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Ägypten: Das Wunder von Kairo

Stadt der heimlichen Liebe. Stadt der singenden Taxifahrer. Stadt der Millionen Menschen und der uralten Geschichten. Hier gibt es fast alles, und das im Überfluss. BRIGITTE-Mitarbeiterin Cornelia Gerlach suchte eine winzige Statue. Und erlebte: Das Wunder von Kairo.

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Aufrecht sitzt die Figur da, auf einem Sockel aus blauem Samt. Die Knie zusammengepresst, eine Hand auf dem Schenkel, die andere ehrwürdig auf der Brust. Ein Mann, kaum größer als ein Playmobil-Kerlchen. Es ist Cheops, der die größte Pyramide von Gizeh vor mehr als 4500 Jahren erbauen ließ. Die meisten Besucher gehen einfach vorbei. Doch mich berührt er mehr als die anderen etwa 100 000 Stücke hier im Ägyptischen Museum in Kairo: Die Totenmaske von Tutanchamun. Das winzige Flusspferd aus Türkis, das unglaublich fein gearbeitet ist. Stärker als der Holzschrein, der so groß ist wie eine Pkw-Garage. Diese kleine Figur aus Elfenbein umgibt ein besonderer Zauber. "Cheops wollte eigentlich nicht, dass man Bildnisse von ihm schafft", sagt ein Führer, "er wollte in seinem Werk weiterleben." Man vermutet daher, dass die Figur das einzige erhaltene Bildnis von ihm ist.

Trotzdem: Ich will so eine Figur, als Erinnerung. Irgendwo sollte doch noch eine zu finden sein. Das Ägyptische Museum liegt breit wie ein Schloss am Midan el-Tahrir, dem wichtigsten Platz von Kairo. Als wir hinaustreten, halten wir ein Taxi an und geben dem Fahrer einen Zettel mit einer Adresse. Ein Markt, den uns die Frau an der Rezeption unseres Hotels empfohlen hat. "Zahlt für ein Taxi nie mehr als sieben ägyptische Pfund", das hat sie uns auch noch gesagt. Alles andere sei Betrug. Außerdem würden wir die Preise verderben und so die Einheimischen verärgern.

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Unser Fahrer blickt auf den Zettel und sieht uns fragend an. Wir sprechen kein Arabisch, er keine Sprache, die wir verstehen. Lesen kann er auch nicht. Aber lächeln. Wir lächeln zurück. An der nächsten Kreuzung beugt er sich aus dem Fenster, spricht einen Kollegen an, zeigt ihm den Zettel. Dann braust er los. Durch Downtown, vorbei an eleganten Bürgerhäusern mit üppigem Stuck und breiten Balkonen, an Schaufenstern, die bis ins Obergeschoss reichen und voll gestellt sind.

So ist Kairo: Es gibt alles im Übermaß. Waren. Menschen. Krach. Autos. Der Verkehr ist zäh, der Fahrer schlängelt sich mit dem Wagen in Lücken, hupt, bremst, kriecht vorwärts. Am Ende zahlen wir ihm freiwillig zehn Pfund.

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Auf dem Khan-el-Khalili-Markt sind die Geschäfte dicht an dicht, Menschen gucken, prüfen, feilschen. Händler suchen Kunden, murmeln uns ins Ohr. "Look, look!" Silber, Gold, Safran. Diese Kette mit den leuchtend roten Korallen, die Perle aus dem Brautschmuck der Beduinen, der Schal aus Kaschmirwolle. "Madame, wie komme ich an Ihr Geld?", raunt einer der Verkäufer. "Indem Sie mir beschaffen, was ich suche", gebe ich zur Antwort - eine Statue von Cheops, wie ich sie im Ägyptischen Museum entdeckt habe.

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Der Mann führt mich zu einem Souvenirhändler. Der hält erst mal einen Vortrag: Cheops war König, und man weiß wenig über ihn - außer dass er in den etwa 23 Jahren seiner Regentschaft eines der sieben Weltwunder geschaffen hat. Aber eine Cheops-Statue? Der Händler läuft durch sein Lager. Zückt sein Handy, ruft seinen Vater an. "Cheops-Repliken gibt's nicht", sagt er schließlich. Er entschuldigt sich mehrfach dafür, ich bin trotzdem ein bisschen enttäuscht.

