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Teamtalk Muss ich mich für eine Flugreise schämen?

Teamtalk: eine blonde Frau schaut aus einem Flugzeugfenster
© rh2010 / Adobe Stock
Sollten wir angesichts von Klimakatastrophe und Energiekrise überhaupt noch ins Flugzeug steigen oder nicht? Ein Thema, vier Meinungen aus dem BRIGITTE-Team.

Alexandra Zykunov, Redaktionsleitung Be Green

Flugscham: Alexandra Zykunov
© BRIGITTE

"Flugverbot ja, aber ..."

Ich bin eigentlich sehr für ein Flugverbot. Zumindest innerdeutsch. Allein diese ganzen irren Dienstreisen braucht doch wirklich kein Mensch mehr. Es gibt nur ein Aber: Innerdeutsche und innereuropäische Flüge zu regulieren, würde auch bedeuten, dass Millionen Menschen nicht mehr so einfach ihre Familien im Ausland besuchen könnten. Jede:r Vierte von uns hat einen Migrationshintergrund und nicht selten Verwandte im alten Heimatland. Und so sehr ich für Flugregulierungen bin, so sehr sollten wir bei diesen Debatten wirklich alle mitdenken.

Nane Meyer, Head of Fashion & Mode BRIGITTE.de

Flugscham: Nane Meyer
© WPF

"Wir steigen ab und zu auf den Zug um"

Jeder hat ja so seine Leidenschaft. Die meines Partners ist das Fliegen. Da er aber auch generell gerne reist, steigen wir immer häufiger auf den Zug um. Wir lieben es, gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Ein ganz besonderes Erlebnis hatten wir im März dieses Jahres. Über den Wolken hat er mir einen Heiratsantrag gemacht – ein unvergesslicher, emotionaler Moment.

Anja Haegele, Reise-Redakteurin BRIGITTE

Teamtalk: Anja Haegele
© BRIGITTE

"Niemand muss sich schämen"

Reisen erweitert unseren Horizont, es verbindet Menschen in der ganzen Welt. Das ist unendlich wichtig und kein Grund zum Schämen. Toleranz für andere Menschen zu entwickeln, ihre Kultur und ihre Sorgen zu verstehen ist so viel einfacher, wenn wir sehen, wie und wo sie leben. Deshalb ist mein Rat für alle, die am Fliegen zweifeln: Bleibt nicht nur übers Wochenende! Versucht, möglichst tief und lange in das fremde Land einzutauchen und teilt danach eure Eindrücke.

Susanne Arndt, Lifestyle-Redakteurin BRIGITTE.de

Teamtalk: Susanne Arndt
© BRIGITTE.de

"Nichtfliegen ist auch keine Lösung"

Fleisch, Fast Fashion, "freie Fahrt für freie Bürger" ... Das Fliegen ist nur eine von vielen Klimasünden, die wir mit unserem Lebensstil begehen. Es zur Todsünde zu erheben, wird der Sache nicht gerecht. Der Anteil des Luftverkehrs am weltweiten CO2-Ausstoß liegt bei unter fünf Prozent, und Züge fahren auch nicht mit Luft und Liebe. Statt sich fürs Flugticket zu schämen, ist es wie bei jeglichem Konsum sinnvoll, sich Gedanken über die ökologischen Folgen zu machen, bevor man auf "Kaufen" klickt – um es dann bestenfalls zu lassen. 

Brigitte

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