Mit dem Bus in die Nordmetropole Stelle ich mein inneres Navi auf Autopilot, führt es mich ohne Umwege nach Norden. Möglicherweise verfüge ich über ein erhöhtes Maß an Wikinger-Genen, zumindest lassen die heftigen Nordwehanfälle darauf schließen. Blöd nur, dass der Norden eben weit im Norden liegt, ich die Fliegerei aus ökologischen Gründen zu vermeiden suche und häufige Trips nach Norwegen und Co fatale Folgen für den Kontostand haben. Darum ist es ein Segen, dass ich den Nachtbus Hamburg–Oslo für mich entdeckt habe, selbst für Kurztrips! Ja, es sind fast 15 Stunden Fahrt. Dafür aber verdöse ich weite Teile der Tour, spare mir hin und zurück zwei Übernachtungen, zahle, zeitig gebucht, nur knapp 45 Euro pro Strecke – und steige zur frühstücksfreundlichen Morgenstunde um kurz nach neun mitten hinein in das Treiben der Stadt. Zimtschneckengestützt treffe ich kaum später die ersten Entschei- dungen: zu den Inseln im Oslofjord schippern? Oder eine Hängemattentour starten, in Oslos Waldgebiet, der Nordmarka, bei der man sich die schönsten Plätze zum Baumeln sucht? Besonderangebot: Für die Fähren zu den Oslofjord-Inselchen gelten die normalen ÖPNV-Tickets (Abfahrt ab Rådhusbrygge 1). Tipps für Hängemattentouren liefert der Blog "Fantastiske Marka" (in Norwegisch, die wichtigsten Orte sind aber verständlich). Anreise: Die Fahrt mit dem Flixbus vom Hamburger Hauptbahnhof zum Osloer Busterminal Galleriet kostet bei früher Buchung rund 45 €, flixbus.de. Schlafen in bester Preislage: Für die Extraportion Hygge buche ich gern via Airbnb zentrumsnahe Privatzimmer bei Superhosts – eine Nacht schon für rund 50 €, airbnb.de Genuss für Kostenverächter: Wer dem friluftsliv, dem Freiluftleben, frönt, baut sich ein nordtypisches matpakke, Lunchpaket: belegte Stullen, garniert mit Gemüse, dazu Obst. Brotdose nicht vergessen! Weiteres wichtiges Invest: der Schoko-Keks-Riegel "Kvikk Lunsj", der Klassiker unter den Tourbegleitern, umgerechnet etwa 1,40 €. Kosten vor Ort: ca. 70 €/Tag BARBARA LICH, WALDEN