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China-Urlaub individuell - ab durchs "Reich der Mitte"

China-Urlaub individuell, geht das? BRIGITTE-Mitarbeiterin Elke Michel ist ohne Gruppe, ohne Sprachkenntnisse und ohne genauen Plan durch China gereist. Und erlebte ein einmaliges Abenteuer.

Einmal sehen ist besser als hundertmal hören, lautet ein chinesisches Sprichwort. Da haben die Chinesen mal recht, denke ich, als die Fotografin Anna und ich oben auf dem Gelben Gebirge aus der Seilbahn klettern. Wer diesen Berg erklimme, so hatten wir gehört, der wolle nie mehr auf einen anderen - unzählige Künstler seien von ihm inspiriert worden. Nun sehen wir, warum: Ringsum fallen Granitwände steil nach unten ab, Steinsäulen ragen wie Türme aus Schluchten, Felsen formen Fabelwesen. Nebelfetzen tanzen wie Geister. Irgendwo sitzt ein Vogel, er zwitschert nicht, er flötet. Sind wir jetzt schon im Himmel? Wenn ja, ist er gut erschlossen. Auf Plattenwegen und Steintreppen wandern wir los, um das Jenseits zu erkunden. Immer wieder tun sich neue Ausblicke auf, und wir können nicht anders, als "Guck mal! Da!" zu rufen. Weil ein riesiger Stein auf einem Vorsprung balanciert, als sei er herbeigeflogen und lege nur eine Verschnaufpause ein.

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Weil eine Kiefer mit schrägem Stamm alle Äste zu einer Seite hängen lässt und einer riesigen Harfe ähnelt. Der Himmel ist hervorragend ausgeschildert - vom "Affen, der das Meer betrachtet" kann man zum "Gipfel des beginnenden Glaubens" spazieren. Am "Pavillon, der die Wolken vertreibt" setzten wir uns auf den Boden und blicken in ein Tal. Unten schwappt der Nebel wie ein Meer mit eigenen Gezeiten, Wolkenebbe, Flut und wieder Ebbe; und je nach Stand ragen Felsspitzen aus dem Weiß wie Inseln. Ich sehe den Nebelschwaden zu, puste manchmal unwillkürlich, als könnte ich sie lenken, träume vom Wolken-Dirigieren. Im Grunde ist unsere ganze Reise wie eine Wanderung im Nebel: Vieles bleibt verschwommen, weil wir die Sprache nicht verstehen. Bisweilen verirren wir uns. Und aus Bruchstücken, die wir erhaschen, setzt sich nach und nach ein Bild zusammen: sicherlich verzerrt, manchmal überromantisch. Und geheimnisvoll berückend.

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Menschen, die zu vorsichtig sind, werden nie Weisheit erlangen. Anna und ich, wir wollten sehr weise werden. Unser Reiseplan ist daher gelinde gesagt chaotisch: Zwei Wochen lang wollen wir uns allein durchs Land hangeln, in Taxis, Bussen und Bahnen. Testen, wie gut unsere Hände und Füße reden können. Dinge essen, die sich in kein europäisches Ernährungssystem einordnen lassen. Gucken, ob das Land des Lächelns mit uns flirtet oder uns die Zähne zeigt. Wir stellten zu Hause eine Route zusammen, die nach einer guten Mischung klang: von den Wolkenkratzern Shanghais zum angeblich größten Buddha der Welt in Wuxi - dann über die Flitterwochenstadt Hangzhou und das legendäre Gelbe Gebirge zu Maos Geburtsdorf Shaoshan. Ansonsten ersetzten wir Planung lieber durch Abenteuerlust.

Wir hangeln uns durchs Land, in Taxis, Bussen und Bahnen

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Wenn die Schnur lang ist, fliegt der Drachen hoch. Wir wollten ihm alle Freiheit lassen. Wir schlendern mit unzähligen Chinesen über den Bund, die Flaniermeile Shanghais. Sie führt direkt am Fluss Huangpu entlang, mit tollem Blick auf das Wolkenkratzerviertel Pudong am anderen Ufer. Gebäude mit unglaublichen Maßen und Formen ragen auf wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films: Das World Financial Center, 101 Stockwerke, 492 Meter, ist lang und grau und hat oben eine Schlaufe, ähnlich einem gigantischen Bierflaschenöffner. Der Fernsehturm balanciert unten auf drei Beinen; in seinen schlanken Körper sind an zwei Stellen rosa glitzernde Kugeln eingebaut. Es gibt Bauten, die von außen wie riesige Globen aussehen. Und natürlich unendliche viele Hochhaustürme bis zum Horizont. Während wir die Wolkenkratzer bewundern, entdecken die Chinesen in der Umgebung eine noch viel spannendere Attraktion. Sie besichtigen uns. Kinder kichern und winken. Studenten testen ihre Sprachkenntnisse: "Hello, tourist?" Ganze Reisegruppen lassen sich mit uns ablichten - welche Geschichten sie zu Hause wohl zu den Bildern erzählen? Als wir am Abend in die Betten sinken, sind wir ziemlich sicher: Fast jeder Einwohner Shanghais hat uns persönlich willkommen geheißen.

