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Martinique Sinnesrausch in der Karibik

Martinique: Aussicht aufs Meer auf Martinique
© Stephanie Füssenich
Von einem Urlaub zwischen Palmen und Papayas hatte BRIGITTE-Redakteurin Kristina Maroldt lange geträumt. Auf Martinique knockte die Karibik sie dann aber erst mal aus. Zum Glück!

Es ist in der letzten spektakulären Kurve vor Les Trois-Îlets, unter uns prangen die drei Inseln, die dem Ort ihren Namen gaben, auf der Karibischen See wie Smaragde auf blauem Satin, als ich spüre: Ich kann nicht mehr. "Anhalten, bitte!", keuche ich. Der Taxifahrer stoppt, ich reiße die Tür auf – und übergebe mich mitten ins Fototapetenpanorama.

Erst vor 20 Stunden bin ich auf Martinique, der südlichsten Insel der französischen Antillen gelandet, und schon hat mich die Karibik ausgeknockt. Ich weiß: Das ist ein bisschen peinlich. Denn eigentlich ist Martinique eine Art Light-Version der Tropen – sehr französisch. Fotografin Stephanie und ich sind zudem nicht mal im ortsüblichen Sammeltaxi unterwegs, sondern im klimatisierten Minibus – auf einer Gruppenreise, die uns die Insel jenseits der Badestrände zeigen soll.

Ein holpriger Start auf der Blumeninsel Martinique

Und doch: Seit ich hier bin, komme ich mir vor wie Alice im Wunderland, nachdem sie vom Schrumpfpilz gekostet hat. Alles ist plötzlich XXL. Die Avocados, die sich auf den Ständen am Straßenrand türmen – und die ich wegen ihrer absurden Maße erst mit Melonen verwechsele. Bäume, deren Kronen sich derart verästeln, dass man sie aus der Ferne für kleine Wälder hält. Der intensive Duft der Mombinpflaumen, die uns ständig vor die Füße plumpsen. Das Himbeersiruprosa des Sonnenaufgangs und, klar: die Sonne selbst. Heute früh gab sie sich noch harmlos, ab zehn aber brannte sie so heiß, dass mir zwischen den Hütten des Freilichtmuseums, das wir mit unserer Gruppe besuchten, erst schummrig wurde und dann speiübel.

Dabei hatte ich mich genau danach so gesehnt: Nach fast zwei Jahren zwischen Homeoffice, Homeschooling und verregneten Kurzurlauben an der Ostsee sollten sich meine Sinne endlich wieder suhlen dürfen in Wärme, Farben, Düften. Martinique schien mir dafür ideal: Madinina, Blumeninsel, nannten die Ureinwohner:innen das Eiland zwischen Karibischer See und Atlantik. Fast 2000 Pflanzenarten gibt es hier, blühende Gärten im Süden, dampfenden Regenwald im Norden, mittendrin einen Vulkan, der sympathischerweise seit fast 120 Jahren weitgehend ruhig geblieben ist, und Sandstrände in so vielen Schattierungen, dass die Souvernirshops am Flughafen Samplings davon verkaufen, die wie Schichttorte aussehen. Die Corona-Zahlen sind endlich wieder niedrig, man sehnt sich nach Gästen. Wie mir. Und jetzt so was.

Martinique: Das Hotel mit tropischem Garten und weitem Blick
Paradiesisch – Der tropische Garten des "Hotel Bakoua"
© Stephanie Füssenich

Vielleicht, überlege ich, als ich endlich im Hotelzimmer liege, Tuch auf der Stirn, Tee in der Hand, verhält es sich mit Martinique ja wie mit dem "Ti Punch", den man hier in jeder Bar bekommt: An Paradiesen wie an Rumcocktails sollte man lieber erst mal nur nippen. Sonst kann für die Folgen niemand garantieren.