Nach dem Rummel auf dem Markt und der Cheops-Pleite erholen wir uns im Café "El Fishawy". Es ist in der Nähe, in einer engen Gasse, man muss den Kopf in den Nacken legen, um den Himmel zu sehen. Aber wer will schon den Himmel sehen? Wir sitzen vor kunstvoll gedrechselten Holzverschlägen und großen, alten Spiegeln. Lässig schwenkt der Kellner die Messingkannen und gießt uns Mokka in die Tassen. Er ist heiß. Und süß. Energie schießt in den Kopf.

Gestärkt lassen wir uns in einen Park fahren. Der Taxifahrer ist wortkarg, als wir aussteigen, sehen wir: Der Mann hat nur ein Bein, den Gashebel bedient er von Hand. "Mein Bruder hilft mir morgens ins Auto", sagt er, "meine Familie ernähren muss ich selber." Wir erhöhen den Fahrpreis.

Würdig und breit zieht der Nil vorbei, trägt Dampfer und Motorboote. In diesem Park den Abend zu verbringen kostet zwei Pfund, etwa 23 Cent. Ein Rosenverkäufer hält mir seinen Strauß hin. Dieser Park ist einer der Orte, an dem sich Liebespaare treffen. Sie sitzen auf Bänken, von allen Seiten zu sehen, von oben mit Flutlicht angestrahlt. Vor mir sehe ich zwei, Anfang 20. Er in T-Shirt und Jeans, sie mit Kopftuch.

Vorsichtig rücken sie näher aneinander heran, ihre Hände streichen über seinen Arm, er beugt sich zu ihr. Plötzlich ein Pfiff. Die beiden erstarren, blicken auf und sehen drei Polizisten auf Patrouille am Kai. Sofort rücken sie weit auseinander.

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Später am Abend sehen wir das Paar noch mal. Im "Sequoia", einem der schicken Restaurants am Nil. Wie Beduinen in der Wüste sitzen dort die Gäste unter einem großen Zelt. Wir essen arabische Vorspeisen, trinken Bier, zwischen den Hochhäusern von Downtown Kairo geht der Mond auf und wirft sein Bild in den Fluss. Das Pärchen ist mit einer Gruppe von Freunden da, die beiden tun so, als würden sie sich nur flüchtig kennen. Sie albert mit Freundinnen, er redet mit den Männern.

Der Taxifahrer, der uns ins Hotel zurückbringt, erklärt, warum: "Pärchen in der Öffentlichkeit werden von der Sittenpolizei beobachtet. Ihr in Europa könnt euch einfach so verlieben, kauft der Frau, die ihr begehrt, einen Ring, heiratet, fertig. In Ägypten legst du dich krumm und schuftest wie ein Verrückter; trotzdem dauert es Jahre, bis du das Brautgeld zusammen hast." Er selbst verdiene 100 Euro im Monat. 3000 Euro Mitgift müsse er aber zahlen und noch mal so viel für die Wohnung. Dann das Geld für Möbel, für Schmuck - Armreifen, Halsketten, Gold. Natürlich zahlen wir mehr, als die Fahrt kostet.

Nora lächelt, als sie am Tag danach in unsere müden Gesichter blickt. "Schön, dass ihr auch das Kairo von heute genießt", sagt sie. Nora ist Reiseleiterin, Mitte 30, und wir treffen sie im "Oberoi Mena House", dem Hotel, wo schon prominente Ägypten-Fans wohnten: Jimmy Carter, Brooke Shields und Prinzessin Caroline von Monaco. Es gibt Tee vor goldenen Gardinen, Fotos einer Picknickgesellschaft in Gizeh, und wir spüren die Sehnsucht, die seit Jahrhunderten Menschen nach Ägypten treibt: einmal im Leben diese Weltwunder sehen.

