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Raus jetzt! Die schönsten Kurztrips in Deutschland

Kurztrips in Deutschland
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Vom Allgäu bis zur Ostsee: BRIGITTE-Redakteurinnen verraten ihre Lieblingsziele für Kurztrips in Deutschland. Für die kleine Sommerfrische zwischendurch.

Radtour am Elbe-Lübeck-Kanal: Immer der Pappel nach

Raus jetzt!: Die schönsten Kurztrips in Deutschland
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Pappeln stehen Spalier, im Schilf rascheln Enten und dann und wann tuckert ein Bötchen über das Wasser: Eine Radtour am Elbe-Lübeck-Kanal ist etwas für stille Genießer. Die 62 Kilometer lange Tour beginnt in Lauenburg und geht über Mölln bis Lübeck, meist auf gut befahrbaren Sandwegen, den ehemaligen Treidelpfaden. Früher war der Kanal für die Schifffahrt ein wichtiges Verbindungsstück, um die Ostsee mit dem Binnenwassernetz zu verknüpfen. Nette Pausenstation: Meier's Gasthof in Berkenthin (Am Schart 10), wo man sich mit Hausmannskost wie Matjesfilet oder Sauerfleisch stärken kann.

In der Hansestadt Lübeck lohnt sich ein längerer Aufenthalt:

Shopping: Wer Taschen, Schmuck, individuelle Mode, Nippes oder Wohnaccessoires sucht, wird in der Hüxstraße fündig. Margrit Edelhoff entwirft elegante Mode für selbstbewusste Frauen (Hüxstraße 89, www.atelier-edelhoff.de). Weniger ist mehr lautet das Motto von Antje Freiheit. Klare Linien und Minimalistik bestimmen die Arbeiten der aus Sachsen stammenden Goldschmiedin. Sie verarbeitet nur Edelmetalle und exklusive Steine (Hüxstraße 68, www.antje-freiheit.de).

Zur Stärkung: Im "Literaturcafé Czudaj" gibt's Spezialitäten aus der hauseigenen Konditorei (Breite Str. 62). Doch die beste und einmalige Nusstorte, nach streng gehütetem Rezept, nur im berühmten "Café Niederegger" (Breite Straße 89). Der Szenetreff: Weinbar, Bistro, Restaurant und Feinkosttheke! Das "Miera" serviert von Antipasti bis zu französischen Klassikern (Hüxstraße 57, www.miera-luebeck.de).

Übernachten: "Die Reederin". Hotelmanagerin Nina Dietze hat mit ihrem Mann das Gebäude, das 150 Jahre lang Sitz der Reederei F. H. Bertling war, liebevoll saniert und dem Kulturdenkmal mit skandinavischem Design neues Leben eingehaucht (Große Alte Fähre 23, www.die-reederin.de).

Anna

Strausberghütte im Oberallgäu: Der schönste Blick

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Die Strausberghütte im Oberallgäu wird von Anselm und Petra bewirtschaftet. Ein ganz besonderer Platz: Herrlich ist der Blick ins Tal und selbst gemachten Kuchen gibt’s auch. Und eine Hüttenbrotzeit mit Schmalz, Speck und Bergkäse, für die ich, nun ja, sehr viel tun würde. Die schmeckt übrigens am besten nach einer ausgedehnten Wanderung. Da sitze ich dann auf der Sonnenterrasse, schaue ins Tal, strecke die müden Beine von mir und freue mich des Lebens.

Anreise: Die Strausberghütte liegt im Oberallgäu, in der Nähe von Sonthofen. Mit dem Auto geht es von Sonthofen (B 19, Abfahrt Sonthofen Nord) Richtung Bad Hindelang. Knapp einen Kilometer nach dem Sonthofener Ortsende biegt ihr rechts ab Richtung Imberg. Dort könnt ihr euer Auto abstellen und zur Strausberghütte wandern (ca. 70 Minuten) oder auf der Mautstraße bis zur Alm fahren.

