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Unsere Lieblingsplätze im Sommer

Unsere Lieblingsplätze im Sommer
© privat
Der versteckte Steg am Fluss, der Platz in der Stadt, auf dem das Leben spielt, die süße Pension im Grünen: Die Redaktion verrät ihre Lieblingsplätze in Deutschland.

Morgenbad: Das "Eulennest" in Mecklenburg Vorpommen

Morgens mit zerzausten Haaren aus der Ferienwohnung "Eulennest" in Flip-Flops über die Wiese laufen. Den wenigen Kranichen zuhören, die über den Sommer hiergeblieben sind. Am liebsten nehme ich den kleinen Weg durch den Wald bis zur Badestelle, um ins Wasser zu springen, so lange im Dorf noch alles schläft. Gemächlich breiten sich die ersten Ringe auf dem See aus. Fantastisch! Mein Lieblingsplatz am kleinen Neuenkircher See im Biosphärenreservat Schaalsee liegt etwas versteckt: Am besten vor Lassahn Richtung Neuenkirchen abbiegen und kurz vor der Kirche nicht den Abzweig zum See verpassen. Nach dem Schwimmen bei Sieglinde Schröder im Garten des Dorfgasthofs frühstücken (www.das-gasthaus-zum-see.de).

Übernachten: Ferienwohnung "Eulennest" mit Blick in den Apfelgarten ab 65 Euro bei zwei Personen, jede weitere Person 5 Euro (Dorfstraße 14, Zarrentin, www.schaalsee-eulennest.de). Die Autorin Simone Labs vom "Eulennest" hat für ihre Gäste und die Bewohner des Dorfes Neuenkirchen eine Bibliothek eingerichtet. In der Diele des ehemaligen Gutsverwalterhauses kann man neben Büchern und Postkarten auch selbstgemachte Marmelade oder Chutneys kaufen. Infos über Veranstaltungen wie zum Beispiel den "Literarischen Salon" oder das "Biografische Schreiben" (demnächst im Riesengebirge) auf der Website.

Lisa Schönemann

In München an der Isar: Grüne Welle für Badegäste

Kühles Bad im Fluss? Geht super an der Isar
Kühles Bad im Fluss? Geht super an der Isar
© imago/Prager

Mit 17 hat man Träume, und mein Sommertagtraum als 17-Jährige war: in der Isar baden, mitten in München. In den Sommerferien lag ich am Kiesstrand des Flusses in der Nähe des Münchner Tierparks in der Sonne, das Wasser floss grünblau direkt vor meinen Augen vorbei – aber ich konnte nicht rein, weil die Isar in ein unüberwindliches Betonkorsett gezwängt war und ihre Wasserqualität abschreckte.

Mein Traum wurde wahr: Seit 2011 ist die Isar in München auf acht Kilometern Strecke renaturiert, es gibt steinige Strände und Inseln wie die Flaucher-Insel mit direktem Zugang ins Wasser (was angenehmer ist, wenn man Badeschuhe trägt).

Aus meinem liebsten Liegeplatz wurde mein liebster Badeplatz: unterhalb des Marienklausestegs in München Harlaching. Oben auf dem Steg kann man sich ein bisschen fühlen wie an der Spitze eines Schiffs (darf aber keinesfalls runterspringen!), unten am Kiesstrand gibt es ein bisschen Grün, ein bisschen Schatten.

Zum Erfrischen braucht man nur ein paar Schritte ins Wasser zu gehen und den Gebirgsfluss an den Beinen vorbeirauschen zu lassen. Nur geübte Schwimmer können an dieser Stelle schwimmen – die ansonsten seichte Isar ist hier wegen einer Staustufe meistens relativ hoch, der Fluss ziemlich flott. Als ich das erste Mal eintauchte, war ich überrascht, wie weich sich die Isar anfühlte und ließ mich von ihr flussabwärts tragen.