Nora fährt mit uns nach Sakkara, wo die ältesten Pyramiden stehen, eine Autostunde südlich von Kairo. An Dattelpalmen-Hainen geht es vorbei, durch grüne Felder und Gärten. Sakkara ist eine Totenstadt, vom 27. Jahrhundert vor Christus bis zum 10. Jahrhundert nach Christus wurden hier Menschen begraben. Die alten Ägypter verwendeten mehr Sorgfalt auf diesen Ort als auf die Städte, in denen sie wohnten. Sakkara haben sie aus Stein gebaut, die Stadt sollte für die Ewigkeit sein, und tatsächlich ist sie immer noch da. Wände, Säulen, sogar die Türzargen sind glänzend und glatt aus Stein gemeißelt. Diese Totenstadt ist weit mehr als ein Friedhof. Hier beginnt die Reise der Seele nach dem Tod, hier entscheidet sich, ob diese Seele ins Paradies eintritt. Wir laufen zur Pyramide des Djoser, eines Pharaos aus der dritten Dynastie - der erste monumentale Steinbau der Welt. Er hat noch Stufen, keine Schrägen. "Die Ägypter kannten das Geheimnis der inneren Energie", sagt Nora. Sie geht hinüber zur Pyramide, legt beide Hände auf den Stein. "Jetzt du!", sagt sie zu mir. Meine Handflächen spüren die Wärme. Nora nimmt die Hände wieder vom Stein, reibt sie aneinander, legt sie sich auf den Bauch. Ich mache es ihr nach. "Spürst du die Energie?", fragt sie. Mein Kopf sagt: "So ein esoterischer Quatsch." Doch mein Bauch kribbelt.

Und jetzt auf nach Gizeh. Das Weltwunder bestaunen. "Nein", sagt Nora. "Wartet damit lieber noch ein wenig. Die Pyramiden sind im Morgengrauen am schönsten."

Um fünf Uhr früh chauffiert uns unser Taxifahrer zum Rand der Wüste. Auf dem Weg erzählt er uns von Umm Kulthum, der Diva von Kairo. Nach ihr ist der Platz benannt, auf dem unser Hotel steht. "Ihre Lieder aus den 40er und 50er Jahren sind so unvergessen wie die Arien von Maria Callas."

Der Fahrer räuspert sich, dann singt er: "Was ich sah, bevor meine Augen dich sahen,/ war vertanes Leben, mehr nicht." Er übersetzt die Worte des Refrains, übt mit uns, dann singen wir, erst zaghaft, dann laut und immer lauter, mit ihm zusammen. "Die schönen Nächte,/ die Sehnsucht und die Liebe/ hat mein Herz schon lange für dich aufgespart./ Koste, koste die Liebe mit mir." Es ist ganz klar, was passiert, als wir bezahlen. Dann mieten wir zwei verschlafene, ungeputzte Pferde. Wir reiten an der Moschee vorbei, am Friedhof, an balgenden Hunden. Dünen, so weit das Auge reicht. Wir blicken zurück, sehen den Streifen Grün am Nil, das schmale Band von Zivilisation, das sich dort durch den Sand zieht.

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"Es wird noch besser", sagt Khalil, unser Führer, und reitet zielstrebig auf ein Loch in dem Zaun zu, der um die Pyramiden gebaut ist. "Ibrahim!", ruft er dann. Ein Alter schlurft gemächlich aus einer Bretterbude und nimmt die Kette weg, die das Loch versperrt. Legal ist das nicht - aber für Frühaufsteher drückt die Verwaltung öfter mal ein Auge zu.

Und dann sehe ich Cheops endlich wieder. Vielmehr seine Pyramide und zwei weitere daneben. Ebenmäßige, majestätische Dreiecke sind das, Abflugrampen in den Himmel. Ich ziehe an den Zügeln, mein Pferd hält.

Hinter uns steigt die Sonne aus dem Sand. Die Sphinx, die in der Nähe wie ein stolzer Löwe über alles wacht, leuchtet auf. Die Pyramiden schimmern jetzt rosa, und das Bild brennt sich tief in mein Herz. Ich denke an Cheops, das kleine starre Figürchen aus dem Ägyptischen Museum, und die viereinhalbtausend Jahre zwischen ihm und mir. Und ich fühle den Zauber, der Menschen seit alters her an diesen Ort treibt, wo sich die Zeit Richtung Ewigkeit ausdehnt.