Info: Strausberghütte, Imberg 40, 87527 Sonthofen, Tel. 08321/9307, www.strausberghuette.de

Madeleine

Weimar: Lässig in Geschichte eintauchen

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In Weimar bekam ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig Lust auf Geschichte. Liebte Herzogin Anna Amalia Bücher wirklich oder ging es ihr nur um die Ästhetik, als sie eine Bibliothek mit prunkvollem Rokokosaal bauen ließ? Hatte Goethe was mit Charlotte von Stein, die bei ihm um die Ecke wohnte? Warum wurde vor 90 Jahren ausgerechnet in Weimar eine avantgardistische Kunstschule gegründet, das Staatliche Bauhaus? Wo man geht und steht in der Altstadt, erinnern Denkmäler und Bauwerke an bedeutende Menschen oder Epochen und machen neugierig, ihre Geschichte zu erfahren.

Aber man muss ja nicht auf alles im jeweiligen Museum eine Antwort finden, genauso schön ist es, einfach nur die Atmosphäre Weimars auf sich wirken zu lassen. Hier verbindet sich das Bürgerliche einer klassischen Kulturstadt mit dem Lässigen einer Studentenstadt. Zu spüren ist das zum Beispiel in den vielen Lokalen, besonders im schönen Café-Restaurant Anno 1900 (Geleitstr. 12 a), wo antike Möbel stehen und manchmal Klavier gespielt wird. Oder im Park an der Ilm, der sich den Fluss entlang streckt wie jemand, der genüsslich seine Glieder dehnt und sich seiner Schönheit bewusst ist. Oder im Garten von Goethes Wohnhaus, wo seine Lebensgefährtin Christiane Vulpius Gemüse anbaute und – wie sie in einem Brief andeutete – mit ihrem Johann Wolfgang auch die süßen Früchte der Liebe genoss.

Ansehen: Goethes Wohnhaus. Das Gebäude, in dem Goethe bis zu seinem Tod 1832 wohnte und in einem relativ kleinen Arbeitszimmer seine Texte diktierte, ist noch so möbliert wie damals (Frauenplan 1, Tel. 03643/ 54 54 00, www.klassik-stiftung.de). Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Ursprünglich ein Wohnschloss im Park, wurde die Bibliothek im 18. Jahrhundert alles andere als nüchtern gestaltet. Extrem schön ist der Rokokosaal mit seinen harmonischen Rundungen. Frühzeitig Tickets kaufen, limitierte Besucherzahl (Platz der Demokratie, Tel. 03643/54 54 01 und -02, www.anna-amalia-bibliothek.de). Bauhaus-Museum. Die 1919 gegründete Designhochschule revolutionierte weltweit architektonische und künstlerische Konzepte, nicht zuletzt dank der Bauten ihres Professors Walter Gropius. Das Museum zeigt Bauhaus- und Jugendstil-Exponate (Stéphane-Hessel-Platz 1, Tel. 03643/545 0, www.klassik-stiftung.de). Schloss Belvedere. Barockes Lustschloss mit einer Sammlung von Porzellan und Fayencen; Orangerie, Landschaftspark, Irrgarten. Im Freien hören Besucher klassische Musik, die aus den Nebengebäuden dringt – Schüler des Musikgymnasiums üben hier auf hohem Niveau. Belvedere liegt zwei Kilometer südlich von Weimar auf einer Anhöhe mit Blick auf die Stadt (Tel. 03643/54 69 62, www.klassik-stiftung.de)

Übernachten: Dorint am Goethepark Weimar. Die Lage des Hotels ist ideal: Zum Park geht man nur über die Straße, zum Stadtkern wenige Minuten. Moderne Ausstattung, Spa-Bereich, verlockendes Frühstücksbuffet mit allergiker-freundlichen Schildern bei einzelnen Speisen (Beethovenplatz 1–2, 99423 Weimar, Tel. 03643/87 20, http://hotel-weimar.dorint.com).

Doris

Feldberger Seenplatte: Wo Deutschland magisch ist

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Campen in Deutschland - mit Ohrenkneifern im klammen Schlafsack und Wespen auf dem Honigbrötchen? Igitt! Meinem Sohn zuliebe tat ich's dann doch und fand’s richtig klasse: Morgens nach dem Frühstück einfach aufs Rad schwingen und ab in Wald und Felder – ohne Auto, ohne Mauern, ohne Häuser und Asphalt. Barrierefreie Natur sozusagen. Und die ist in der Feldberger Seenplatte nördlich von Berlin ganz besonders schön: Hier gibt es riesige Wälder unter dem hohen Himmel, sogar einen Urwald (Heilige Hallen), liebliche Hügel und Blumenwiesen, von einsamen Pfaden durchzogen, versteckte Seebuchten zum Baden und Bauern, die ihr Heu noch im Einspänner einfahren.