Zwischen Brotfruchtbäumen und Patschuli

Also lassen es Stephanie und ich am nächsten Tag gemütlich angehen. Wir klinken uns aus dem Gruppenprogramm aus und besuchen den kreolischen Garten von Monique Céphise. Zwischen den Brotfruchtbäumen ist es angenehm kühl, Echsen wetzen die Stämme entlang, Vögel flattern über unseren Köpfen. Moniques Urgroßvater hatte den Garten 1852 in den Hügeln oberhalb des Küstenstädtchen Le Marin angelegt, seither ernährt er die Familie. Vor zehn Jahren hängte seine Urenkelin schließlich ihren Job als Hostess an den Nagel und öffnete ihn auch für Besucher:innen.

In seine Pflanzenwelt führt uns die 54-Jährige so liebevoll wie in eine illustre Partygesellschaft ein. Wir lernen den Rukustrauch kennen, dessen Samen die Menschen hier einst zerstampften und als Sonnenschutz auf die Haut rieben, bewundern den Jamaika-Thymian, dessen Öl den Juckreiz von Moskitostichen lindert, naschen Acerolakirschen ("Gut fürs Immunsystem", sagt Monique) und schnuppern am Patschuli ("Hilft gegen Übelkeit").

Die opulente Natur der Insel, die mich anfangs so einschüchterte, kommt mir danach fast wie eine Verbündete vor. Zumindest ist sie mir viel vertrauter. Wie auch die Geschichte Martiniques. Denn was Moniques Familie im Laufe der Jahrhunderte erlebte, ist typisch – und leider überhaupt nicht paradiesisch. Wie die meisten stammt auch sie von afrikanischen Sklavinnen und Sklaven ab. Seit der Übernahme der Insel durch Frankreich 1635 hatten Hunderttausende von ihnen auf den Tabak- und Zuckerrohrplantagen schuften müssen. Erst 1848 wurde die Sklaverei endgültig abgeschafft. Weil die Kolonialherren das beste Land aber schon unter sich verteilt hatten, blieben für die Freigelassenen meist nur die Steilhänge zum Bewirtschaften – oder die erneute Abhängigkeit als schlecht bezahlte Lohnarbeiter:innen.

Die Kolonialzeit ist immer noch präsent

Ihre Familie habe die Freiheit gewählt, sagt Monique. Doch das Leben sei hart gewesen. Bis heute sei die wirtschaftliche Kluft zwischen den Nachfahren der Versklavten, die das Gros der Inselbevölkerung stellen, und den Nachkommen der einst Herrschenden groß.

Wie wütend das manche macht, erlebe ich, als unsere Gruppe am nächsten Tag die Hauptstadt Fort-de-France besucht. Zwischen prächtigen Kolonialbauten und gesichtslosen Betonklötzen fallen uns zwei leere Steinsockel auf. Auf dem einen stand bis vor Kurzem die Statue Victor Schoelchers: Der französische Politiker sorgte für das Ende der Sklaverei – aber auch für die Entschädigung jener, die von ihr profitierten. Auf dem anderen thronte das Denkmal von Joséphine de Beauharnais: Die auf Martinique geborene erste Frau Napoleons hatte ihren Mann überredet, die 1794 schon einmal vollzogene Abschaffung der Sklaverei zu widerrufen; schließlich besaß ihre Familie selbst eine Zuckerrohrplantage mit 500 Menschen in Knechtschaft.

Martinique: Gestürzte Statue
Späte Rache – Die Statue der französischen Kaiserin und Sklaverei-Befürworterin Joséphine wurde gestürzt
© Stephanie Füssenich

Im Mai 2020 stürzten Aktivist:innen beide Statuen – aus Protest gegen die immer noch herrschenden Ungerechtigkeiten. Vor den nackten Sockeln wird mir klar: Auch die Wunden der Vergangenheit und die Gefühle, die sie wecken, haben auf Martinique XXL-Maße.