Hotels & Co.: Reisetipps Kairo

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AnreiseMit Egypt Air von Frankfurt, München, Berlin oder Düsseldorf nach Kairo ab 400 Euro (www.egyptair.com.eg) oder mit Lufthansa von Frankfurt ab 525 Euro (www.lufthansa.de).

PauschalZ. B. mit dem Ägypten-Spezialisten Oft-Reisen. Drei Ü/F inkl. Flug und Transfers ab 507 Euro (Siemensstraße 6, 71254 Ditzingen, Tel. 071 56/16 11 15, www.oft-reisen.de).

Beste ReisezeitFrühjahr und Herbst. Im Sommer ist es oft so heiß, dass die Kairoer die Stadt verlassen. Im Winter braucht man abends eine warme Jacke; tagsüber angenehme 20 Grad.

TelefonVorwahl nach Ägypten 00 20, dann Ortsvorwahl für Kairo (02) ohne die Null.

ÜbernachtenHotel Longchamps. Als ich aufwachte, hörte ich Vögel zwitschern und Parkett knirschen - sonst nichts. Ich dachte: Das kann unmöglich Kairo sein. Erst auf dem Weg zum sonnigen Frühstücksraum hatte die Stadt uns wieder: Der Fahrstuhl rumpelte laut. Von außen ist das Hotel schmucklos und nur an einem kleinen Schild zu erkennen. Innen ist es eine Ruheoase im Großstadtdschungel. DZ/F ab 50 Euro (21, Ismail Mohamed Street, Zamalek, Tel. 27 35 23 11, Fax 27 35 96 44, www.hotellongchamps.com).

Grand Hotel. Schlicht, sauber, im Zentrum nicht weit vom Khan-el-Khalili-Basar. DZ/F ab 41 Euro (17, 26th of July Street, Downtown, Tel. 25 75 77 00, Fax 25 75 76 62).

Hotel Flamenco. Freundliches, etwas in die Jahre gekommenes Hotel im Stadtteil Zamalek. Einige Zimmer mit Blick auf den Nil. DZ/F ab 86 Euro (2, El Gezira El Wosta Street, Zamalek, Tel. 27 35 08 15, Fax 27 35 08 19, www.flamencohotels.com).

Oberoi Mena House. Am Fuße der Pyramiden, üppige Speisesäle, brokatverzierte Zimmer. DZ/F ab 240 Euro (Pyramids' Road, Gizeh, Tel. 33 77 32 22, Fax 33 76 77 77, www.oberoihotels.com).

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GenießenSequoia. In diesem stylish-schicken Lokal mit Lounge- Musik verkehren die schönen und reichen Kairoer. Trotzdem fühlten wir uns nicht als Fremde, sondern als Teil einer globalen Party, die hier jeden Abend gefeiert wird. Das Essen - Sushi und arabische Speisen - ist köstlich. Besonders beeindruckt haben mich die Fruchtcocktails: Viele Gäste halten sich an das Alkoholverbot des Islam, also gibt sich das Personal besonders Mühe mit den nichtalkoholischen Getränken. Reservieren! (Aboul Feda Street, Zamalek, Tel. 27 35 00 14).

Aboul Sid. Im schummerigen Licht dieses Restaurants sieht es aus wie im Märchen. Es gibt libanesische Vorspeisen und orientalische Hauptspeisen, z. B. mit Reis gefüllte, gebratene Taube (157, 26th of July Street, Zamalek, Tel. 27 37 96 40).

La Bodega. Art-déco-Lokal und Hotspot für gutes Essen. Einheimische kommen genauso gern wie Europäer, was auch daran liegen könnte, dass Weine zum Essen serviert werden. Reservieren! (157, 26th of July Street, Zamalek, Tel. 27 35 05 43).

Alfi Bey. Liegt in einer der wenigen Fußgängerstraßen und ist von schlichter altmodischer Eleganz. Günstige traditionelle Gerichte wie Kofta, eine Art ägyptische Frikadelle (3, Al-Alfi Street, Downtown, Tel. 25 77 18 88).