Und wenn man doch ein bisschen Sehnsucht nach Kultur kriegt, besucht man im Örtchen Carwitz Hans Falladas Wohnhaus, das zum Museum umgebaut wurde – und radelt dann weiter zum Schmalen Luzin, um ihn mit Europas einziger Seilfähre lautlos zu überqueren. Natürlich nicht ohne in der Schäferei Hullerbusch das weltbeste Bio-Lamm fürs abendliche Grillgelage einzukaufen. Unterwegs lohnt sich ein Blick in die reizenden Dorfkirchen, bei denen die Orgel vom Band spielt, sobald man eine unsichtbare Lichtschranke durchquert ... in der Feldberger Seenplatte hat Deutschland eben noch Magie.

Übernachten: Campingplatz am Dreetzsee. In der Nähe von Feldberg gelegener großer, freundlicher Platz im Wald am Südufer des Dreetzsees (Tel. 039889/746 www.dreetzseecamping.de). Komfortabler, aber auch teurer schläft und isst es sich im wunderschönen Hotel Hullerbusch, von Park und Wald umgeben (Hullerbusch 12 - Ortsteil Carwitz, 17258 Feldberger Seenlandschaft, Tel. 039831/20 24 3, www.hotel-hullerbusch.de).

Susanne

Bremerhaven: Zu Fuß um die Welt

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... und dabei immer schön auf dem achten östlichen Längengrad bleiben: In Bremerhaven hat das Erlebnismuseum "Klimahaus 8° Ost" wieder geöffnet. Da stehen wir plötzlich mitten im nächtlichen Regenwald von Kamerun, hören Vögel und Affen lärmen. Kurz darauf betreten wir eine feuchtheiße Flusslandschaft (Mangroven) und marschieren bis in die Antarktis. Zurück geht es auf dem 171. Längengrad wieder gen Norden: über die Korallenriffe Samoas und die Tundra Alaskas. Unterwegs treffen wir Bergbauern aus der Schweiz und Tuareg aus der Sahelzone. Die 11500 Quadratmeter Ausstellungsfläche sind an einem Tag kaum zu bewältigen – voller Eindrücke lassen wir den Abend im Nordsee Hotel mit Blick auf den historischen Fischereihafen ausklingen (Am Längengrad 8, 27568 Bremerhaven, Tel. 04 71/90 20 30-0, www.klimahaus-bremerhaven.de).

Übernachten: Nordsee Hotel Bremerhaven Fischereihafen (Am Schaufenster 7, 27572 Bremerhaven, Tel. 04 71/932 00, www.nordseehotels.com).

Lisa

Ostsee: Fjord-Feeling an der Schlei

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Ich fahre wahnsinnig gerne an die Schlei. Und nein, die Schlei ist kein Fluss, sondern ein langer Fjord, der sich von der Ostsee bis nach Schleswig erstreckt. Und genau das "Fjordige" macht die Schlei so unglaublich schön! Es gibt kleine Buchten, Steilufer, Holzstege, auf denen man die Beine ins Wasser baumeln lassen kann, Ministrände, geheime Badestellen und Fischer, die morgens mit ihren Booten zum Heringsfang rausfahren.

Ich mag am liebsten den Abschnitt zwischen Kappeln und Maasholm. Dort sieht man am Horizont schon die Ostsee. Und wer auch auf die offene See nicht verzichten will, kommt am besten in der Geltinger Bucht unter, denn dort hat man beides.

Übernachten: Janbeck's Fairhaus ist ein alter umgebauter Bauernhof mit mehreren Ferienwohnungen. Die Familie legt Wert auf ökologisch verträgliches Wohnen und im Hof-eigenen Café gibt es Leckereien aus eigener Herstellung (Janbeck's Fairhaus, Lehbeck 10, 24395 Gelting, Tel. 04643/186501. www.janbecks.de).

Nikola

Von Hamburg nach Wedel: Ausflug auf den Deich

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Von Hamburg aus ist es nur einen Sprung über die Stadtgrenze nach Wedel. Das ist der erste Ort hinter Blankenese, der zu Schleswig-Holstein gehört. Von der S-Bahn-Station führt ein etwa 20-minütiger Fußweg durch die Fußgängerzone zum Hafen. Wer sich die Bewegung für später aufheben möchte, kann die Strecke auch mit dem Bus zurücklegen.

