Norwegen: Schären-Glück im Süden
In einer Tonne schlafen wie Huckleberry Finn, dem Kumpel aus "Tom Sawyers Abenteuer"? Nun, das riesige Öl-Fass, das auf Ny-Hellesund zu einer Hochzeitssuite umgebaut wurde, ist deutlich luxuriöser ausgestattet mit viel Holz, schönen Stoffen und einem edlen Bad. Vor dem großen Bett liegt einem die Schärenwelt der norwegischen Südküste zu Füßen und bis zur Badestelle sind es nur ein paar Schritte. Die Architektin Hanne Bentsen hat auf dem Gelände der ehemaligen Werft ihres Vaters ihren Traum verwirklicht: Bar, Design-Apartments und ein Restaurant mit feiner Küche aus Oslo – das alles ist "Verftet" auf einer winzigen Schäre. Das Linienboot erreicht Ny-Hellesund täglich von Høllen auf dem Festland aus. Wer hier sein Handy ins Meer wirft und beschließt, bis zum Ende des Sommers weiter zu reisen, kann auch jede Nacht in einem anderen Leuchtturm übernachten. Noch so ein Traum ...
Apartments "Verftet" auf Ny-Hellesund (Søgne, Norwegen, Tel. 0047/97 54 60 16, www.nyhellesund.com).
Infos für Südnorwegen: www.visitsorlandet.com
Spanien: der Gesang der Mönche
Wer durch den Kreuzgang des ehemaligen Klosters aus dem 12. Jahrhundert geht, meint, die Schritte der Mönche zu hören, die früher ins Refektorium eilten. Wo bis ins 19. Jahrhundert hinein der Speisesaal der Abtei gewesen ist, lockt heute das Restaurant mit original erhaltenen Fresken, alten Büchern und tiefroten Teppichen. Das Hotel "Le Domaine" in den restaurierten Klostermauern inmitten des Weinguts "Abadía Retuerta" hat neben den Insignien eines Fünf-Sterne-Hauses vor allem das zu bieten: Die Abgeschiedenheit und Weite der spanischen Nordprovinz Castilla y León. Die Abtei liegt in den Weinbergen von Sardón del Duero, rund zwei Autostunden nördlich von Madrid. Schon die Mönche haben hier Wein angebaut, natürlich in erster Linie für die Messe. Aber auch für den Eigenbedarf, denn so ein Mönch schaffte bis zu vier Liter am Tag. Heute wird der preisgekrönte Tempranillo im hauseigenen Weinkeller zu traditionellen Tapas kredenzt.
Das Weingut gehört zur Gemeinde Sardón de Duero und liegt zwischen Tudela de Duero und Peñafiel in der Provinz Valladolid. Valladolid erreicht man mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE aus Madrid in 56 Minuten. Die Übernachtungspreise im "LeDomaine Abadía Retuerta" beginnen bei 230 Euro pro Person mit Frühstück (Sardón de Duero, Valladolid, Spanien, Tel. 00 34/983/68031, www.ledomaine.es).
Infos für Nordspanien: www.spain.info
Tirol: ein See, schwarz wie die Nacht
Ein verstecktes Kleinod, am besten zu Fuß zu erreichen: Der Schwarze See in der Nähe von Nauders im Tiroler Oberland ist eine Überraschung mitten im Wald. Etwa ein Drittel der 2,3 Hektar großen Wasseroberfläche ist mit leuchtenden Seerosen bedeckt – den höchstgelegensten ihrer Art in den Alpen. Wegen seines tiefschwarzen Schimmers hat der Moorsee etwas Mystisches.
Wer es ruhig angehen möchte, startet von Nauders mit dem Sessellift auf den Kleinmutzkopf und beginnt die Wanderung auf 1800 Metern Höhe. Im Wald locken Heidelbeeren und Pilze - die Einheimischen drücken ein Auge zu, solange man nicht mehr als ein Körbchen voll für den Eigenbedarf mitnimmt. Vom Schwarzen See steigt der Pfad relativ steil an zum etwas höher gelegenen Grünen See, einem wunderbaren Stop, um den Badeanzug aus dem Rucksack zu holen. Danach die Wanderung zum Großen Mutzkopf (1990 Meter) fortsetzen. Nach dem Gipfel spaziert man auf schönen Wegen zurück ins Tal.
Einkehren: „Jausenstation Riatschhof" (Nauders Nr. 211, Österreich, Tel.: 0043 /5473/87389, www.riatschhof-nauders.at).
Übernachten: Ein 600 Jahre altes Tiroler Bauernhaus lädt in Nauders am Reschenpass Gäste in modernisierte, heimelig-historische Ferienwohnungen ein. Das Besondere am "Hof Alpenjuwel": der vollverglaste Blick in den Schafstall. Ferienwohnungen ab 125 Euro (Manfred Wolf, Oberdorf 133, Nauders, Tel. 0043/650 6378462 oder 0043/5473/86110, www.alpen-juwel.at).