Felfela. Irgendwann war hier Jimmy Carter zu Gast. Ägyptische Gerichte und viel Vegetarisches, als Take-away gibt es das Ganze um die Ecke (15, Hoda Shaarawy, Tel. 23 92 27 51, Take Away: 15, Talaat Harb Street).

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AusgehenEl Fishawy. "Wie möchten Sie den Kaffee?", fragte der Kellner: "Saada", ungesüßt, "masbuut", mittelsüß, oder "ziyaada", extrem süß? Einen Moment später kam er mit einem Zinntablett, von dem er in elegantem Schwung einen winzigen Messingkessel in die Luft hob, und ließ ein nach Kaffee und Kardamom duftendes Gebräu in die Tasse rinnen. Der pure Orient-Genuss (Basar Khan el-Khalili, nahe Al-Azhar-Moschee). Café Riche. Die berühmteste Sängerin Kairos, Umm Kulthum, startete hier ihre Karriere. Ägyptisches Essen mit französischem Einfluss, z. B. Entrecôte in Weinsoße (17, Talaat Harb Street, Tel. 23 92 97 93).

Groppi's Coffee House. Wirkte wie ein übrig gebliebenes Mitropa- Restaurant, allerdings nur, bis wir die Schokoladen, Torten und Kekse probiert hatten: köstlich (Talaat Harb Square).

Cairo Jazz Club. Drei bis vier Nächte in der Woche Live-Musik von bekannten Künstlern und Newcomern; außerdem Treff für Ausländer, die in Kairo leben. Man bekommt Pizza, gegrilltes Huhn und Insider-Tipps (197, 26th of July Street, Agouza, Tel. 33 45 99 39, www.cairojazzclub.com).

Pyramid Bar & Terrace. Bar auf der Dachterrasse des "Nile Hilton". Zum Drink ein großartiger Blick auf die Stadt und den Fluss und sein belebtes Ufer (El Tahrir Square, Tel. 25 78 04 44).

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EinkaufenKhan el-Khalili. Größter Kairoer Basar, seit 1382. In manchen Ecken touristisch, aber wenige Schritte weiter kaufen die Ägypter BHs und Bettüberwürfe. Mein Highlight: Hosni Abd El Halim Hasanin. Diese Familie handelt seit Generationen mit Gewürzen (gleich neben der Al-Ghory-Moschee) - ein Aromen-Fest. Einen Besuch lohnt auch Hazem Moustafa Nono: Antikes aus alten Bürgerhäusern wie Kronleuchter, verschnörkelte Möbel und Porzellan; und das Personal versucht, mit Federbüschen den Staub zu vertreiben (7, Sikket el-Badestan, in der Mitte des Basars).

Oum el Dounia. Kunsthandwerk und Textilien zum Festpreis. Um den Laden zu betreten, muss man klingeln, er befindet sich im Obergeschoss eines Hauses (3, Talaat Harb Street, Tel. 23 93 82 73).Lehnert & Landrock. Die Fotografen Rudolf Lehnert und Ernst Landrock eröffneten diesen Laden 1924, bis heute werden ihre reproduzierten Bilder und Postkarten aus dem Orient verkauft; außerdem Bücher über Kairo und Ägypten (44 Sherif Street, Downtown, Tel. 23 92 76 06).

Diwan. Das Angebot reicht von Übersetzungen arabischer Literatur über DVDs bis zu Kaffee, Brownies und gepflegten Gesprächen (159, 26th of July Street, Zamalek, Tel. 27 36 25 82).

Ruhe findenAuf dem Nil. Mit einer Feluke in den Sonnenuntergang segeln: Die Stadt wird zur Kulisse, der Fluss schluckt ihren Lärm. Wer will, bringt sein eigenes Picknick mit. Boote samt Bootsmann findet man zum Beispiel an der Corniche gegenüber vom "Grand Hyatt Hotel" (etwa 10 Euro/Stunde pro Boot). In der Moschee. Die schönste ist die von Ibn Tulun, die 876 bis 879 nach dem Vorbild der Kaaba in Mekka gebaut wurde. Die Arkaden sind kühl, Körper und Seele kommen zur Ruhe. Gegen Geld führen die Wärter Besucher auf das Minarett: toller Blick (Al-Saliba Street).

