Smartphone im Ausland: Das ändert sich ab Juli 2014
Im Alltag ist jede Antwort so greifbar, wie das Smartphone in der Tasche. Und im Urlaub? Verderben uns hohe Roaming-Gebühren den Spaß und lassen unseren smarten Begleiter zur Kostenfalle werden. Innerhalb der EU werden die Gebühren seit Jahren durch Gesetze reduziert. Am 1. Juli 2014 tritt eine weitere Gebührensenkung in Kraft,
- ausgehende Anrufe kosten 19 Cent/Minute - eingehende Anrufe kosten 5 Cent/Minute - gesendete SMS kosten 6 Cent - mobile Daten kosten 20 Cent/Megabyte
Klar, das ist immer noch eine Ecke teurer als zu Hause, aber im Gegensatz zu den Verhältnissen vor ein paar Jahren moderat. Bis 2015 sollen die Extra-Gebühren innerhalb der EU komplett verschwinden - dann kostet Sie das Telefonat aus Mallorca nicht mehr als der Anruf beim Pizzaservice zu Hause. Darüber hinaus wird es bald möglich sein, vor Ort selbst zu bestimmen, welcher ausländische Mobilfunk-Betreiber Sie "übernimmt" (in der Praxis geht das noch nicht, aber die Gesetzesgrundlage ist immerhin schon mal da).
Mit Smartphone in den Urlaub: Weitere Tipps
Die Roaming-Gebühren innerhalb der EU haben zwar gerade eine neue Grenze bekommen. Aber selbst die neue Gebühr von 20 Cent pro Auslands-Megabyte können ganz schön teuer werden, wenn sich Ihr Smartphone weiter durchgehend mit Mailserver, Facebook, Twitter usw. synchronisiert. Daher lieber schnell den Datenverbrauch komplett abschalten:
iPhone: Einstellungen - Allgemeine Einstellungen - Mobiles Netz - Mobile Daten - Aus. Oder im gleichen Menü unten den Punkt "Datenroaming" ausschalten.
Android: Einstellungen, Drahtlos und Netzwerke, Datenverbrauch, Mobilfunk: auf "Aus". Fertig!
Nur, weil Sie den mobilen Datenverbrauch abgeschaltet haben, müssen Sie aber nicht komplett offline gehen - es gibt ja zum Glück WLAN-Zugänge. Mittlerweile gehört das für fast jedes Hotel zum Service dazu, oft sogar ohne Aufpreis. Falls WLAN in Ihrem Hotel sehr teuer ist, sollten Sie überlegen, ob es die Investition nicht vielleicht trotzdem wert ist: Andere WLAN-Quellen wie öffentliche Cafe-Hotspots mögen kostenlos sein, aber gerade in Touristen-Hochburgen ist es dort für Fremde gut möglich, sich in Ihren Datenverkehr einzuklinken und sich Passwörter und andere private Informationen zu besorgen.
Jetzt, wo Sie im WLAN-Netz eingewählt sind, spielt Ihr Smartphone erst seine Stärken als Reisebegleitung aus: Statt teure Auslandstelefonate zu führen, können Sie sich auch gratis über Skype, Google+ oder einen anderen Video-Chat unterhalten. Falls Ihr Gesprächspartner keine Lust auf Computer-Telefonate hat, ist das kein Problem: Sie können mit Skype auch zu deutlich günstigeren Konditionen in normale Mobilfunk- und Festnetze telefonieren. Für kurze Absprachen mit den Mitreisenden ist das kostenlose Whatsapp auch praktischer als kostenpflichtige SMS.
Auch auf die Navigation mit dem Smartphone müssen Sie nicht verzichten: Google Maps bietet Android-Usern die Möglichkeit, einen bis zu 80 km2 großen Kartenausschnitt auf ihrem Handy zu speichern. Dadurch können Sie komfortabel Ihr GPS nutzen, ohne laufend teures Kartenmaterial zu laden. User von Apple-Maps haben es noch einfacher: Die aktuell dargestellte Karte wird automatisch im Cache gespeichert und ist offline verfügbar (allerdings ist bei Apple-Maps Vorsicht geboten: Leider sind viele Informationen nicht aktuell, die malerische Strandbar auf der Karte ist eventuell schon seit 2009 geschlossen).
Wenn es an Ihrem Urlaubsort keine WLAN-Hotspots gibt, können Sie auch bei Ihrem Provider spezielle Urlaubs-Datenpakete buchen, die deutlich günstiger als "normales" Mobil-Surfen im Ausland sind. Außerhalb der EU lohnt es sich für längere Urlaube auch, eine Prepaid-SIM-Karte mit eigenem Datenvolumen zu besorgen. Die sind meist nicht teuer, und statt hoher Roaming-Kosten surfen und telefonieren Sie zu den gleichen Tarifen wie ein Einheimischer. Mit einer kurzen Online-Recherche vor Ihrer Reise können Sie herausfinden, ob es in Ihrem Urlaubsland eine geeignete SIM-Karte zu kaufen gibt.