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Worte sind leer, aber der Schreibpinsel hinterlässt Spuren. Unsere Worte sind für die Chinesen leerer als ein abgeerntetes Reisfeld - das erkennen wir am nächsten Tag, als wir die Stadt mit Taxis erkunden wollen. Vor dem Hotel winken wir einen Wagen heran. Der Fahrer, schwarzer Stiftelkopf, dunkelblauer Anzug, verschmitzter Blick, lauscht andächtig unseren Versuchen, den chinesischen Namen der Altstadt auszusprechen. Englisch kann er nicht - dafür stößt er energisch immer wieder ein paar Sätze in der eigenen Sprache aus. Eine Weile kommunizieren wir jeder vor sich hin. Schließlich lacht der Mann, zückt sein Mobiltelefon, wählt eine Nummer und reicht mir den Apparat. Wohin wir wollten, fragt eine Dame von der Übersetzungs-Hotline auf Englisch. "In die Altstadt", sage ich und gebe dem Fahrer das Handy. Er lässt sich alles übersetzen, braust los und setzt uns ab wie gewünscht. Beim nächsten Taxifahrer vertrauen wir gleich aufs geschriebene Wort. Wir kramen unseren Reiseführer heraus, tippen auf den chinesischen Namen der nächsten Sehenswürdigkeit.

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Der Chauffeur nickt und gibt Gas. Fremdsprachen hat auch er nicht drauf - dafür aber ein Tonband an Bord, das Anweisungen auf Englisch erteilt: "Fasten your seatbelt, please!", "Take all your personal belongings with you!". Als wir abends wieder am Bund stehen, haben wir uns mit Taxis quer durch Shanghai gezappt: in die Altstadt, wo neben einem quirligen Bazar ein Garten mit Karpfenteichen, Pavillons und Jadefelsen schlummert. Zum Viertel M50, wo Künstler Industrie Honeymoon ruinen in ein Kreativquartier verwandelt haben. Ins Boutiquenviertel Tianzifang. Und zum Sightseeing-Tunnel unter dem Fluss, durch den man in einer Kabine gleitet, zu psychedelischer Musik vorbei an Lichteffekten und Vogelscheuchen. Mit der ersten Station unserer Reise sind wir mehr als zufrieden.

Ohne Schmerzen wird keiner zum Buddha, und die Schmerzen setzen bisweilen unvermittelt ein. Auf der Fahrt nach Wuxi, ca. 125 Kilometer von Shanghai entfernt, müssen wir erkennen, dass vieles in China sehr anstrengend sein kann. Längere Strecken im Taxi zurückzulegen erweist sich als schlechte Idee: Die Tour ist teurer als gedacht, ca. 140 Euro - und auch umständlicher, denn das Taxi hat kein Navigationsgerät.

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Immer wieder starrt unser Shanghaier Fahrer rätselnd auf die Hoteladresse, irrt mit uns am Ende noch zwei Stunden lang durch die 4,3-Millionen-Stadt Wuxi. Das "Grand Hotel" empfängt uns mit Design-Tristesse und ranzigem Buffet. Wir nehmen ein Taxi zum größten Buddha der Welt, vielleicht kann der uns ja aufbauen. Im Regen fahren wir zur Halbinsel Mashan am Ufer des Tai-Sees. Das Gelände erinnert an Disneyworld; aus Lautsprechern dröhnt ein offenbar betrunkener Mönchs-Chor. Und als wir endlich vor dem 88 Meter hohen Bronze-Buddha stehen, versteckt der sich im Nebel. Zurück im Hotel, fragen wir den Manager, der Englisch spricht, nach Bussen oder Bahnen zu unserem nächsten Reiseziel. Er rät, die Reihenfolge unserer Route lieber zu ändern, da es mehrere Umsteigeverbindungen gebe. Und man Tickets für die Weiterfahrt nur am Umsteigebahnhof kaufen könne, nicht vorab. "Das schafft ihr nicht in ein paar Minuten, ohne Chinesisch." Am nächsten Tag sitzen wir im Überlandbus zum Gelben Gebirge. Den ganzen Vormittag dauert die Fahrt.