"Wir sollten stolz sein auf unsere Hautfarbe"

Doch nicht immer führt das zum Statuensturz. Manche errichten auch neue Denkmäler – und feiern damit die Würde der einst Unterdrückten. Wie Monique. Ihren Garten verließen viele mit neuem Stolz auf die Vorfahren, erzählte sie mir gestern: "Einige legen danach sogar selbst kreolische Gärten an." Oder wie Emanuelle Soundjata. In der Nähe der Markthalle läuft sie uns über den Weg, eine spektakulär schöne Frau mit einem spektakulär schönen – ja was eigentlich? "Das ist ein Maré tèt", sagt sie, als ich sie auf das bunte Tuch auf ihrem Kopf anspreche. Der Turban sei Symbol für den Widerstand schwarzer Frauen gegen weiße Bevormundung. Als im Louisiana des 18. Jahrhunderts den ehemaligen Sklavinnen verboten worden sei, ihre Haare zu zeigen, hätten sie das Gesetz mit einem prächtigen Kopfputz konterkariert. Bis nach Martinique sei die Mode geschwappt und werde seither immer wieder neu interpretiert.

"Zum Beispiel durch mich", sagt Emanuelle. "Komm, ich zeig dir mein Atelier!" Sie läuft voraus, durch den Markt, auf dem sich die Stände unter den Früchten und Likören biegen. In einem Haus nebenan schließt sie die Tür zu einer Wohnung auf, in der sich Stoffe und Turbane stapeln. Hier entwirft sie ihre Kreationen, bietet Workshops an. "Mit einem Maré tèt sieht jede Frau würdevoll aus", sagt sie. "Das gefällt mir. Wir sollten stolz sein auf unsere Hautfarbe und unsere Herkunft."

Martinique: Ananas auf dem Markt
Laut und lecker – Die Märkte Martiniques sind ein Festival für die Sinne
© Stephanie Füssenich

Ich kann mich kaum losreißen, würde am liebsten gleich selbst einen Turban wickeln. Doch ich muss weiter. Bei Le Vauclin im Osten der Insel stehen Kanus für uns bereit. Quer durch die Bucht soll es gehen, bis zu den Mangrovenwäldern auf der anderen Seite.

Ein Ständchen zum Sonnenuntergang

Juhu, jauchzt mein Herz. Niemals, ächzt mein Magen, noch flau vom Sonnenstich. Sei vernünftig, mahnt mein Kopf. Wolltest du die Dinge nicht gemächlicher angehen? Na gut. Statt ins Kanu steige ich ins Begleitboot. Im Nachhinein eine prima Entscheidung – die Wellen sind hoch, die anderen kämpfen. Ich dagegen sitze entspannt an Deck, die eine Hand im Fell der Bootshündin, die andere im warmen Atlantik.

Zwischen den Mangroven bereitet uns Kanulehrer Marc gegen Abend ein Picknick mit Kanapees und Punsch, zum Dessert gibt es ein Ständchen: Marc schmettert "Ti Kanno" in den Sonnenuntergang, den Insel-Evergreen über einen Jungen, der in der Schule versagt, als Kanufahrer aber sein Glück findet.

Könnte es einen besseren Soundtrack für diese Reise geben? Ich interpretiere das Lied forsch als Plädoyer für mehr Mut zu Plan B – und krame es fortan immer hervor, wenn nicht alles so läuft, wie ich es erträumt habe oder unser Programm es vorsieht. Wegen des Windes fällt das traditionelle Einholen der Fischernetze am Strand aus? "Ti Kanno"! Dafür lerne ich dort Marie kennen, die mit einem Nudelsieb "Titiris" aus der Gischt fischt und mir erklärt, wie sie aus den winzigen Fischlein "Accras de titiris" zubereitet, die leckeren martinikanischen Fischbällchen.

Klasse Motto, wenn alles schief geht: Ti Kanno!

Das Meer vor Carbet ist just an unserem einzigen Badetag wegen der bewegten See schlammgrau statt türkisblau? "Ti Kanno"! So habe ich mehr Zeit, mich an der Strandbar in die Geschmacksnuancen von altem, sehr altem und uraltem Rum einweisen zu lassen und danach unter einer Kokospalme in einen komatösen Mittagsschlaf zu fallen.