Anfahrt: Mit der U 3 bis "Thalkirchen/Tierpark", von dort ca. eine Viertelstunde zu Fuß zum Marienklausesteg. Doris Ehrhardt

Heile Welt: Die "Eselsmühle" in Schwaben

Auf einem alten Bänkchen unterm Baum sitzen, Träubleskuchen mit Baiser und Vanillesahne essen, Eisschokolade dazu – und ich bin wieder Kind. Wenn ich alte Exilschwäbin in Suttgart zu Besuch bin, will ich am liebsten sofort in den Cafégarten der "Eselsmühle". Der ist zwar nicht verwunschen, aber mit seinem Gartenmöbelsammelsurium, den Bäumen, Blumen und Beerensträuchern mächtig romantisch. Ein Stück heile Welt versprechen die beiden Mühlenbetreiber und sie versprechen nicht zu viel. Alle Leckereien (auch die hausgemachten Maultaschen) gibt’s in Demeter- oder Bioqualität, auf dem Hof pickt das Federvieh zwischen den Blumenkübeln und die namengebenden Esel lassen sich auf der Weide ergeben die Samtnase kraulen. Und während man im Kaufladen noch ein frisch gebackenes Holzofenbrot holt, rumpeln die richtigen Kinder mit Gokarts übers sonnenwarme Kopfsteinpflaster oder drehen noch eine Runde auf den Shetlandponys Urzul und Paul.

Anfahrt: Die Eselsmühle liegt bei Musberg im Siebenmühlental, 15 km südwestlich von Stuttgart (Tel. 0711- 754 25 35, www.eselsmuehle.com).

Susanne Arndt

Nordseeglück: "Strandbar 54° Nord" in St. Peter Ording

Im Café "Strandbar 54° Nord" auf Stelzen am Strand von St. Peter Ording liebe ich den Platz im Liegestuhl, der durch eine riesige Pananoramscheibe vom Wind geschützt ist. Unter mir steigt die Flut immer höher und vor meinen Augen ziehen Kiter an großen bunten Drachen übers Wasser. Ich lasse mir frische Waffeln mit heißen Kirschen bringen und vergesse die Zeit - und alles andere auch.

Info: "Strandbar 54° Nord", Strandweg 999, St. Peter-Ording, Tel. 0 48 63 - 47 81 75, www.strandbar-54grad-nord.de

Annette Simons

Wo das Leben spielt: Der Gartenfeldplatz in Mainz

Die Sonne blinzelt durch die hohen Laubbäume, ich ziehe die Füße auf den Caféstuhl, über das Kopfsteinpflaster radelt die Welt an mir vorbei. Oh, Gartenfeldplatz, nirgends in Mainz sitze ich so gern und beobachte. Den Angeber in der Motorradkluft, der jeden Tag breitbeinig ins Café Annabatterie stolziert, und sich für seinen Cappuccino vordrängelt. Die jungen Mütter, die ihre Kinder vom Spielplatz in das Büchercafé Bukafski schieben, während gegenüber die Studenten auf den Bierbänken der Bagatelle mit Tannenzäpfle anstoßen. Und dann, wenn die Nacht über dich fällt, dann kommt auch der Mann auf die Parkbank zurück, der sich immer so traurig an seiner Flasche festhält. Auf dem Gartenfeldplatz kommt die Welt zusammen, jeder guckt, schwatzt und genießt, so einfach, so gut.

Sarah Levy

Elbblick mit Sankt-Pauli-Charme: "Park Fiction" in Hamburg

Extra ans Mittelmeer fahren? An der Elbe gibt's doch auch Palmen ...
Extra ans Mittelmeer fahren? An der Elbe gibt's doch auch Palmen ...
© imago/Angerer

Ich bin im Sommer super gern auf der Plattform von "Park Fiction" auf St Pauli. Das Publikum ist total gemischt, es gibt immer interessante Leute zu gucken und der Ausblick auf die Elbe ist der Hammer.