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Am Ticket-Schalter am Busbahnhof haben wir auf das Ziel im "Lonely Planet" getippt. Das hat gut geklappt. Im Bus läuft auf einem Fernseher eine chinesische Comedyshow: Ein kahlköpfiger Chinese foppt eine Geigerin, bis sie ihm eine Bratpfanne über den Kopf haut. Draußen ziehen Teeplantagen und Rapsfelder vorbei und später auch Dörfchen im Huizhou-Stil, der typischen Architektur für die Provinz Anhui: weiße Mauern, schwarze Dachziegel, geschnitzte Paneele und Giebel, die in die Luft ragen wie Pferdeköpfe.

Gute Eltern, glückliche Heiraten; gute Kinder, schöne Begräbnisse. Wenn dieses Sprichwort stimmt, dann muss es in China unglaublich viele gute Eltern geben, denn in Hangzhou begegnen wir unzähligen fröhlichen Hochzeitspaaren. Die Hauptstadt der Provinz Zhejiang ist als Flitterwochenparadies bekannt. Grund dafür ist der Westsee, der mit seinen Weidenböschungen, Dämmen mit blühenden Aprikosenbäumen und Inselchen selbst daliegt wie eine herausgeputzte Braut. Über einen Damm spazieren wir auf die Insel Gu Shan, auf der Pavillons und das Provinzmuseum vor sich hindösen. Hochzeitspaare kommen auf einem Tandem dahergestrampelt, komplett im Partnerlook.

Verständigung mit Händen und Füßen und viel Improvisation

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Selbst die Lokale auf dieser Insel sind ein wenig romantischer als anderswo. Auf der Speisekarte des Restaurants "Lou Wai Lou" stehen nicht nur Spezialitäten aus Hangzhou - sondern auch Geschichten dazu. Zum Glück alles auch auf Englisch. Das "Bettlerhuhn" etwa soll von einem armen Schlucker erfunden worden sein: Der gelangte an ein totes Huhn, und um es aufzubewahren, wickelte er es in Lotusblätter und vergrub es. Als ein Freund zu verhungern drohte, buddelte der Mann es aus und warf es, in Ermangelung eines Kochtopfes, einfach lehmbedeckt ins Feuer. Das Fleisch soll besonders zart und würzig geschmeckt haben. Zumindest der aromatische Teil der Geschichte stimmt, stellen wir fest, als wir selbst ein Huhn aus seinem Ton-Kokon befreien. Betrunken von Romantik und dem örtlichen Shaoxing-Wein, unternehmen wir einen Nachtspaziergang über die Insel. Übers Wasser leuchten die Lichter Hangzhous. Die Hochhäuser sehen jetzt aus wie Laternen, die Uferpromenade liegt davor wie ein Band aus orangefarbenem Licht. Wunderschön sieht sie plötzlich aus, von hier, die Sechs-Millionen-Metropole. Es ist leichter, jemand aus einer gewissen Distanz zu lieben - vielleicht gilt das auch für chinesische Städte. An diesem Abend glaube ich, das richtige NäheDistanz-Verhältnis zu diesem Land zu haben. Und bin ein bisschen in China verknallt.

Hörst du nicht bei eins auf, so höre nicht bei zwei auf. Das scheint das Motto der Chinesen zu sein, wenn es ums Essen geht. Am Bahnhof in Hangzhou wundern wir uns noch über all den Proviant, der aus den Taschen unserer Mitreisenden ragt. Wenig später, im Zug, begreifen wir, dass permanente Nahrungsaufnahme für Chinesen offenbar zum Reisen dazugehört, vor allem wenn die Fahrt, wie hier von Hangzhou nach Changsha, rund sechs Stunden dauert. Küchlein werden hervorgeholt, gekochte Eier und Maiskolben. Topfgroße Pappschalen mit Nudeln und Gewürzen werden mit heißem Wasser gefüllt und in Suppen verwandelt. Eine Weile machen wir noch Witze darüber. Dann benebeln uns die würzigen Dämpfe ringsum.

