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Ecuador: Jeden Tag ein neues Paradies

Eine Tour zu schneebedeckten Vulkanen und in den Dschungel, zu heißen Quellen und in Städtchen mit kolonialem Charme. Und zwischendurch: auf wunderschönen Haciendas entspannen.

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Seine Haare sehen aus wie ein etwas zu kurz geratener Fahrradhelm. Bretthart. Und knallrot. Darauf klebt noch ein weißer Kranz. Als wär's ein Heiligenschein. Schwarze Streifen ziehen sich quer über das Gesicht, die nackte Brust und die Beine. Ein rotes Band hält die gestreifte Stoffbahn um seine Hüften zusammen. "Willkommen bei den letzten Colorados in Ecuador", sagt der drahtige Mann und stellt sich als Alfonso Aguavil vor. Hinter ihm lächeln scheu fast 30 Männer und Frauen, alle in ähnlicher Tracht. Wir sind genauso unsicher wie sie. Was erwartet uns hier, mitten im Regenwald?

Ecuador ist nicht größer als Italien. Aber so vielfältig wie kein anderer Staat auf der Welt. Das werden wir noch so oft denken auf unserer Reise durch das bergige Herz von Ecuador bis nach Guayaquil am Pazifik. Wenn wir fast atemlos auf baumloser Hochebene zittern, schneebedeckte Anden-Vulkane im Blick. Wenn wir bei frühlingshaften Temperaturen in heißen Schwefelbädern dampfen. Wenn wir in einem altertümlichen Zug zu Berggiganten rattern. Oder nahe der Küste unter Bananenstauden fangfrische Gambas essen. Und dafür werden wir immer nur ein paar Stunden fahren, meist mit dem Mietwagen. Wir übernachten in Haciendas, Landgüter mit herrschaftlichem Wohnhaus meist aus kolonialen Zeiten.

QUITO - BUÁ: 120 Kilometer, 3,5 Stunden. Zu Gast bei Indianern

Erst vor zwei Tagen sind wir im kühlen Quito gelandet, Ecuadors Zwei-Millionen-Hauptstadt in 2800 Meter Höhe. Haben dort Goldschätze in barocken Kirchen bestaunt. Und schwitzen jetzt im Dschungel von Santo Domingo am Fuße der westlichen Anden, umgeben von undurchdringlichem Grün und Moskitos. Die Fahrt war atemberaubend: Erst ging es hoch über einen Andenpass. Und dann nur noch bergab, auf kurviger Straße Richtung Südwestküste. Stoßstange an Stoßstange, durch nassgraue Wolkenfelder, vorbei an steil abfallenden Bergflanken mit Nebelwald, an Schluchten, Wasserfällen. Eine holprige Schotterpiste führte schließlich hierher nach Buá, eine der sieben selbstverwalteten Gemeinden von Colorado-Indianern. So genannt wegen ihrer exotisch gefärbten Haartracht. Sie selbst nennen sich Tsáchilas, die wahrhaftigen Leute. Sie gehören zu den wenigen über 2000 Jahre alten Kulturen Ecuadors, die sich weder von den Inkas noch von den Spaniern ihre Sitten und Sprache nehmen ließen. Fast hätte die Neuzeit sie aufgesogen. Ein Schamane löst sich aus der Gruppe und kniet vor seinen Altar, einen klapprigen Tisch. Er zündet Zitronengras an, das sofort raucht und duftet. Damit streift er über Amulette, Kräuter, Heiligenfiguren. Er pfeift, sprüht Wasser aus seinem Mund in die Luft, malt einem Mädchen das Kreuz auf die Stirn. Fausto ist ein Heiler, der 16 Jahre in die Lehre ging, der die Heilkräuter kennt und die Naturkräfte nutzt, um die guten Geister zu beschwören. Das Rad ganz zurückdrehen? Nein, dazu sind die Tsáchilas zu weise. Ein paar Neuerungen müssten schon auch sein, sagt Alfonso, während sein Handy dödelt.

