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Washington DC

Monumente, Museen und ganz viel Politik: Brigitte.de-Mitarbeiterin Yasmin Schulten verbrachte zwei Monate in Amerikas Hauptstadt. Ihre persönlichen Highlights.

Washington DC ist mehr als eine Stadt und weniger als ein Staat. Es ist ein Distrikt, der vom Kongress der Vereinigten Staaten im Jahr 1790 als Versammlungsort der amerikanischen Regierung festgelegt wurde. Neben dem Weißen Haus - dem Amtssitz des amerikanischen Präsidenten - sind hier auch alle anderen wichtigen Bundesbehörden angesiedelt. Das Kapitol und der oberste Gerichtshof, der Supreme Court, sind da nur der Anfang.

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Museen, Theater, Kultur Die Smithsonian Museen gelten als die weltweit größten Museumskollektionen. In Washington DC gibt es gleich 14 davon. Auch wenn jedes einen Besuch wert ist, sollten Sie das National Air and Space Museum und das National Museum for Natural History nicht verpassen.

Im National Air and Space Museum gibt es Fluggeräte, Raumfahrtartefakte und tausende kleinere Ausstellungsstücke aus dem Bereich Raum- und Luftfahrt zu erleben - sogar Mondgestein zum Anfassen. Im Bereich "Exploring the Moon" ist ein Mondfahrzeug ausgestellt - Kinder werden begeistert sein, in das Apollo-11-Kommandomodul hineinzukriechen.

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Im National Museum for Natural History beeindruckt bereits in der Eingangshalle ein afrikanischer Elefant - und in der Mineraliensammlung liegt der weltgrößte tiefblaue Diamant der Welt: Der Hope Diamond. Vor einem Besuch empfehle ich, sich über die temporären Ausstellungen zu informieren. Mein Favorit, der noch bis Oktober 2007 zu sehen ist: "Nature's best - Experience nature through the art of photography". Die Fotos sind schlicht atemberaubend...

Wer sich für amerikanische Geschichte interessiert, wird leider enttäuscht. Das Smithsonian American History Museum ist wegen Renovierungsarbeiten noch bis Sommer 2008 geschlossen. Einige Ausstellungsstücke sind aber im Smithsonian Natural History Museum ausgestellt, also nicht verpassen!

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Neben den Smithsonian Museen hat Washington natürlich noch mehr Museen und Nationalsammlungen zu bieten, wie beispielsweise das Nationalarchiv der USA. Zu sehen gibt es in dem prachtvollen Gebäude die Originaldokumente, auf denen die USA begründet liegen: die Verfassung, die Unabhängigkeitserklärung und weitere historische Dokumente. Einige der amerikanischen Besucher werden von diesem Anblick zu Tränen gerührt.

Tipp: Die kürzesten Wartezeiten haben Sie an Werktagen vormittags. Und: Fotografieren ist nur ohne Blitzlicht erlaubt. Die Sicherheitsbeamten kennen kein Pardon und zerstören bei Verstoß gegen diese Regel Ihren Film.

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Sogar Theatermuffeln empfehle ich eine Stippvisite im John F. Kennedy Performing Arts Center - mit einer kostenlosen Führung. In der Halle der Nationen finden sich alle Flaggen der Länder, mit denen die USA diplomatische Beziehungen führen. Außerdem können Sie einen Blick in die Theaterbox des Präsidenten werfen, die Präsident George W. Bush jedoch nur äußerst selten nutzt, wie eine Angestellte verriet.

Tipp: Jeden Tag um 18 Uhr findet auf der "Millennium Stage" des JFK Centers eine kostenlose Vorführung wechselnder Künstler statt - Jungtalente, Schulgruppen, aber auch Berühmtheiten standen hier schon auf der Bühne.

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Monumente, Statuen und Geschichte Washington Monument, Kapitol, Roosevelt und Lincoln Memorial sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Nachdem das Kapitol – der Sitz des Kongresses - kurzzeitig nach den Terroranschlägen des 11. Septembers 2001 für die Öffentlichkeit geschlossen war, gibt es nun wieder die Möglichkeit, das imposante Gebäude bei einer geführten Tour zu besichtigen.

Tipp: Kostenlose Tickets bekommt man morgens um 9 Uhr an einem Kiosk vor dem Gebäude. Rechtzeitig da sein! Führungen Montag bis Samstag zwischen 9 und 16.30 Uhr.

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Washington Monument: Der Weg an die Spitze des Marmor-Obelisks, der zu Ehren des ersten Präsidenten George Washington erbaut wurde, erfolgt über einen Aufzug. Die Aussicht über die Hauptstadt ist einmalig. Denn in Washington sucht man vergebens nach Wolkenkratzern. Das Washington Monument, der Turm des Old Post Office und die National Cathedral sind die drei höchsten Gebäude der Stadt.

Tipp: Der Kiosk öffnet um 8.30 Uhr; besser ist es, schon zwischen 7.30 und 8 Uhr dort zu sein. Mit etwas Glück kommt man auch ohne Ticket rein - und zwar dann, wenn nicht alle Ticketinhaber zum Zeitpunkt des Einlasses anwesend sind.

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Nicht weit entfernt vom Washington Monument steht das Lincoln Memorial. Aus der Ferne erinnert das weiße Gebäude an einen griechischen Tempel. Erst wenn man nah genug ist, erkennt man Abraham Lincoln auf einem Stuhl sitzend. Ihm verdankt das Land die Existenz der Vereinigten Staaten von Amerika in der heutigen Form: Im Bürgerkrieg 1861 bis 1865 zwischen den Nord- und Südstaaten hatte Abraham Lincoln den Norden erfolgreich zum Sieg geführt. Er gilt daher für viele als Retter der Union. Besonders reizvoll ist der Besuch des Monuments am Abend - dann wird das Memorial angestrahlt...