Lustig ist es an der "Willkomm Höft" des Schulauer Fährhauses. Hier werden von Sonnenaufgang bis zum Abend Schiffe mit Musik und Flagge begrüßt. Im nahegelegenen Yachthafen treffen sich Segler aus der ganzen Welt. Und dahinter liegt ein besonders hübscher Landstrich: die Elbmarsch. Hier beginnt unser gemütlicher Spaziergang über den Deich, mit einem wundervollen Blick auf die Elbe und die vorbeiziehenden dicken Pötte. Überall liegen und laufen Schafe herum, die sich durch nichts und niemanden stören lassen. Und zur Stärkung gibt es in einer der rustikalen Elbkaten Matjes mit roten Zwiebeln auf Schwarzbrot.

Hinkommen: Von den Landungsbrücken aus fährt die S1 nach Wedel, für 2,70 Euro. Tipp: eine Tageskarte, die ab 9 Uhr gültig ist, kostet 5,30 Euro. Info: www.hvv.de

Übernachten: Schlafen wird überwertet! Der Blick aus den Zimmern des Empire-Riverside-Hotels auf den Hamburger Hafen, die Elbe oder die Stadt ist so beeindruckend, dass es schwer fällt, die Augen zu schließen. Gehe lieber noch mal in die Skyline Bar 20up im 20. Stockwerk und genieße bei einem der sehr guten Drinks die Lichter der Hafenmetropole (Bernhard-Nocht-Straße 97, 20359 Hamburg, Tel. 040/31 11 90, www.empire-riverside.de).

Susanne

Schwarzwald: Abenteuer in der Wutachschlucht

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Mein erstes Schluchterlebnis hatte ich mit 15. Es war ein sehr heißer Sommer, wir hatten Ferien und das Freiburger Freibad verlor so langsam an Reiz. Da hatte meine Freundin Sarah eine Idee. Ein Ausflug in die Wutachschlucht, nur wir beide, mit Zelt und Gaskocher, baden in Bergbächen, schlafen unter Sternen. Abenteuer! Ich war sofort begeistert.

Zwei Tage später ging's los. Die Reise mit Bus und Bahn war bei den Temperaturen eine Tortur, aber als wir in Bad Boll im Schwarzwald ausstiegen, wurden wir mit kühler Luft und dem Duft nach Moos und Erde belohnt. Und die Schlucht sah genauso aus, wie man sich eine Schlucht vorstellt. Mit Steilhängen, wackeligen Brücken, Steinen ohne Ende und einem sprudelnden Flüsschen. Stundenlang wanderten wir durch diese wilde Kulisse und fühlten uns wie Ronja Räubertochters Schwestern. Abends packten wir die heißen Steine aus dem Lagerfeuer in den Schlafsack und schauten in den Sternenhimmel, wie Sarah es versprochen hatte.

Infos: Die Wutachschlucht liegt im Naturpark Südschwarzwald. Am besten das Auto in Boll stehen lassen, dann weiter über Bad Boll bis zur Wutachmühle wandern. Am Wochenende kann man auch mit dem Zug bis Löffingen oder Döggingen fahren und dort in den Wanderbus steigen. Infos und Unterkünfte unter www.wutachschlucht.de

Michèle

Bodensee: Romantik im Kloster Hegne

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Der sehr schöne Ort Hegne liegt direkt am Ufer des Bodensees in der Nähe von Konstanz. Rund 400 der 1000 Einwohner gehören zum Kloster Hegne der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz. Auf dem klostereigenen Seegrundstück steht das hübsche Gästehaus St. Elisabeth mit Blick auf die Insel Reichenau und die Schweizer Alpen. Vom Grundstück aus kann man baden, Kanu fahren oder einfach den Bötchen nachträumen. Das Haus bietet auch Radtour-Pauschalen an - schön ist auch ein Besuch der Inseln Mainau und Reichenau (DZ ab 47 Euro/Person inkl. Frühstück).

Info: Kloster Hegne, Haus St. Elisabeth, Konradistraße 1, 78476 Allensbach-Hegne, Tel. 07533/9366-2000, www.st-elisabeth-hegne.de)

 

Brigitte

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