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Reisetrend Diese Mittelmeerinsel ist noch ein echter Geheimtipp

Mittelmeerinsel Ponza
Dolca Vita auf am Hafen von Ponza
© WineDonuts / Adobe Stock
Retro-Sommerinsel in türkisfarbenem Meer: Auf Ponza urlauben vor allem Römer:innen und Neapolitaner:innen. Schade eigentlich!

Ischia und Capri, klar. Aber Ponza? Wo ist das denn? Die schöne Insel liegt im Tyrrhenischen Meer etwas weiter draußen als ihre berühmten Schwestern, irgendwo zwischen Neapel und Rom, 50 Kilometer vom Festland entfernt. Die wenigsten haben das sichelförmige Eiland auf dem Schirm, mal abgesehen von den Römer:innen und Neapolitaner:innen, die im Juli und August der Stadthitze entfliehen und hier Sommerfrische halten. Die Gäste sind oft wohlhabend, aber nicht dekadent, reich, aber nicht billig.

Auch ohne Flughafen ist man schnell da

Dass Ponza als Reiseziel so unbekannt ist, könnte am fehlenden Flughafen liegen, doch von Neapel etwa ist Ponza schnell erreicht: In weniger als drei Stunden geht es mit der Fähre auf die Insel, mit dem Tragflügelboot ist man noch schneller da.

Ponza ist eine der sechs Pontinischen Inseln. Das hügelige Eiland ist von schroffen Steilküsten mit zauberhaft versteckten Buchten umgeben, die teilweise nur mit dem Boot zu erreichen sind. Die berühmteste ist die Chiaia di Luna, die Mondscheinbucht – um dort im türkisfarbenen Meer zu baden, muss man allerdings einen Fußgängertunnel aus römischer Zeit passieren. Sehr malerisch sind auch die Cala del Core, die Herzbucht, und die vielen Grotten der Insel.

Die Mondscheinbucht "Chiaia di Luna"
Die Mondscheinbucht "Chiaia di Luna"
© Simone / Adobe Stock

Berühmte Gäste der Insel - freiwillige und unfreiwillige

Als größte Insel des Archipels lockt Ponza schon seit Jahrtausenden Menschen an – jedenfalls taucht die Insel schon in Homers Odyssee als Insel Aeaea auf, wo Odysseus von Circe umgarnt so viel guten Sex und Wein "mild wie Honig" genoss, dass er gleich ein ganzes Jahr blieb. Aber auch neuzeitliche Promis haben hier offenbar eine gute Zeit: Nicht nur Harvey Keitel und Beyoncé, Heidi Klum und Mette-Marit von Norwegen sollen sich hier schon in der Sonne geaalt haben.

Ponza
In der bunten Inselhauptstadt ist Bummeln und Genießen angesagt
© Alba / Adobe Stock

Es gab auch unfreiwillige Besucher:innen auf Ponza: Nero soll seine Frau Octavia auf die Insel verbannt haben, Augustus schickte seine Tochter als Strafe für eine angebliche Affäre hierher und Mussolini wurde auf Ponza interniert. Ob die unfreiwilligen Gäste in den Genuss des lokalen Weißweins "Fieno di Ponza" und der sonnengetränkten Kapernäpfel und Feigen kamen, ist nicht überliefert.

Wunderbar essen kann man auf jeden Fall in der gleichnamigen Inselhauptstadt mit den pastellfarbenen Häusern. Am idyllischen Hafen gibt es tolle Restaurants, die frische Meeresfrüchte gekonnt zubereiten – und nirgendwo stören hässliche Hotelklötze den Blick, denn seit 1967 dürfen auf Ponza keine Gebäude mehr errichtet werden. Und so weht ein Hauch Retro-Flair über die Insel, der an die entspannten Sommer im alten Italien erinnert.

Hinkommen: Mit dem Flugzeug nach Rom oder Neapel. Fähren und Luftkissenboote verkehren im Sommer mehrmals täglich von Neapel, San Felice Circeo, Terracina, Formia und Anzio.

sar Brigitte

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