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Überleben im Wald: Diese Frau lebt seit Jahren in der Wildnis

Kannst du dir ein Leben ohne Internet vorstellen? Ohne Fernsehen? Ohne Strom? Miriam kann es – sie lebt seit 2010 abseits der Zivilisation. Ein spannendes Leben, eine endlose Reise – und ein täglicher Überlebenskampf.

Ein bürgerliches Leben? Das brachte Miriam nicht die Erfüllung. Die damalige Lehrerin wollte mehr Ruhe, weniger Scheinkämpfe, weniger Hektik im Alltag. Und so hat sich die gebürtige Holländerin 2010 entschieden, komplett auszusteigen: Ab in die Wildnis!

Gemeinsam mit ihrem Mann Peter hat Miriam sich in die Berge und Wälder Neuseelands zurückgezogen. Zunächst nur, um mehr über sich herauszufinden – schließlich, um ein alternatives Leben zu leben. Inzwischen ziehen Miriam und Peter als moderne Nomaden durch die Welt – seit 2010 streifen sie durch die Wildnis.

Ihr Essen schießt sie selber

Wenn Miriam Hunger bekommt, greift sie zu Pfeil und Bogen: "Früher war ich Vegetarierin, heute habe ich nur eine Chance, wenn ich Fleisch esse. Wenn ein Tier schon für mich sterben muss, ist es nur fair, dass ich es auch selber schieße", sagt die 34-Jährige. Peter, ihr 30 Jahre älterer Mann, ist für die Planungen im ungewöhnlichen Leben der beiden zuständig.

Im Laufe der Jahre haben die zwei immer mehr Fertigkeiten erlangt, die ihnen das (Über-)Leben in der Wildnis ermöglichen. Fallen stellen, vor wilden Tieren fliehen, essbare Pflanzen identifizieren – all das hat Miriam auf ihrer Reise durch die Wälder der Welt gelernt.

Von kleinen und großen Herausforderungen

Über ihre Erlebnisse hat die Abenteurerin ein Buch geschrieben. Es heißt "In der Wildnis bin ich frei" (Knaur, 16,99 Euro) und bildet auch ihr Lebensmotto ab. Das Leben in der Wildnis – es ist ein großer Traum, der für Miriam und Peter in Erfüllung geht. Sie genießen die Ruhe und die Freiheit abseits der Zivilisation. Und sie lernen, dass die "kleinen Probleme des Alltags" in ihrer Welt nicht so schwer wiegen.

Als sie etwa Probleme mit Schuppen bekam, hat sich Miriam die Haare mit Eigen-Urin gewaschen. "Es war ekelhaft," schildert sie, und fügt hinzu: "Seitdem hatte ich aber nie wieder Schuppen." Und wie ist das mit der Damenhygiene? Miriam lacht: "Ich gehe einfach in einen Bach und wasche mich. Es ist nichts besonderes – Frauen haben tausende Jahre so gelebt wie ich."

Regelmäßige Trips in die Stadt

Leben die beiden nun also komplett abgeschieden? Nein. Alle paar Wochen fährt Miriam per Anhalter in die Stadt. Mit Straßenmusik verdient sie sich dann ein paar Münzen, die sie im Supermarkt für den Proviant der nächsten Monate ausgibt: Mehl, frische Früchte, Gemüse. Wenn sie Erfolg beim Jagen hat, muss sie diese Rationen nicht anfassen – doch in schwierigen Zeiten ist dieser Proviant ihre Lebensversicherung. Ihre Lebenshaltungskosten für ein Jahr: 5000 Dollar.

Nach der Rückkehr in die Wildnis kommt die 34-Jährige dann erstmal wieder zur Ruhe: "Ich kann diese Hektik nicht verstehen, mit der ihr lebt", sagte sie einem Journalisten im Interview, "dieser Lärm, der Druck und der Schlafentzug. Wie haltet ihr das nur aus?"

Miriam hat sich an das Leben in der Wildnis nicht nur gewöhnt, sie hat es trotz aller Widrigkeiten lieben gelernt. Eine toughe Frau, die uns allen beweist, dass alternative Lebensmodelle möglich sind, wenn man sich traut, auszubrechen. Deswegen möchte Miriam so lange wie möglich in der Wildnis bleiben – es ist das einfache Leben ihrer Träume …

Mehr Bilder von Miriam und ihrem Leben in der Wildnis gibt's oben im Video zu sehen!

fm Wibbitz

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