Info: Park Fiction, St. Pauli Fischmarkt 19, Hamburg, http://park-fiction.net.

Viktoria Wanka

Kindheitserinnerungen: Das Strandbad in Freiburg

Was riecht mehr nach Kindheit als das Freibad?
Was riecht mehr nach Kindheit als das Freibad?
© picture alliance/dpa

Für mich die Wiederentdeckung des Jahres. Als Kind verbrachte ich dort jede freie Sommerminute, aber ich kannte ja auch nichts anderes und nahm es als selbstverständlich hin. Heute - selbst Mutter eines Schwimmbad-süchtigen Kindes und nicht gerade verwöhnt vom Bäderangebot in Hamburg - weiß ich: Es ist ein sehr besonderes Freibad. 80 Jahre ist es alt, was man an der Architektur der Umkleiden noch gut erkennen kann, sehr weitläufig und traumhaft gelegen mit Blick auf die bewaldeten Hügel. Gleichzeitig ist es modern mit drei großen Becken, 90 Meter langer Röhren-Rutsche, Volleyball-Feld, Trampolin und einem kleinen Beachclub. Der Kleinkindbereich liegt etwas separat und bietet genug Attraktionen für die Kleinen, um sie einen ganzen Tag lang zu beschäftigen. Bei unserem letzten Freiburg-Besuch waren wir fast täglich im Strandbad und hatten alle unseren Spaß. Meine Tochter fragt mich oft, ob wir mal wieder ins Strandbad fahren. Sie würde allein dafür die 800 Kilometer Fahrt in Kauf nehmen. Mir geht es fast genauso.

Info: Strandbad, Schwarzwaldstraße 195, Freiburg, Tel. 0761 / 2105-560, www.badeninfreiburg.de

Michele Rothenberg

Geman Wildlife: Biber-Paradies Sachsen-Anhalt

Mit dem ersten Licht huscht der Biber durch den taubenetzten Park der Wald-Pension "Buchholzmühle" in Sachsen-Anhalt, erwischt einen Apfel, der eigentlich für die Meerschweinchen der Kinder gedacht ist, und verschwindet mit einer eleganten Wende und einem lauten Platschen wieder im Bach. Die Rossel mäandert hier in ihrem naturbelassenen Flussbett direkt am Haus vorbei. Wer zu Fuß in den Wald geht, kann von weitem in einem Sumpfgebiet die Burg des Bibers entdecken. Oder man entspannt (ganz leise!) im Liegestuhl am Rossel-Ufer und wartet, ob der feine Herr Biber sich noch mal zeigt. Übernachten: Die "Waldpension Buchholzmühle" liegt im Naturpark Fläming. Kathrin Bahlmann kocht abends wunderbare Gerichte für ihre Gäste. Zirkuswagen oder DZ/F ab 66 Euro, ideal für Gruppen (Buchholzmühle 55, 06862 Dessau-Roßlau, Tel. 03 49 07/302 62, www.buchholz-muehle.de).

Lisa Schönemann

Romantisches Hamburg: Planten un Blomen

Wo picknicken wir heute? In "Planten un Blomen" kann man sich jeden Tag woanders niederlassen
Wo picknicken wir heute? In "Planten un Blomen" kann man sich jeden Tag woanders niederlassen
© imago/zyza

Mein Lieblingsplatz liegt praktischerweise vor meiner Haustür – ich liebe den Park Planten un Bomen mitten in Hamburg. Der Name ist plattdeutsch und bedeutet "Pflanzen und Blumen". Ich fände "Romantik und Ruhe" ja passender. Der Park ist so vielseitig, dass ich jedes Mal eine andere verwunschene Ecke entdecke. Es gibt Wasserfälle, versteckte Wege, Stege an Seen, einen Rosengarten, ein Tropenhaus und bestimmt noch viele andere Dinge, die ich noch nicht kenne. An jeder Stelle schwillt mein romantisches Herz. Und im Sommer lege ich mich um 22 Uhr auf die Wiese und genieße die bunten Wasserlichtspiele im Takt klassischer Musik.