Wenn eine Schlange in ein Bambusrohr hineinkriecht, so neigt sie immer noch dazu, sich zu krümmen. Wenn eine Menschenschlange vor Maos Geburtshaus ansteht, krümmt sich hingegen der Europäer vor Ungeduld. Eineinhalb Stunden stehen wir an vor dem hellen AdobeGebäude in Shaoshan nahe Changsha. Dann endlich sehen wir das ehemalige Bauernhaus von innen: Die Räume sind duster und eng, karge Holzmöbel stehen auf dem Steinboden.

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Nicht wirklich spektakulär. Die Chinesen zücken trotzdem ihre Kameras. Auf dem Dorfplatz kaufen Reisegruppen riesige Blumengestecke für Mao. Uniformierte legen die Pflanzen zu Marschmusik vor seiner Statue ab, und dazu verbeugt sich die zugehörige Reisegruppe ehrfürchtig. Ist das wirklich für den Mao, dessen "großer Sprung nach vorn" und "Kulturrevolution" mindestens 45 Millionen Chinesen das Leben kostete? Mit dem Kult hier habe es schon seine Richtigkeit, sagt ein Student: "Mao hat halt ein paar Fehler gemacht, wie jeder Mensch. Aber er hatte zu 70 Prozent recht." Und manchmal sei es eben nötig, dass viele Menschen stürben, wenn man eine Nation voranbringen wolle. Anna und ich blicken uns an. Wie man in China Taxi oder Bahn fährt, haben wir begriffen. Haben ohne Sprachkenntnisse das halbe Land durchquert. Hier, am Endpunkt unserer Reise, müsste man meinen, dass wir China allmählich verstanden haben. Dass sich der Nebel allmählich verzieht. Stattdessen wabert er heute mal wieder besonders heftig. Die Chinesen würden das vielleicht so erklären: Wer viel gesehen hat, staunt viel.

China auf eigene Faust: die besten Tipps für Entdeckerinnen

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Hinkommen

Direktflüge z. B. mit China Eastern Airlines von Frankfurt nach Shanghai, hin und zurück ab ca. 499 Euro (www.flychinaeastern.com). Vom Flughafen Pudong aus fährt der Maglev Train, eine Magnetschwebebahn, alle 20 Minuten in die Stadt. Einfache Strecke ca. sechs Euro.

Herumkommen

Taxi: Das beste Verkehrsmittel in Städten. Kaum ein Fahrer spricht Englisch - immer Reiseführer, Stadtplan mit chinesischen Zeichen und Hotel-Visitenkarte mitnehmen. Das Taxameter sollte neu eingeschaltet werden. Manche Städte haben eine englischsprachige Servicenummer für Touristen (steht im Wagen), diese Hotline kann zwischen Chauffeur und Gast übersetzen.

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Bus: Fast jede Stadt hat einen oder mehrere Bahnhöfe für Fernbusse, das Routennetz ist ausgedehnt. Tickets meist kurzfristig erhältlich - am Bahnhof oder gegen Provision in besseren Hotels. Oder vorab über Veranstalter (z. B. www.china-anders-erleben.de, www.feelchina.de). Wir haben von Wuxi nach Huangshan ca. 15 Euro gezahlt.

Zug: Das Eisenbahnnetz wurde in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut, vor allem auf Hochgeschwindigkeitsstrecken. Die Züge sind schneller und komfortabler als Busse - die Fahrpläne aber ebenfalls nur auf Chinesisch. Tickets werden fünf Tage im Voraus freigegeben und sind auf manchen Strecken schnell ausverkauft. Achtung bei Umsteigeverbindungen: Die Karte für den Anschlusszug kann nur am Zwischenstopp erworben werden, nicht vorab. Tickets am Bahnhof oder gegen Provision in guten Hotels. Für die Fahrt von Hangzhou nach Changsha bezahlten wir ca. 45 Euro.

Mietwagenreisen: Für Ausländer bisher fast unmöglich, denn man braucht eine Aufenthaltserlaubnis, eine Gesundheitsprüfung vor Ort, und es dauert Wochen, bis man eine temporäre Fahrerlaubnis erhält. Der einzige Veranstalter, der Selbstfahrertouren anbietet, ist China Tours: Ein Dolmetscher unterstützt beim Erwerb der Dokumente und Mietwagenabholen, danach geht's mit Navigationsgerät durchs Land; die Hotels sind vorgebucht. Zwei Routen zur Auswahl, z. B. 12 Tage von Peking nach Xi ?an inkl. Ü/DZ ab 1549 Euro (China Tours, Wandsbeker Allee 72, 22041 Hamburg, Tel. 040/819 73 80, www.chinatours.de).