Doch meine neue karibische Gelassenheit hat auch ihre Grenzen. Das merke ich am letzten Tag. Durch die Wälder zu Füßen des Inselvulkans Mont Pelé wollen wir zu einem Wasserfall marschieren. Schon auf der Hinfahrt bin ich hibbelig. Ich wandere wahnsinnig gern. Und natürlich hätte ich nichts dagegen, zur Abwechslung auch mal mit den anderen Schritt zu halten.

Es kommt, na klar, anders. Denn statt am Wasser marschieren wir vor allem im Wasser. Und im Unterschied zu den Schuhen der anderen sind meine natürlich nicht wasserfest und zudem nagelneu – weswegen ich sie bei jeder Flussüberquerung erst aus- und dann wieder anziehe. Irgendwann wird mir das zu blöd: Ich hänge mir die schlammigen Dinger um den Hals, wo sie mir bei jedem Schritt ins Gesicht klatschen, und gehe barfuß weiter, beziehungsweise: auf allen vieren, denn die Flusssteine sind so kantig, dass jeder Schritt schmerzt. Ich schimpfe und fluche. Die Einheimischen, die mir begegnen (und es sind viele, ach, so viele, denn es ist ein Feiertag) blicken taktvoll zur Seite.

Martinique: Kristina Maroldt angelehnt an einen großen Stein im Dschungel von Martinique
Psst …! Augen zu, dem Tropensound lauschen – und sich angekommen fühlen
© Stephanie Füssenich

Angekommen im Paradies

Irgendwann erreiche ich ihn doch, den Wasserfall. Es ist eine Szene wie aus einem Werbespot für Duschgel mit Tropic-Duft: eine Kaskade, umkränzt vom Dschungel, im Bassin schöne, scherzende Menschen. Nur eine Person passt nicht ins Bild: eine schlammbespritzte weiße Frau, die mit verkniffener Miene am Felsen hockt und versucht, ihre Sneakers mit Gras zu säubern.

"Mal probieren?" Ich blicke auf. Eine Mutter verteilt neben mir Obst an ihre Kinder, auch mir reicht sie was, es sieht aus wie ein Stück einer Monster-Grapefruit. Verdammt, was ist das? Und was wird passieren, wenn ich es esse?

Ich gebe mir einen Ruck. Und, Himmel, es schmeckt. Nicht bitter, wie erwartet, sondern süß und frisch und köstlicher als alles, was ich auf dieser Reise gekostet habe. Ich nicke der Frau zu. Sie lacht. Und da kribbelt es plötzlich in mir, erst leicht, dann immer stärker, und berauscht mich mehr als der älteste Rum der Welt: Das Gefühl, endlich doch angekommen zu sein, im Paradies. Und mir ist kein bisschen übel.

Kristinas Reisetipps für Martinique

Hinkommen und rumkommen

Der Airport Martinique Aimé Césaire (rund zehn Kilometer von Fort-de-France entfernt) wird von Paris CDG und Paris Orly aus von diversen Fluggesellschaften angeflogen, z. B. von Corsair (flycorsair.com, Tickets ab ca. 400 Euro für Hin- und Rückflug). Air Belgium fliegt von Brüssel aus (airbelgium.com, ab ca. 600 Euro). Vor Ort ist man besten per Mietwagen unterwegs (z. B. Avis, ab ca. 215 Euro pro Woche).

Hotels auf Martinique

Hotel Pelican. Den schönsten Blick beim Morgenkaffee hatte ich hier: Das "Pelican" liegt am Strand von Schoelcher, Frühstück gab‘s wegen der aktuellen Hygieneregeln aufs Zimmer. Da viele davon zum Meer hinausgehen und große Balkons mit Küchenzeile haben, kann man den Tag so maximal bequem im Schlafanzug und mit Blick auf die Karibische See beginnen. DZ/F ab 157 Euro (Schoelcher, 13 bis Rue Joseph Shymphor, Tel. 696 33 69 26, hotelpelican.fr).

