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Urlaubskasse: Wo das Eis am günstigsten ist

Sie haben einen Billigflug und ein günstiges Ferienhäuschen in Südfrankreich ergattert? Herzlichen Glückwunsch! Doch die größten Kosten kommen leider noch auf Sie zu: Frankreich ist für Urlauber europaweit am teuersten. Was das Eis, der Cappuccino und das Leihfahrrad an beliebten Urlaubszielen kostet, hat der ADAC ermittelt.

Was Ferien erst zu Ferien machen, ist bekanntlich nicht Verzicht, es sind die klitzekleinen Urlaubsfreuden: Im Café sitzen, einen Cappuccino nach dem anderen trinken und in genüsslicher Ruhe Leute beobachten; die 25 verschiedenen Sorten am Eisstand an der Ecke durchprobieren; Ausflüge ins Hinterland unternehmen; lecker Essen gehen - und dabei nicht auf den Cent zu schauen. Deshalb lohnt es sich, bei der Urlaubsplanung nicht nur auf die Reise- und Hotelkosten zu achten, sondern auch auf die Kosten, die vor Ort anfallen. Das gilt besonders für Familien: Wer mit Kindern reist, bekommt Preisunterschiede gleich mehrfach zu spüren.

Frankreich ist Europas Spitzenreiter, was Urlaubskosten angeht: Bei unserem westlichen Nachbarn kostet der Cappuccino durchschnittlich 3,35 Euro, in Kroatien nur 1,57 Euro. Für eine Kugel Eis bezahlt man an der Côte d'Azur 1,88 Euro, an der polnischen Ostsee bekommt man fürs gleiche Geld drei Kugeln. Auch nach Hause zu mailen ist teuer in Frankreich: Für eine Stunde im Internetcafé bezahlt man 4,68 Euro, in der Türkei nur 1,50 Euro.

Polen ist insgesamt das günstigste Urlaubsland, günstigster Badeort im europäischen Vergleich ist Ustka an der Ostsee. Leider gibt es hier wenig Freizeitangebote. Am zweitgünstigsten ist Griechenland. Im teuren Dänemark fällt vor allem das Essen und Trinken ins Gewicht - was wiederum in Portugal am preiswertesten ist. Urlauber, denen es im Liegestuhl schnell langweilig wird, fahren in Italien gut: Hier sind die Kosten für Freizeitaktivitäten am niedrigsten. Als unerwartet teuer erwies sich die Türkei: Das Land am Bosporus purzelte in Sachen Urlaubskosten vom ersten auf den fünften Platz.

Gut zu packen lohnt sich fast überall: Wer die Sonnencreme vergisst, bezahlt in Griechenland 16,44 Euro für 250 Milliliter, im schattigeren Polen nur 5,74 Euro. Frappierend sind die Unterschiede auch bei Kopfschmerztabletten: In Griechenland kosten sie nur 0,69 Euro, in Deutschland mit 4,97 Euro gleich siebenmal so viel.

Übrigens: Obwohl Deutschland mit Platz 6 nur im Mittelfeld liegt, ist es nicht die schlechteste Wahl für Familien: Nirgendwo sonst gibt es so viele Kinderermäßigungen. Bei der vergleichweise kurzen Anreise zum Urlaubsort lässt sich ebenfalls Geld sparen - die Bahnfahrt beispielsweise ist für Kinder unter 15 Jahre kostenlos.

Das Ranking im Überblick

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Für ihren Vergleich haben die ADAC-Tester die Urlaubsnebenkosten an 50 Badeorten in zehn europäischen Ländern ermittelt. Dafür haben sie einen Warenkorb mit 48 urlaubstypischen Waren und Dienstleistungen zusammengestellt: Vom Pflaster bis zur Pommes, vom Fahrrad- bis zum Strandliegenverleih.

Der Warenkorb der Tester kostete im europäischen Durchschnitt 322,56 Euro. Die Euro-Angaben hinter den Ländern geben an, wie teuer der Warenkorb im jeweiligen Land war:

  • Platz 1: Polen (261,06 Euro)
  • Platz 2: Griechenland (281,43 Euro)
  • Platz 3: Portugal (293,54 Euro)
  • Platz 4: Spanien (297,16 Euro)
  • Platz 5: Türkei (301,56 Euro)
  • Platz 6: Deutschland (311 Euro)
  • Platz 7: Kroatien (338,40 Euro)
  • Platz 8: Italien (354,38)
  • Platz 9: Dänemark (376,92 Euro)
  • Platz 10: Frankreich (402,24 Euro)
Text: sar; Foto: plainpicture

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