Im Park. Am Fuße der Zitadelle liegt der Al-Azhar-Park mit Gärten, Cafés und Restaurants. Sehr opulent, mit künstlichem See und Palmen-Promenade (Salah Salem Street, Tel. 25 10 38 68, www.alazharpark.com).

LesenStern des Orients. Selim Nassibs Liebesgeschichte über einen jungen Dichter, der Lieder für die Sängerin Umm Kulthum schrieb (Unionsverlag, 9,90 Euro).

Ägypten. Das Niltal von Kairo bis Abu Simbel. Klassiker von Wil Tondok, sehr informativ (Reise Know-How, 16,90 Euro). Der Nil: Lebensader des alten Ägypten. Schöner Bildband, der zeigt, wie der Fluss das Leben und Denken der Menschen sowie Kultur und Mythologie beeinflusst hat (Hirmer Verlag, 60 Euro).

InfoÄgyptisches Fremdenverkehrsamt, Kaiserstraße 64, 60329 Frankfurt, Tel. 069/25 21 53, Fax 23 98 76, www.egypt.travel

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ExtratippSonnenaufgang an den Pyramiden. Natürlich hätten wir auch am hellen Tag zu den Pyramiden fahren können. Wenn alle da sind, wenn die Sonne knallt. Aber der beste Zeitpunkt ist frühmorgens, und besonders stimmungsvoll ist ein Besuch zu Pferd. Organisiert haben wir den Ausritt am Tag vorher bei einem der vielen Ställe in Gizeh. Der Preis ist Verhandlungssache, wir zahlten knapp 15 Euro für eine Stunde pro Person und Pferd (Omar Horse Riding, Tel. 012/794 79 73).

Foto-Show: Die Wunder von Kairo

Ägypten: Das Wunder von Kairo
© Jörg Modrow

Im Innenhof der Mohammed-Ali-Moschee.

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Am Ausgang der Mohammed-Ali-Moschee zieht eine Mutter ihr Kind an.

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Vor der Mohammed-Ali-Moschee: verschleierte Frau

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Kühlender Schatten: Das Paar wartet unterm Baum

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Handelszentrum: Der Basar Khan al-Khalili

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Kairo: Wo Tradition und Moderne sich treffen

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Die al-Azhar-Moschee

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Tiertransport per Fahrrad: Im fruchtbaren Nildelta wird Landwirtschaft betrieben.

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Stufenpyramide und Grabstätten des Königs Djoser (3. Dynastie) in der Wüstennekropole Sakkara.

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Touristenmagnet: Die Stufenpyramide in Sakkara

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Weidende Schafe in Sakkara

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Junge Frauen fahren mit dem Taxi durchs Kairoer Stadtzentrum.

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Auch in Kairo gehören Handys längst zum Alltag.

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In der Fußgängerzone Sharia Alfy trägt eine Frau ihre Einkäufe auf dem Kopf.

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© Jörg Modrow

Farbenfroh: Der Markt beim Grand Hotel.

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© Jörg Modrow

Im Restaurant Sequoia feiern junge Ägypter Geburtstag; im Hintergrund die Orascom Towers.

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Blick vom Kairo Tower: Auf der Brücke 6 Octobre steht der Verkehr.

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Abendlicher Blick vom Kairo Tower auf die Stadt unter der Smog-Glocke, im Hintergrund die Pyramiden.

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Müdes Kamel am Panorama Point.

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Das einzige erhaltene Weltwunder der Antike: Die Pyramiden von Gizeh.

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© Jörg Modrow

Flirrende Hitze auf dem Gizeh-Plateau.

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Männer bei der Mohammed-Ali-Moschee auf der Zitadelle.

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Taxistand vor der Sultan-Hassan-Moschee und der ar-Rifai-Moschee

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Duftende, dampfende Speisen im Restaurant

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Farbenpracht: Die Pyramiden von Gizeh am Abend

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Stoffhändler im Basar

Fotos: Jörg Modrow Text: Cornelia Gerlach Ein Artikel aus BRIGITTE 22/08

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