Alle kichern. Das löst die Spannung. Wir setzen uns in großer Runde zusammen, auf dicke Holzstämme. "Beinahe hätten wir uns selbst vergessen", sagt Alfonso. Jetzt seien sie nur noch 2500 Indianer. Noch vor drei Jahren färbte er sich wie die meisten Tsáchilas seine Haare nur noch zu Festen. Zu aufwändig und zu lästig, wenn bei Regen der Saft aus dem knallroten Samen des Achiote-Baums am Körper herunterläuft. Und er trug wie fast alle Männer und viele Frauen seines Volkes im Alltag Jeans und T-Shirt. Es gehört viel Mut dazu, sich zu bekennen: "Ich bin ein Colorado." Touristen betrachten sie als Exoten. Die Leute aus dem Dorf lachen, wenn sie in ihrer Tracht herumlaufen. Und die Siedler höhnen: "Ach, die Wilden aus dem Urwald", wenn sie Tsafiqui hören, ihre Sprache. Alfonso weiß, sie schaffen das. "Wir wollen unsere Identität erhalten."

BUÁ - COTOPAXI-PARK: 130 Kilometer, 4 Stunden. Atemlos in den Feuerbergen

Schneebedeckte Gletscherriesen bauen sich vor uns auf, schon den ganzen Morgen, seit wir unterwegs sind auf der "Straße der Vulkane". So taufte der junge Geograf und Forschungsreisende Alexander von Humboldt vor 200 Jahren dieses Hochlandbecken zwischen den beiden Kordillerensträngen südlich von Quito. Mittendurch kreuzt die Panamericana, die berühmte Straße von Alaska bis nach Feuerland. Nirgendwo sonst auf der Welt sieht man so viele mächtige Feuerberge. Aber der Cotopaxi ziert sich. Es ist der höchste aktive Vulkan der Erde, 5897 Meter hoch. "Die schönste und regelmäßigste Form unter allen colossalen Spitzen der hohen Anden. Ein vollkommener Kegel, welcher, mit einer ungeheuern Lage Schnees bedeckt, bei Sonnenuntergang in blendendem Glanze erstrahlt", schrieb Humboldt begeistert. Uns präsentiert der Vulkan nur seinen schwarzen Stumpf. Die Spitze hüllt er in Nebel. Geduld. Das Wetter hier kann sich schnell von einer Minute zur anderen ändern.

Das Auto schraubt sich im Nationalpark Cotopaxi eine staubige Straße hinauf, an Pinienwäldern vorbei bis zur Baumgrenze. 3800 Meter: vor uns eine baumlose Hochgebirgssteppe. Mattgrün. Unendlich. Menschenleer. Karg und rau. Schwarze Stiere verlieren sich darin, Wildpferde galoppieren, Flechten überziehen den kargen Boden. Je näher wir dem Cotopaxi kommen, desto mehr geraten wir in eine Mondlandschaft. Hunderte von Felsbrocken liegen auf dem Schotter, ausgespuckt aus seinem Schlund. Feuer spie er zum letzten Mal vor 100 Jahren. 4500 Meter: Höher kommt kein Auto. Es geht zu Fuß weiter. Der Wind zerfetzt die Wolken. Der "sanfte Nacken des Mondes", so der Indio-Name des Cotopaxi, zieht sich weiter zu. Schnee wechselt mit Regen. Wir stemmen unser Gewicht gegen die Böen. Das Atmen fällt schwer. 4700 Meter: Wenigstens bis zum Refugio, einer Schutzhütte an der Schneegrenze, wären wir gern gekommen. Gipfelstürmer klettern von dort noch mal sechs Stunden weiter, bevor sie in das riesige Kratermaul blicken. Es hat keinen Sinn. Wir steigen ab auf 3720 Meter, wärmen uns in der neu gebauten Tambopaxi-Hütte mit Matetee und "Locro de Papa", einer dicken Kartoffelsuppe. Wir wandern hinüber zur Laguna de Limpiopungo. Im See spiegelt sich der erloschene Vulkan Ruminahui. Möwen segeln über dem Schilf. Sumpfhühnchen mit blauer Brust trippeln am Ufer. Ein Kolibri umschwirrt eine Blüte, Bussarde kreisen, Kiebitze pfeifen. Plötzlich geht ein Wolkenfenster auf. Blendendweiß leuchtet die Kegelspitze aus Schnee und Eis. Darunter graben sich Gletscherzungen in die schwarze Lava. Unvergesslich.