Infos für Nauders am Reschenpass: www.nauders.com
Schweiz: smaragdgrünes Badeparadies
Mit Fotoshop bekommt man fast alles hin, aber die Farbe dieses See in Graubünden ist echt: Je nach Sonneneinstrahlung leuchtet er aufgrund verschiedener Mineralien von smaragdgrün bis türkisfarben wie eine Bucht an der Küste Sardiniens. Der Schweizer Caumasee bleibt auch im Sommer angenehm kühl. Wiesen, Büsche und schattige Plätze – hier findet jeder seinen Lieblingsplatz für die Picknick-Decke und den Korb. Und wer schwimmt als erster rund um die Insel in der Mitte oder springt von einem der Felsen dort ins Wasser? Praktisch: Man kann den See - statt nach einer etwa halbstündigen Wanderung vom Ort Flims - auch mit dem "Fahrstuhl" (einer Stand-Seilbahn) erreichen.
Übernachten: "Hotel Adula" mit Bündner Charme im ursprünglichen Teil des kleinen Ortes Flims-Waldhaus. DZ/F ab 157 Euro inklusive Spa-Nutzung (Via Sorts Sut 3, Flims, Schweiz, Tel. 00 41/81 928 28 28, www.adula.ch).
Infos für Graubünden: www.myswitzerland.com
Kopenhagen: nordisches Gourmetfestival
Natur mitten in der Stadt? Kann man vom 22. bis 31. August in Kopenhagen erleben. Dann liegen beim "Gourmetfestival Copenhagen Cooking" Köstlichkeiten auf den Tellern, die nur in Skandinavien gedeihen oder (auf-)wachsen wie zum Beispiel Moltebeeren und bestimmte Fischsorten. Ein absoluter Lieblingsplatz für Foodies ist die Markthalle "Torvehallerne", wo auch draußen einige Stände aufgebaut sein werden (www.torvehallernekbh.dk).
Mehr als 100 kulinarische Events stehen auf dem Programm des Gourmet-Festivals. Unter dem Motto "Taste of Emotions" wird zehn Tage lang in Restaurants, auf Plätzen und Straßen gefeiert. Unter anderem werden feine Häppchen der Neuen Nordischen Küche zum Probieren angeboten. Zahlreiche Restaurants bieten internationale Gerichte zum günstigen Preis an – auch an ungewöhnlichen Orten, wie zum Beispiel dem Pop-Up-Restaurant an Kopenhagens Flughafen (www.copenhagencooking.com).
Übernachten: "Hotel Alexandra" mit Retro-Möbeln des dänischen Designers Hans J. Wegner und Arne Jacobsen. DZ/F ab 160 Euro (H. C. Andersens Boulevard 8, Kobenhavn V, Dänemark, Tel. 0045/33 74 44 44, www.hotelalexandra.dk).
Infos für Dänemark: www.visitdenmark.de
Polen: Paddeln auf der Krutynia in Masuren
Wo ist der Sommer am schönsten? Auf dem Wasser. Und wo ist der Sommer am längsten? In Masuren. Die Paddelbootroute auf der polnischen Krutynia gehört zu den schönsten in ganz Europa. Die Krutynia-Route besteht aus 20 Seen und zehn großen und kleinen Flüssen im nördlichen Teil des Piska-Urwaldes. Die traumhafteste Etappe ist die auf der Krutynia: Tief hängen die Äste über dem Fluss, kreisen Wasservögel und Schmetterlinge, gemächlich lassen Schwanenpaare sich am Ufer treiben. Eine bequeme Einstiegsmöglichkeit gibt es im Dörfchen Krutyn, diverse Bootsverleiher helfen beim Einsetzen der Boote und holen Paddler an der gewünschten Stelle wieder ab.
Nach der Bootstour schmeckt die grandiose polnische Hausmannskost im Gasthaus "Ga?kowo", vorher geht man durch den Gemüsegarten und überlegt, was wohl heute auf der wechselnden Speisekarte zu erwarten ist. Zwischen den Salatbeeten steht eine alte Holzschaukel, von hier schaut man über die Wiese Richtung Wald oder auf die kleinen Wohnhäuser mit gemütlichen Ferienwohnungen und Zimmern. Über dem Restaurant wurde eine Bibliothek für die Gäste eingerichtet, die auch als Kinosaal genutzt wird. DZ/F ab 40 Euro. (Aleksander Potocki, Ga?kowo 46, Ruciane-Nida, Tel. 0048/87 42 57 073, www.galkowo.pl).
Infos für Masuren: www.polen.travel