischleintal hinein, das wegen seiner landschaftlichen Schönheit zu Füßen der "Sextener Sonnenuhr" genannten Felswände besonders beliebt für Winterwanderungen ist. Hier starten sowohl gemütliche Touren als auch der anspruchsvolle Aufstieg bis zur Großen Zinne. Das Bistro gehört den Nachkommen der Bergsteiger-Legende Sepp Innerkofler. So cool und jenseits des Berghütten-Looks es ist, ausgestattet wurde es vor allem mit örtlichen Materialien: Dolomiten-Lehm, Lärchenholz mit aufwendigen Schnitzereien und Filz.

Bistro Bergsteiger. Vom Taleingang her ist das flache, architektonisch raffinierte Gebäude kaum zu sehen, so duckt es sich in die Landschaft – die man von innen durch riesige Glasfronten umso besser anhimmeln kann. Auf der häufig wechselnden Karte: regionale Spezialitäten wie Hirschgulasch oder Polenta, Hauptgerichte ca. 25 Euro (Sexten, Fischleintalstr. 33, Tel. 04 74/71 30 03).

4. Schnelle Schwestern: Übernachten bei den Santer Sisters

Skifahren in den Dolomiten: Santer Sisiters beim Langlaufen
Langlaufen mit den Santer Sisters
© Bernhard Huber / Brigitte

Das Langlauf-Stadion direkt hinterm Hotel ihrer Eltern war der Spielplatz der "Santer Sisters" Nathalie, Saskia und Stephanie. Logisch, dass alle drei schon als kleine Mädchen über die Toblacher Loipen sprinteten, die ihr Vater im Auftrag des örtlichen Skiclubs dann umso liebevoller präparierte. Als 1992 bei den Olympischen Winterspielen von Albertville erstmals Damen im Biathlon starten durften, wurde Nathalie, damals 19, kurzerhand für Italien nominiert und musste binnen weniger Wochen das Schießen lernen. Am Ende machte sie immerhin den achten Platz. Insgesamt nahm sie fünf Mal bei Olympia teil, ihre Schwester Saskia zwei Mal, und 2006 in Turin wären beinahe alle drei Schwestern angetreten, wenn Stephanie sich nicht kurz vorher verletzt hätte. Heute führt Nathalie einen Pferdehof am Pragser Wildsee, Saskia ist Physiotherapeutin, und Stephanie arbeitet im elterlichen Hotel und auf ihrem Ferien-Bauernhof in Toblach. Zu dritt in der Loipe wie hier im Toblacher Tal, sind die Schwestern nur noch selten. "Das ist super schade, wir hatten immer so viel Spaß zusammen", sagt Stephanie. Und: „"Irgendwann möchte ich mit euch beiden ein großes Rennen fahren!"

Romantik Hotel Santer. Die Santer-Sisters und ihr Bruder, heute Chefkoch im Hotel, sind hier aufgewachsen, Stephanie arbeitet im Familienbetrieb mit. Gemütliches Haus (die neuen Zimmer sind sehr stylish), riesiger Wellness-Bereich, gutes Buffet-Restaurant und direkt an der "Nordic-Arena" gelegen, von der aus herrliche Loipen ins Toblacher Tal starten. DZ/F ab 190 Euro (Toblach, Alemagnastr. 4, Tel. 04 74/97 21 42, hotel-santer.com).

Weitere Reisetipps für die winterlichen Dolomiten

Übernachten

5. Caravan-Park Sexten. Neben Chalets, Appartements und 268 Stellplätzen für Mobile Homes kann man hier auch schicke Baumhäuser mieten, mit Badewanne mitten im Raum und z. T. mit eigener Sauna, knapp vier Meter über dem Erdboden. Kein billiges Vergnügen, aber es lohnt sich. Einen riesigen Wellness-Bereich und ein gutes Restaurant hat der "Caravan-Park" auch. DZ/F ab 390 Euro (Sexten, St-Josef-Str. 54, Tel. 04 74/71 04 44, caravanparksexten.it).

Genießen

6. Maso Runch. Der Bergbauernhof mit Original-Stuben aus dem 18. Jahrhundert ist für ladinische Küche wie in alten Zeiten berühmt: Für 38 Euro serviert Familie Nagler ein Sechsgang-Menü mit Gerstensuppe, Teigtaschen und Kartoffelbällchen, Schlutzkrapfen, Schweinshaxe, Rippchen und Gulasch mit Polenta sowie (wenn’s noch reinpasst) einem Dessert. Für alle, die danach nicht mehr laufen können: Fünf tolle Ferienwohnungen mit selbst gebauten Möbeln aus altem Holz vom eigenen Hof gibt’s auch (Badia, Runch 11, Tel. 04 71/83 97 96, masorunch.it).

Erleben

7. Skifahren. Der Skiverbund "Dolomiti Superski" vereint 450 Lifte in 15 Skigebieten – das sind mehr als 1200 Pistenkilometer im Schatten, bzw. auf den sonnigen Hängen unterhalb der Felsentürme aus Kalkstein. Der Gesamtpass kostet 373 Euro für eine Woche, es gibt aber auch Wahlabos, Tageskarten und günstigere Tickets für die einzelnen Skigebiete (dolomitisuperski.com).

8. Winterwandern und Langlaufen. "Dolomiti Nordic-Ski" ist das größte Langlauf-Revier Europas mit rund 1000 Loipenkilometern und das landschaftlich schönste wohl auch. Neun Regionen von den Drei Zinnen bis auf die Seiser Alm garantieren perfekt präparierte Loipen (dolomitinordicski.com). Zahlreiche Tipps für Wanderungen durch verschneite Täler und anspruchsvolle Touren in den Höhen finden sich unter suedtirol.info.

9. Museum Lumen. In der alten Seilbahnstation auf dem Kronplatz hat die Fotografie der Berge ein Zuhause gefunden: spektakuläre Inszenierungen im Spiegelsaal und in der alten Seilbahnhalle, in der mehrfach stündlich eine riesige Blende den Blick auf die Nordalpen freigibt (Kronplatz, lumenmuseum.it).

Skifahren in den Dolomiten: Lumen Museum
"Lumen", das Museum für Bergfotografie
© Bernhard Huber / Brigitte

10. Heiligkreuzkofel. Der 2907 Meter hohe Berg mit der markanten Felsfront, die in der Abendsonne orangerot leuchtet, begrenzt Alta Badia (das Gadertal) im Osten. Unterhalb seiner Westwand liegen die hübsche Wallfahrtskapelle Heilig Kreuz aus dem 15. Jahrhundert und das Schutzhaus "Santa Croce". Eine großartige Winterausflugsgegend! In der Schutzhütte, die seit 1888 von der Familie Irsara bewirtschaftet wird, gibt es prima Pasta, Polenta oder Kaiserschmarrn. Hinauf geht es mit zwei Liften, an deren breiten, nicht zu steilen und meist leeren Hängen man auch tolle Schwünge ziehen kann.

11. Museum "Corones": Auf dem Kronplatz hat Star-Architektin Zaha Hadid das Museum "Corones" wie einen Tunnel in den Berg gebaut. Darin erzählt Reinhold Messner von der Entwicklung des Alpinismus und von den Besteigungen der spektakulärsten Berge der Welt (messner-mountain-museum.it)

Skifahren in den Dolomiten: Museum Corones
Das Museum "Corones"
© Bernhard Huber / Brigitte

Mehr Infos findet ihr hier: suedtirol.info

Brigitte

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