COTOPAXI PARK - HACIENDA SAN AGUSTIN DE CALLO: 20 Kilometer, 1 Stunde. Wohnen mit der Vergangenheit

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Zu den Füßen des Cotopaxi ließ der Sonnenkönig Túpac Yupanqui in 3000 Meter Höhe einen Palast errichten. Aus fugenlosen Mauern, meterdick, mit Steinen vom Vulkan. "Die Inkas waren tolle Baumeister, nach 500 Jahren ist alles noch intakt", sagt Mignon Plaza und streicht über die glatten Wände. Die Familie Plaza lebt seit langer Zeit in der Hacienda, die über diesem Tempel errichtet wurde. Es ist eine der großartigsten von Ecuador, die ganze Geschichte des Landes lässt sich daran ablesen. 200 Jahre nach den Inkas nutzten Augustinermönche die Fundamente. Sie integrierten sie in ein rustikales Kloster. Dann kamen weltliche Spanier als neue Herren, bauten das Kloster zu einer Hacienda mit Landwirtschaft und Textilfabrik um. Alle haben ihre Spuren hinterlassen. Da ist der spanische Patio mit Holzsäulen, da ist der Inka-Tempel, in dem Heiligenfiguren stehen. Da der Speiseraum mit der geschwärzten Steinmauer. Gleich gibt es Abendessen. Mignon empfängt seit ein paar Jahren auch Touristen. Später liegen wir in der Badewanne mit Tigerfüßen, der Kamin verbreitet gemütliche Wärme, frische Blumen duften auf dem Tisch.

COTOPAXI - BAÑOS: 100 Kilometer, 3 Stunden. Die Jungfrau der heißen Quellen

Baños nistet in einer Talzunge über der wilden Schlucht des Pastaza- Flusses, umrahmt von den hier ganz sanft wirkenden Anden-Rücken.

Über allem thront der Vulkanriese Tungurahua. Immer mal wieder bricht er aus. Doch Juliana, José und Fany Canoa aus einem Weiler im Hochland haben keine Angst vor ihm. Der Jungfrau des heiligen Wassers sei Dank. Sie hat den Ort schon immer beschützt. Wegen ihr und der heißen Quellen kommen die drei hierher in das quirlige Städtchen auf 1800 Meter Höhe. Schon um drei Uhr in der Nacht waren sie zu Hause aufgebrochen. Der Ausflug hinunter in die Wärme ist ihr einziger Urlaubstag im Jahr. Ihr Besitz: eine Kuh, ein Schaf und ein Stückchen Land. Juliana hat sich schick gemacht. Hat den roten Faltenrock und den blauen Poncho angezogen, gehalten von einer hübschen Brosche.

"Die Jungfrau des heiligen Wassers vollbringt Wunder", sagt Juliana. Eines Morgens, so erzählten sich die Leute, habe der Pfarrer entsetzt festgestellt, dass ihr Platz in der Kirche leer war. Doch abends stand sie da wie immer, nur nass an Beinen und Haaren. Da habe ihr der Geistliche einen Zeh gebrochen. Aus Sorge, sie wolle fliehen. Aber die Jungfrau sei am Tag darauf trotzdem verschwunden gewesen und wiedergekommen - mit einem heilen Fuß. Seit diesem Wunder ist das Thermalbad der "Virgen de la Salud" an den Wochenenden brechend voll. Das Schlangestehen gerät zur Modenschau sämtlicher Indigena-Trachten aus Ecuador. Hinter José und Juliana warten am Ticketschalter eine Vier-Generationen- Familie in grellpinken Ponchos samt Filzhüten, ein Alter mit Zopf unterm Jägerhut, ein Paar mit einem Kopfputz wie ein Blumentopf, eine junge Frau mit ihrem schlafenden Baby im Umhangtuch. Es trägt einen perfekt geformtem Panamahut. Neben uns eine Mutter in roter Tracht, die ihrer Tochter immer wieder den Charlie-Chaplin-Hut mit rosa Feder zurechtrückt.

Das Wasser blubbert leise, sieht gelblich trüb aus und riecht ein bisschen nach faulen Eiern. "Wer dreimal in der Woche drin badet, sieht jünger und gesünder aus als andere in seinem Alter", versichert Erwin Armijos von der Bäderverwaltung und reißt das Ein-Dollar-Billett ein. Außerdem sollen die heißen Quellen gut sein für die Knochen. Also nichts wie hinein in das dampfende Becken direkt unter dem Vulkan mit Blick auf den Jungfrauenhaar-Wasserfall.