Shanghai

Luxus und Art Déco

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Fairmont Peace Hotel. Lange der Ort zum Sehen und Gesehenwerden - das wussten schon Charlie Chaplin, George Bernard Shaw und Ronald Reagan. Direkt an Shanghais Flaniermeile Bund; mit Spa, Pool und legendärer Jazzband. Auch wer nicht hier wohnt, sollte die Artdéco- Lobby besichtigen und zum Afternoon Tea kommen. DZ/F ca. 235 Euro (20 Nanjing Road East, Tel. 0800/ 181 14 62, www.fairmont.com/peacehotel).

Bummeln und Boot fahren

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Tianzifang. Schmale Gassen, gemütliche Cafés, und in den renovierten, traditionellen Häusern findet man Boutiquen mit Schmuck, Kleidung und netten Kleinigkeiten. Im Französischen Viertel, Eingang von der Taikang Road (www.tianzifang.cn).

Huangpu River Cruise. Verschiedene Touren, Dauer zwischen 30 Minuten und dreieinhalb Stunden. Die meisten Boote starten an den Docks am Südende des Bunds, nahe East Jinling Road; dort gibt es auch die Tickets. Eine Stunde ca. zwölf Euro.

Bund Sightseeing Tunnel. Auf 647 Metern Länge bietet der Tunnel unter dem Huang-pu jede Menge Licht- und Sound-Effekte. Einfache Strecke ca. 5, doppelte ca. 6 Euro.

Jin Mao Tower. Von der Aussichtsplattform im 88. Stock des Bürogebäudes in Pudong toller Blick über die Stadt. Aufzug ca. 10 Euro (88 Shiji Dadao).

M50. Kunstzentrum mit zahlreichen Studios und Galerien auf einem ehemaligen Industriegelände (50 Moganshan Road).

Wuxi

Kopfkissen nach Wunsch

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Hotel Kapok. Boutiquehotel mit Blick auf den berühmten Kaiserkanal. Stylishe Lobby, 180 Zimmer in klarem, modernem Design. Bei Bedarf 28 Kopfkissenarten, acht Duschgelsorten, VIP-Butler- Service, Bar und Restaurant. DZ ab ca. 120 Euro (288 Yunhe Road West, Wuxi, Tel. 05 10/85 87 69 99, www.hotel-kapok.com).

Zu Buddha und zur Sommerfrische

Lingshan Buddhist Scenic Spot. Wer den angeblich größten Buddha der Welt sehen will, findet ihn auf der Halbinsel Mashan am Ufer des Tai-Sees. Für ausländische Touristen ca. 21 Euro.

Yuantou Zhu. Die so genannte Schildkrötenkopf- Halbinsel liegt im Norden des Tai-Sees und ist ein beliebtes Schulausflugsziel, also voll und laut - aber sehenswert. Auf dem Gelände des Parks stehen unzählige Pflanzen, Teehäuser und Pavillons, die früher reichen Chinesen als Sommerhäuser dienten. Vom Pier beim Leuchtturm an der Westspitze setzen Fähren zum Inselchen Sanshan über (Eintritt/Fähre ca. 8 Euro).

Tunxi

Gemütlich schlafen

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Tunxi Lodge. Am Eingang der Altstadtstraße Lao Jie im Südwesten der Stadt, in zwei Gebäuden im Stil der lokalen Huizhou- Architektur. 38 Zimmer mit dunklen, kunstvoll- schlichten Holzmöbeln, Restaurant und Bar mit roten Plüschsesseln. DZ ab ca. 45 Euro. Das Hotel organisiert auch Ausflüge zum Gelben Gebirge, in der Gruppe ca. 39 Euro/ Person, einzeln ca. 95 Euro für Auto und Guide plus ca. 27 Euro Eintritt/Person (No. 15-17, Lao Street, Huangshan City, Tel. 0559/258 03 88, www.the-silk-road.com).

Lecker Nudelsuppe

Old Street Coffee Bar. Café in einem dreistöckigen Holzhaus mit viel Flair in einer Seitenstraße der Lao Jie. Ideal für Snacks wie Nudelsuppe mit Ei und Spinat (26 Zhongma Road).