Hotel L’Imperatrice. Gute Adresse für einen Aufenthalt in Fort-de-France! Das Hotel im Bauhausstil der 1920er liegt im Stadtzentrum, gleich gegenüber des Parc La Savane. Die Zimmer sind mit kreolischen Möbeln eingerichtet, in der Bar im Erdgeschoss kann man den Abend mit Blick auf den Park "Ti Punch" und Accras (Fischbällchen) stilvoll beginnen. DZ/F ab 121 Euro (Fort-de-France, 15, Rue de la Liberté, Tel. 596 63 06 82, limperatricehotel.fr).

Le Domaines des Bulles. Einmal unter den Sternen der Karibik einschlafen: Hier ist das Programm – statt in Zimmern nächtigt man in klimatisierten Riesen-Blasen aus durchsichtigem Plastik mit Blick auf Bäume und Himmel. Damit man trotzdem für sich bleibt, ist jede "Bulle" von einem kleinen Garten umgeben. DZ/F ab 196 Euro (Le Vauclin, Chemin rural de Ravine Plate, Tel. 596 74 69 54, ledomainedesbulles.com).

Hotel Bakoua. Wer noch vor dem Frühstück im Meer schwimmen will, ist hier genau richtig. Das traditionsreiche Luxus-Hotel hat direkten Zugang zu einigen fast schon verboten idyllischen Badebuchten mit Kokospalmen und weißem Pulversand, viele der 138 Zimmer und Suiten grenzen unmittelbar daran an. Den Sundowner trinkt man am besten an der im Meer gelegenen Hotelbar – oder am Infinitypool mit Blick auf die Lichter von Fort-de-France. DZ/F ab 191 Euro (Les Trois Ilets, Pointe du Bout, Tel. 596 66 02 02, hotel-bakoua.fr).

Genießen

Habitation Céron. Die ehemalige Zuckerrohrplantage der Familie Marraud des Grottes ist ein Abenteuerspielplatz für die Sinne: Im wunderschönen Freiluft-Restaurant kann man erst karibisch inspirierte Köstlichkeiten wie kandiertes Schweinefleisch mit Yamswurzel (26 Euro) oder Kakao-Eis mit Tabakschaum (9 Euro) probieren. Und dann auf verwunschenen Pfaden den angrenzenden tropischen Park erkunden. Star der Anlage ist ein uralter Regenbaum, dessen Wurzeln sich wie Riesenschlangen über den Boden winden. Eintritt: 8 Euro (Le Prêcheur, Anse Céron, Tel. 596 48 27 53, habitationceron.fr).

Le Petitbonum. Die quirlige Strandbar samt Open-Air-Restaurant und Strandliegenverleih (10 Euro pro Tag/Person), ist eine Institution – auch dank des umtriebigen Küchenchefs Guy Ferdinand, der gefühlt alle Inselpromis kennt, bei seinen Rumverkostungen aber auch Nobodys mit Leidenschaft und Expertise in die Geheimnisse des traditionsreichen Getränks einweiht. Typisch martinikanisches Tintenfischfrikassee mit Reis gibt’s hier für 18 Euro (Le Carbet, Plage du Coin, Tel. 596 78 04 34, petitbonum.com).

Chez Bernadette. Im Imbiss von Maman Bernadette schräg gegenüber der Bibliothèque Schoelcher bekommt man das Tagesmenü aus Accras und frittierter Dorade mit Linsen für 12 Euro – einfaches kreolisches Streetfood, aber frisch gebrutzelt und mit großer Freundlichkeit serviert (Fort-de-France, Parc La Savane).

