Wonach planst du deine Reiseziele? Danach, wo es immer schön warm ist und es die traumhaftesten Strände gibt? Wo es besonders gutes Essen gibt? Spannende Metropolen oder atemberaubende Natur? Beim Astrotourismus wählen die Reisenden ihre Urlaubsziele nach etwas anderen Kriterien aus – nämlich danach, ob man dort gut Stern-, Sonnen- und andere Himmelsereignisse sehen kann.
Den Sternen hinterher: Das hat es mit Astrotourismus auf sich
An vielen Orten der Welt sieht man nachts selten Sterne. Die Lichtverschmutzung in Städten und anderen großen Ansiedlungen von Menschen ist einfach zu groß. Dabei gibt es kaum etwas Beeindruckenderes als einen klaren Nachthimmel, an dem wir unzählige Sterne blitzen und funkeln sehen.
Das ist einer der Gründe, warum Astrotourismus aktuell so boomt. Es geht darum, die besten Reiseziele auszuwählen, um eben zum Beispiel den Sternenhimmel bewundern zu können. Solche Orte sind meistens eher einsam gelegen, weit weg von den Städten und ihrer Lichtverschmutzung. Eine erhöhte Lage sorgt zusätzlich für optimale Stargazing-Chancen. Neben dem Sternenhimmel gehören aber auch die Nordlichter oder eine Sonnenfinsternis zu den Ereignissen, die Astrotourismus-Fans in ihre Reiseplanung einbeziehen.
Am 8. April 2024 etwa war in Nord- und Mittelamerika eine komplette Sonnenfinsternis zu sehen, das Naturphänomen war mit mehr als vier Minuten an der Westküste Mexikos am längsten zu bestaunen. In Deutschland dauert es noch ein wenig bis zur nächsten Sonnenfinsternis: Wir müssen uns bis ins Jahr 2081 gedulden.
Astrotourismus: Diese Ziele eignen sich gut zum Stargazing + Co.
1. Kanarische Inseln
Für ein besonders schönes Astrotourismus-Ziel müssen wir gar nicht weit reisen: Auf den Kanaren kann man einen sehr klaren Sternenhimmel beobachten. Das hängt mit den Passatwinden zusammen, die dafür sorgen, dass selten Wolken am Himmel stehen und die Sicht auf die Sterne verbergen. Der Teide-Nationalpark auf Teneriffa ist ein sehr beliebter Ort, um den wunderschönen Sternenhimmel zu beobachten – durch die hohe Lage ist der Blick noch beeindruckender.
2. Norwegen
Um Nord- oder Polarlichter zu sehen, reisen wir von Deutschland aus am besten gen Norden. Die norwegischen Orte nördlich des Polarkreises, etwa Tromsø, Kirkenes, Alta oder die Lofoten, bieten einen besonders beeindruckenden Blick auf das grüne Himmelsspektakel. Aber auch Spitzbergen ist ein dankbares Ziel, um Polarlichter zu bewundern. Kaum menschliche Bauten und keine Bäume stören dort den Blick auf Aurora borealis, wie das Naturschauspiel in der Fachsprache heißt. Die beste Zeit dafür ist zwischen Ende September und Ende März, wenn die Nacht deutlich länger ist als der Tag und es teilweise gar nicht hell wird.
3. Die neuseeländische Südinsel
Die Südinsel von Neuseeland erfreut sich ebenfalls einer besonders geringen Lichtverschmutzung und gehört damit zu den beliebtesten Astrotourismus-Zielen. Sie ist ein international geschütztes "Himmelsreservat", ein sogenanntes "Dark Sky Reserve". Die Region um Aoraki und den Mount Cook ist perfekt, um einen der dunkelsten Nachthimmel der Welt von Sternen hell erleuchtet zu sehen. Und sogar Polarlichter kann man auf der neuseeländischen Südinsel mit etwas Glück erblicken: In der südlichen Hälfte der Insel, rund um Lake Tekapo, Dunedin, Queenstown, Southland und Stewart Island, bestehen in klaren Winter-Neumondnächten im Juli und August die besten Chancen auf Nordlichter.
4. Utah, USA
Der US-Bundesstaat Utah hat insgesamt 24 "International Dark Sky Places", also Orte, die einen besonders dunklen und klaren Nachthimmel aufweisen. Das Klima und die hohe Lage des Wüstenstaats sorgen für beste Sicht auf atemberaubende Sternenhimmel. Der Zion-Nationalpark und der Bryce-Canyon-Nationalpark sind deshalb beliebte Ziele für Astrotourismus-Fans.
5. Namibia
Auch auf dem afrikanischen Kontinent finden sich viele Orte, an denen man einen sehr klaren Nachthimmel beobachten kann. Eines der besten Stargazing-Ziele ist Namibia. Das NamibRand-Naturreservat kann mit einigen der dunkelsten Nachhimmel der Welt aufwarten. Die Beleuchtung von Autos etwa ist streng reguliert, um das Ökosystem und die nachtaktiven Tiere nicht zu stören. Gleichzeitig sorgen die Auflagen dafür, dass der Sternenhimmel so beeindruckend bleibt, wie er aktuell ist.
Verwendete Quellen: forbes.com, visitnorway.com, sonnenfinsternis.org, newzealand.com, timeout.com