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Nur wenige Minuten Fußweg entfernt, trifft man auf den dritten Präsidenten der USA, Thomas Jefferson. Sein Gedenkstätte, das Jefferson Memorial, ist besonders schön zwischen einem kleinen See und dem Fluss Potomac gelegen. Jeffersons bedeutendste Leistung: Er war der Hauptverfasser der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Unterhalb des eigentlichen Monuments erfährt man mehr über Jeffersons Leben und sein Vermächtnis.

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Spaziergänge durch die Stadt Washington DC ist besonders schön zu Fuß zu entdecken. Sowohl im Sommer als auch im Winter lohnt ein Spaziergang entlang der National Mall. Und damit ist kein Einkaufszentrum gemeint. Die National Mall ist etwa vier Kilometer lang und reicht vom Lincoln Memorial bis zum Kapitol. Auf dem Weg gibt es viel zu sehen: das Washington Monument, das World War 2 Memorial, das Vietnam Veterans Memorial und sämtliche Smithsonian Museen. Dazwischen riesige Rasenflächen und ein Schotterweg für Fahrradfahrer, Jogger und Spaziergänger. Im Sommer verbringen Einheimische hier ihre Mittagspause und mischen sich unter die Touristen. Und wenn im Winter der große "See" vor dem Lincoln Memorial gefriert, macht eine Schlitterpartie riesigen Spaß.

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Ein weiterer empfehlenswerter Spaziergang führt vom John F. Kennedy Performing Arts Center entlang des Potomac Flusses ins hübsche Georgetown. Entlang der M-Street, der Hauptstraße des Stadtviertels, reihen sich Modegeschäfte, Bars und gemütliche Restaurants. Während eines Besuches des JFK Centers sollten Sie unbedingt in die oberste Etage fahren und dort auf die Terrasse gehen. Vor allem bei Sonnenuntergang ist der Blick entlang des Flusses bis Georgetown mit seinen alten Häuschen lohnenswert. Georgetown war ursprünglich eine eigenständige Stadt vor den Toren von Washington DC. Heute ist es beliebtes Stadtviertel der Reichen und Heimat der namhaften Georgetown University. Wer nicht zu Fuß nach Georgetown möchte, muss auf Busse zurückgreifen. Denn beim Bau der U-Bahn stimmten die Bewohner Georgetowns gegen eine Station. Grund: Sie wollten das historische Flair der Stadt bewahren und befürchteten, dass ihr Stadtviertel durch den Anschluss an das U-Bahn Netz an Exklusivität verliert.

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Tagesausflüge ins Umland Nicht nur die Städte New York, Philadelphia und Baltimore sind von Washington D.C. schnell zu erreichen. Auch in nächster Nähe gibt es Ziele, die einen Besuch lohnen: Arlington Cemetery, Mount Vernon und Alexandria.

Der Soldatenfriedhof Arlington Cemetery ist einer der bekanntesten Friedhöfe der USA. Neben gefallenen US-Soldaten und ihren Angehörigen liegt hier auch der ehemalige Präsident John F Kennedy. Zu seinem Gedenken brennt auf seinem Grab eine Ewige Flamme. Neben ihm wurden seine Frau Jacqueline Kennedy Onassis und das erste Kind des Paares bestattet. Wenige Meter weiter findet man das mit einem kleinen hölzernen Kreuz versehene Grab des Bruders Robert Kennedy, genannt "Bobby". Am Grab des unbekannten Soldaten (Tomb of the Unknown Soldier) findet symbolisch für die gefallen Soldaten, die nie gefunden werden, eine Totenwache statt. Die regelmäßige Wachablösung wird live auf einer Leinwand im Besucherzentrum des Arlington Friedhofs übertragen.

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Alexandria ist eine Kleinstadt im Bundesstaat Virginia, nur etwa 10 Kilometer südlich von Washingtons Zentrum gelegen. Aufgrund des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrsnetzes ist Alexandria mit der U-Bahn einfach und schnell zu erreichen. Besonders bei Nacht lockt die Besucher das besondere Flair: Spaziert man entlang der Hauptstraße über das alte Kopfsteinpflaster, fühlt man sich schnell in vergangene Zeiten zurückversetzt. Lecker: Im südlichen Teil der Stadt nahe dem Meer liegt ein Fischrestaurant neben dem anderen. Wer im Februar vor Ort ist, sollte die Parade am President's Day nicht verpassen - jedes Jahr am dritten Sonntag im Februar. Die President's Day Parade ist kunterbunt und hat einiges zu bieten: von Präsident Lincoln zu Pferd bis hin zu Miss Virginia.

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Mount Vernon ist das frühere Anwesen des ersten Präsidenten der USA, George Washingtons. Heute beherbergt das im Kolonialstil errichtete Gebäude ein Museum. Das riesige Grundstück erstreckt sich bis an den Potomac Fluss. Der kleine Steg am Wasser ist wie gemalt und lädt zum Ausruhen ein. Außerdem auf dem Anwesen zu sehen: Das Grab von George und Martha Washington. Wenige wissen, dass Washington vor seiner politischen Karriere bereits erfolgreicher Geschäftsmann war. Daher lohnt sich auch ein Abstecher zu Washingtons eigener Schnapsbrennerei, wenige Kilometer von Mount Vernon entfernt. Mount Vernon ist von Washington D.C. leicht mit Bus und U-Bahn zu erreichen.

Text und Fotos: Yasmin Schulten

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