Shoppen und wandern

Lao Jie. Historische Pflasterstraße im Südwesten der Stadt mit unzähligen Geschäften in alten Huizhou-Häusern, z. B. Tee, Heilkräuter, Künstlerbedarf, Mao-Abzeichen und geschnitzte Holzpaneele. In einem prächtigen Gebäude ist das Wancilou-Museum untergebracht: vier Stockwerke über die berühmte Huizhou-Architektur in der Provinz Anhui, Möbel und Antiquitäten. Ca. 5 Euro (143 Lao Jie).

Huang Shan. Vom Busbahnhof (Gleis 8) fahren regelmäßig Busse ins ca. 50 Kilometer entfernte Gelbe Gebirge. Tickets im Bus lösen, einfache Fahrt ca. 2 Euro. Von der Endstation im Gebiet der heißen Quellen fahren weitere Busse (ca. 1,50 Euro) zur Seilbahn. Wer nur einen Tag lang da ist, sollte die unbedingt nutzen, so bleibt genug Zeit auf dem Gipfel. Eintritt ca. 27 Euro, Seilbahn ca. 10 Euro.

Hangzhou

Erst ins Theater, dann zu Bett

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Redstar Culture Hotel. Nicht nur die Nähe zum Westsee und Bahnhof machen das Vier-Sterne- Haus attraktiv: Das Hotel hat ein eigenes Theater, z. T. mit Stücken auf Englisch, Karten je nach Stück und Platz 3 bis 94 Euro. Reservieren! DZ/F ca. 46 Euro (280 Jianguo South Road, Tel. 0571/87 70 38 88, www.redstarhotel.com).

Bettlerhuhn und Grüntee

Restaurant Lou Wai Lou. Auf der Insel Gu Shan im Westsee. Traditionelle Küche der Provinz Hangzhou, unter anderem Karpfen süßsauer und Bettlerhuhn im Tonmantel (Louwailou Caiguan; 30 Gu Shan Road, Tel. 87 96 90 23).

Taiji Tea House. Unzählige Teesorten zieren die auf Bambus geschriebenen Getränkekarten. Z. B. der berühmte lokale Longjing- Grüntee. Zum Knabbern gibt's dazu kandierte Oliven, getrocknete Tomaten, Nüsse und mehr. Teezeremonie ab ca. 8 Euro (Hefang Street 184, Tel. 87 80 17 91, www.tea001.com).

Alles über Tee

China National Tea Museum. Das Haus informiert über Teekultur, -geschichte und -sorten, zeigt kostbare Service und erläutert Bräuche. Eintritt frei. Wer will, kann auch kostenlos an einer Teezeremonie teilnehmen. Der Weg aus den Verkostungsräumen führt allerdings durch Geschäftsräume, in denen man sehr energisch zum Kauf animiert wird (88 Longjing Road, Tel. 0571/ 87 96 42 21, www.teamuseum.cn).

Changsha

Übernachten und Entspannen

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Jasmine International Hotel. Nicht gerade zentral und leicht verlebt - dafür in stilvollem, modernem Design. Zwei Restaurants, Bar in Rot, Schwarz und Weiß, Gym sowie Massage-Bereich. DZ/F ab ca. 50 Euro (No. 528, Middle Jinxing Road, Tel. 0731/ 88 22 99 99, www.jasmine-hotel.com).

Auf zu Mao

Shaoshan. Minibusse fahren mehrmals täglich vom Westbahnhof Changshas ins 90 Kilometer südwestliche Heimatdorf Maos. Einfache Fahrt ca. 0,30 Euro. Weitere Mao-Attraktionen: Ausstellungshalle mit vielen Fotos, Bronzestatue auf dem Dorfplatz, ehemaliger Familientempel, Schule.

LesenChina. Unentbehrlich ist der über 1000-seitige "Lonely Planet"-Führer mit sämtlichen Städtenamen, Touristenattraktionen und Hotels auch auf Chinesisch (28,50 Euro).

Telefon Landesvorwahl für China 0086, dann weiter ohne die Null.

Info Gute Hotels haben Stadtpläne, der Hotelmanager spricht oft etwas Englisch. Mitunter hilft der China International Travel Service, der in vielen Städten Büros hat. Das staatliche Reisebüro will zwar eigentlich Touren verkaufen - doch auch hier spricht bisweilen jemand Englisch (www.cits.net).

Text: Elke Michel Fotos: Anna Mutter Illustration: Fiete Koch BRIGITTE Heft 23/2012

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