Bianka Echtermeyer

Klarer Kopf: Die "Steinerne Renne" im Harz

Fast am Ziel: Das Gasthaus "Steinerne Renne" im Harz
Fast am Ziel: Das Gasthaus "Steinerne Renne" im Harz
© imago/Hanke

Der Weg zum Waldgasthaus "Steinerne Renne" bei Wernigerode im Harz ist atemberaubend. Teilweise steil und steinig und immer begleitet vom quirligen Plätschern der Holtremme. Schon die Wanderung durch den kühlen Wald versetzt einen in eine märchenhafte Stimmung, aber das rote Fachwerkhaus zaubert einen endgültig in eine andere Welt. Man sieht das Gasthaus erst, wenn man schon fast davorsteht: Jetzt nur noch den Wasserfall überqueren und dann auf der Terrasse irgendwas mit Bratkartoffeln essen. Die Luft wird durch das Wasser, das hier den Berg runterrauscht, so vitalisiert, das man einen klaren Kopf bekommt und sich ganz leicht und beschwingt an den Abstieg machen kann.

Info: "Waldgasthaus und Hotel Steinerne Renne", Steinerne Renne 67, Wernigerode, Tel. 03943 60 75 33, www.steinerne-renne.de.

Annette Simons

Für Zivilisationsgeschädigte: Kaninchenwerder im Schweriner See

Am Schweriner See thront auch das Schloss
Am Schweriner See thront auch das Schloss
© imago/Balzarek

Wir schipperten mit dem Boot über den See und der Himmel hing so tief, dass man glaubte ihn zu berühren, wenn man die Hand nach ihm ausstreckte. Nach einer Viertelstunde legten wir in Kanichenwerder an, einer kleinen Insel im Schweriner Innensee.

Kanichenwerder ist so etwas wie ein Refugium für Zivilisationsgeschädigte: Ein Aussichtsturm, von dem man bis zum Schweriner Schloss blicken kann, zwei Wanderwege, ein paar Höckerschwäne und Haubentaucher und sehr viele Erlen. Wir tranken Kaffee und Bier im Restaurant am Ufer. Als es dämmerte, fuhren wir zurück ans Festland. Wer mag, kann hier auch zelten oder in Doppelstockbetten übernachten - nur das Mückenspray sollte man nicht vergessen!

Info: Die Fähren der Weißen Flotte fahren vom Schweriner Schloss mehrmals täglich nach Kaninchenwerder (www.insel-kanichenwerder.de).

Björn Stephan

Karlsruhe: Schattiges Plätzchen am Fluss

In Karlsruhe steht alles bereit zum Fußbad
In Karlsruhe steht alles bereit zum Fußbad
© privat

Der Sommer in Karlsruhe ist heiß, richtig heiß. 42 Grad sind keine Seltenheit und ich nutze jede Gelegenheit, um mich abzukühlen. Mein absoluter Lieblingsplatz dafür ist ein kleiner Steg an der Alb, die vom Schwarzwald in den Rhein fließt. Der Steg liegt in der grünen Günther-Klotz-Anlage in der Weststadt. Räder abstellen, ein paar Stufen runter zum Steg laufen und dann Beine baumeln lassen. Das Wasser ist klar und kalt, die Bäume am Rand spenden Schatten – herrlich ist das dort.

Anfahrt: Der Steg liegt in der Günther-Klotz-Anlage, zwischen Europahalle und Kühler Krug, mit dem Auto fahren Sie von der Südtangente (K9657) an der Europahalle ab und parken dort. Mit der Straßenbahn steigen Sie an der Europahalle (Linie 1) oder Kühler Krug (Linie 5) aus. Die Alb fließt am Rande des Parks, folgen Sie ihr bis zum Steg.

Freddy Hansmann

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