Einkaufen

Grand Marché Couvert. In der offenen Markthalle von Fort-de-France bekommt man alles an Früchten und Gewürzen, was die Insel zu bieten hat. Außerdem Liköre, "Rhum arrangé" (Rum mit eingelegtem Obst) und "Pain caco": Duftende Kakaostangen, aus denen sich Pulver für heiße Schokolade reiben lässt. Prima als Mitbringsel geeignet! Montags bis freitags sechs bis 15 Uhr (Fort-de-France, Rue Isambert, Übersicht über alle Insel-Märkte unter: martinique.org/les-marches).

Tematik Boutik. In ihrer "Boutik" neben der Markthalle entwirft und verkauft die martinikanische Designerin Emanuelle Soundjata fantasievolle Maré-tèt-Kreationen, außerdem Taschen, Schmuck und Kleider (Fort-de-France, 113, Rue Blénac).

Chocolaterie Les Frères Lauzéa. In die Luxus-Schokolade der martinikanischen Brüder Lauzéa kommen nur die allerbesten Kakaosorten, viele aus Martinique. Die Filiale in der Insel-Hauptstadt erinnert an einen edlen Showroom (Fort-de-France, 23, Rue du Professeur Raymond Garcin).

Erleben

Jardin Créole. Der kreolische Garten von Monique Céphise liegt in den Hügeln oberhalb des Küstenorts Le Marin. Wenn man sich vorher anmeldet, stellt einem Monique ihre Pflanzen auf Französisch oder Englisch vor. Geöffnet montags bis freitags 8.30 bis 16 Uhr, Eintritt 8,50 Euro (Le Marin, Quartier Pérou, D 32, Tel. 696 40 72 97).

Kanutour zum Trou Cochon. In Booten aus transparentem Kunststoff paddelt man von der gegenüberliegenden Buchtseite zur Mangroven-Halbinsel Trou Cochon nahe Le Vauclin und erfährt dabei allerhand über die maritime Flora und Fauna. Am Ende der ca. dreistündigen Tour gibt es ein Picknick. Zu buchen per WhatsApp (Marc: 696 50 25 35) für 35 Euro pro Person über Fleurdo Eco-Excursion (Le Vauclin, Pointe Chaudière).

Wanderung zum Wasserfall von Carbet. Landschaftlich ist die Tour durch den Regenwald ein Traum, und im Wasserfall kann man baden! In Carbet vom Blvd. du Front de Mer in die Av. des Droits de l’Enfant einbiegen (die bald in die Route des Pitons übergeht) und ihr ca. zehn Minuten folgen. An der Brücke parken und den Pfad am Fluss entlangwandern – ca. zwei Stunden hin und zurück (Le Carbet).

La Savane des Esclaves. Freilichtmuseum, das mit Nachbauten von Hütten und Heilgärten über den Alltag der Ureinwohner- und Sklav:innen informiert. Gilbert Larose, selbst Nachfahre einst Versklavter, brach ein Tabu, als er die Anlage 2004 eröffnete. Heute besuchen sogar Schulkassen das Museum (Les Trois Ilets, La Ferme, lasavanedesesclaves.fr).

Musée Frank A. Perret. Am 8. Mai 1902 zerstörte der Vulkan Mont Pelé die damalige Hauptstadt St. Pierre. Fast alle 30 000 Bewohner:innen starben, St. Pierre ging als "Pompeji der Karibik" in die Geschichte ein. Das Museum bringt mit alten Filmaufnahmen die Katastrophe eindrucksvoll nahe, und auch von der Hitze bizarr verformte Kirchenglocken gibt es zu sehen. Eintritt 8 Euro (Saint-Pierre, 169, Rue Victor-Hugo, memorial1902.org).

Wenn ich das gewusst hätte

Zu den Wasserfällen der Insel zu wandern, ist auf Martinique gerade schwer angesagt. Wer mit auf Tour gehen möchte (es lohnt sich!), braucht Schuhe, die es aushalten, wenn man mit ihnen längere Zeit durch Wasser watet.

Telefon

Die Ländervorwahl von Martinique ist 00 596.

Brigitte

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