In Baños könnten wir ewig bleiben. Bromelien und Orchideen wachsen in den Gärten, an jeder Ecke kleine Hotels und Reise-Agenturen, die Rafting und Abenteuer-Touren in den Amazonas anbieten. Restaurants mit italienischer, chinesischer, spanischer und internationaler Küche. Der süßliche Duft gegrillten Meerschweinchens weht von den Straßenständen herüber. Maiskolben garen in heißem Wasser. Tausendfach die Jungfrau mit rosa Püppchen-Lächeln.

RIOBAMBA - ALAUSI: 100 Kilometer, 6 Stunden. Im Andenzug zur Teufelsnase

Die rote Diesellok ruckelt durch Dörfer mit Lehmhäusern, durch ein Flusstal mit Maisfeldern und kleinen Kakao- und Kaffeeplantagen. Bauern sitzen hoch zu Ross oder ziehen mit Ochsen ihre Runden. Frauen führen Mulis, mit Säcken schwer beladen. Hunde kläffen dem Zug hinterher. Schafe grasen auf Almen, bewacht von Hirten in Umhängen aus Fellen. Lamas äugen herauf mit ihrem hinreißend dämlichen Blick. Kinder winken. Und darüber erheben sich die Berggiganten.

Dicht an dicht sitzen wir mit anderen Passagieren, alles Touristen. Aus Europa, Japan, Amerika. Wir können uns gar nicht sattsehen auf dieser Eisenbahnfahrt durch die Hochlandwelt der Indígenas von Chimborazo. Hinter Alausi wird die Schlucht des Rio Chanchan immer enger. Senkrechte Felswände türmen sich auf. 500 Höhenmeter muss der Zug auf zwei Kilometern überwinden. Die Bahngleistrassen liegen fast übereinander in der Wand. Am Ende einer Kurve: die "Teufelsnase". Eine Bergflanke, die mit viel Fantasie wie eine Fratze aussieht. Laut hupt der Zug bei der Einfahrt in Sibambe. Ein Geisterbahnhof. "Wegen Erdrutsch sind alle Strecken von hier bis auf Weiteres stillgelegt", erklärt der Schaffner.

ALAUSI - CUENCA: 150 Kilometer, 3,5 Stunden. Heilerinnen in der kolonialen Stadt

Cuenca bezaubert uns sofort. Weltkulturerbe der Menschheit, 2500 Meter hoch. Wir schlendern durch kopfsteingepflasterte Gassen, vorbei an Jugendstilfassaden und protzigen kolonialen Anwesen. Wir sitzen neben Wäscherinnen am Ufer des Flusses Tomebamba, essen im blumengeschmückten Patio eines Restaurants köstliche Ceviche, Meeresfrüchte-Cocktail, trinken Kaffee am Plaza Calderon unter Arkaden, zünden eine Kerze in der Kathedrale an. In einem vollgestopften Trachtengeschäft probieren wir knallige Faltenröcke an. Stöbern in Kunsthandwerkläden, voll mit Körben, Keramikschalen, Handschuhen, silbernen Ohrringen mit Kolibri-Anhänger. "Nimm ,Perfume siete machos'", sagt eine beleibte Indígena und reicht mir ein Fläschchen herüber. Darin seien lauter Pflanzen, die jedem Mann garantiert auf die Sprünge helfen. Oder das "Sangre de Drago", dickflüssiges rotes Harz, das heile Wunden ganz schnell.

Am San-Francisco-Platz entdeckten wir eine Galerie mit 106 Lädchen, in denen Frauen ihr Handwerk ausstellen können. Gleich am Eingang sitzt Blanca Baculima im Shop "Reina del Cisne", Schwanenkönigin. Sie betreibt mit ihrem Mann eine der vielen Hut-Manufakturen in Cuenca. "Der Panamahut kommt nicht aus Panama, sondern aus Ecuador." Das Rohmaterial holen sie aus den Dörfern um Montecristo an der Pazifikküste: die Fasern der Toquilla-Palme. Je filigraner die Flechtmuster, umso teurer. Wir entscheiden uns für den klassischen mit Falz und schwarzem Bund, mittlere Qualität, 20 Dollar. "Die edelsten kosten in Deutschland 400 Euro", sagt Blanca. Jetzt müsse sie aber schnell los, ihre Tochter zur "Limpieza" bringen, der Reinigung mit Kräutern, das schütze sie vor schlechter Energie.

Am Rotary-Platz sitzen Indígenas vor Kräuterbergen. Beifuß ist darunter, Eukalyptus, Kamille, Sommerflieder, Rauke, Zitronengras, Orangenblätter. Sie stellen für Kunden eine Mixtur zusammen. Antonia reibt ein Bund Kräuter, bis sich ein wunderbares Aroma entfaltet, schlägt mir sanft damit auf Arme, Gesicht, Rücken, Bauch. Zum Schluss nimmt sie Wasser in den Mund und sprüht es wieder in meine Richtung aus. "Du hast viele schlechte Energien gehabt", sagt sie. Da nehme ich mir doch ein Kräuterbündel mit nach Deutschland.

Reise-Infos Ecuador

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Anreise Iberia (z. B. Frankfurt - Quito über Madrid, 1162 Euro) und KLM (z. B. Frankfurt-Quito über Amsterdam, 1064 Euro) bieten die besten Flugverbindungen.

Reisezeit Ecuador ist ein Ganzjahresziel. Jahreszeiten gibt es wegen der Lage am Äquator nicht, die Temperaturen sinken mit der Höhe. Generell regnet es von Dezember bis Mai am häufigsten in dem kleinsten Anden-Staat.

Telefon Vorwahl nach Ecuador 005 93, danach die 0 der Ortswahl weglassen.

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Unterkommen Besonders angenehm sind die Haciendas, große Landgüter mit herrschaftlichen Wohnhäusern, zum Hotel umgebaut. Die meisten liegen im Hochland, wenige in der Nähe großer Städte und im Regenwald. Charme haben sie alle. Einige Beispiele:

Hacienda La Carriona: Als Mais-Hacienda vor 200 Jahren erbaut, ist "La Carriona" heute nur noch Hotel, nahe Quito. Aber mit kolonialem Ambiente. Jedes der 30 sehr großen Zimmer ist anders eingerichtet mit alten Möbeln, der Garten verwunschen. In Hängematten kann man sich hier prima vom Stadt-Stress erholen (Camino a Amagua, km 2,5, Sangoloquí, Tel. 02/233 20 04, Fax 233 20 05, www.lacarriona.com; DZ/F ca. 120 Euro).

Hacienda Pinsaqui: 300 Jahre altes Anwesen wie aus dem Bilderbuch. Traumschön gelegen am Fuße des Imbabaura-Vulkans, ganz in der Nähe des berühmten Otavalo- Indiomarktes. Ursprünglich eine kleine Textilfabrik. Salons mit alten Möbeln und großem Kamin, 23 gemütliche Zimmer, eine historische Kapelle, ein Garten mit romantischem Weiher. Gute Küche (Panamericana Norte, km 5, Otavalo, Tel. 06/ 294 61 16, Fax 29 46 117, www.haciendapinsaqui.com; DZ 105 Euro).

Tinalandia Lodge: Eine Hacienda im Dschungel. Errichtet 1935 von einem Russen, der als Siedler sein Geld machen wollte. Seine Ex-Frau Tina machte später daraus die erste Öko-Lodge Südamerikas mit Golfplatz. Die Hütten sind sehr schlicht. Dafür schützt "Tinalandia" 320 Hektar Regenwald, in dem 350 Vogelarten herumschwirren. Morgens beim Frühstück können die Gäste auf der Terrasse Kolibris und Tukane beobachten. Köstliche Speisen, französisch angehaucht (Urbanizacion El Bosque 2da., Etapa Av. del Parque, Calle 3era, auf der Panamericana, 16 km vor Santo Domingo de los Colorados, Tel./Fax 02/44 90 28, www.tinalandia.com; DZ/VP 102 Euro).

Hacienda San Agustin de Callo: Besonderer Stilmix: spanisch anmutender Patio mit Holzsäulen, ein Inka-Tempel. Auch die elf Zimmer und Suiten haben teils noch Wände aus Inka-Zeiten. Sie sind urgemütlich und sehr persönlich eingerichtet. Gute Küche (Lasso, Tel. 03/271 91 60, Fax 271 95 10, www.incahacienda.com; DZ/F 220 Euro).

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Hacienda Leito: Spektakulärer Blick auf den Vulkan Tungurahua und auf Berghänge, von Nebelwald bewachsen. In 2600 Meter hoher Einsamkeit liegt diese Hacienda, gleich neben dem Eingang zum Nationalpark Los Llanganantes. Das koloniale Haupthaus ist wie ein Museum, die 30 Zimmer sind eher schlicht mit viel Holz ausgestattet. Ganz neu das Spa mit Panoramafenstern, einem großen Pool und Dampfbad (km 8, Via ecológica Patate Baños, Tel. 03/ 285 93 29, Fax 285 93 31, www.haciendaleito.com; DZ/F 58 Euro).

Caballo Campana: Ruhe inmitten von Weiden, Gärten und Eukalyptus-Wäldern, nur eine Viertel Fahrstunde entfernt von Cuenca. Ein bekanntes Gestüt mit Schule und 28 Pferden gehört dazu. Das langgestreckte Haupthaus ist im alten Stil mit Lehmziegeln renoviert, den Garten pflegt eine englische Gärtnerin, die 13 Zimmer rustikal eingerichtet (Sector Huishil via Misicata- Baños, Cuenca, Tel. 07/289 23 61, Fax 289 23 60, www.caballocampana.com; DZ/F 80 Euro, inkl. 1/2 Stunde Reiten).

Hacienda El Castillo: Herrlich der Ausritt auf dem riesigen Landgut, das 45 Minuten entfernt von Guayaquil liegt. Vorbei an Akazien, Ficus, Palisander, an Teak- und Mahagoni-Wäldchen, an Anpflanzungen von Maniok und Mango. Gäste erleben, wie die Arbeiter Kakao-Pflänzchen setzen, die Früchte abschlagen, den Samen aus der Schale lösen und trocknen - und können sogar eigene Schokolade herstellen. Ein europäisch anmutendes Herrenhaus mit fünf hellen, geräumigen Zimmern im zeitlosen Landhausstil, das die Chefinnen Lucia und Maria Rosales aus Ruinen aufgebaut haben. In den Salons Erbstücke der Familie (km 55, Küstenstraße Richtung Salinas, Kontakt: Lucia Rosales, Tel. 04/288 74 92, Hacienda El Castillo; DZ/HP 110 Euro).

Für Rundreisen auf eigene Faust ist die Agentur Surtrek in Ecuador behilflich (man spricht auch Deutsch): Av. Amazonas 897 y Wilson, Tel. 02/250 05 30, Fax 250 05 40, www.surtrek.com.

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Pauschal Speziell für BRIGITTE hat Surtrek eine 15-tägige Rundreise mit deutscher Reiseleitung zusammengestellt: Die Tour führt von Guayaquil an der Pazifikküste in die südlichen Anden, nach Cuenca, über die "Straße der Vulkane" nach Norden. Dort geht es weiter zu Thermalbädern, zum Indiomarkt in Otavalo, zu den Colorado- Indianern sowie nach Quito. Preis: 2455 Euro mit VP, ohne Flug, jeden Mittwoch, ab zwei Personen. Oder eine achttägige Tour "Die schönsten Haciendas Ecuador", Preis 2039 Euro mit HP, ohne Flug. Beide Touren sind buchbar über den deutschen Veranstalter Privat Reisen, Hauptstraße 276, 53639 Königswinter, Tel. 022 23/29 65 94-11, Fax 29 65 94-20, www.privat-reisen.info.

Lesen Eine wunderbare Einstimmung auf das südamerikanische Land ist das im Januar erschienene Merian-Heft "Ecuador" mit großartigen Fotos, vielen Tipps und Geschichten (7,50 Euro). - Ein guter Begleiter für unterwegs der Dumont-Reiseführer "Ecuador" aus der Reihe "Richtig Reisen": kompetent, nützlich, aktuell (24,95 Euro).

Info Ecuadorianische Zentrale für Tourismus, kostenlose Hotline: 008 00/59 30 05 93, www.ecuador.travel.

ein Artikel aus der Brigitte 07/08 Text: Nicol Schmidt

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