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Mallorca: Ferienwohnungen in Palma werden verboten

Mallorca: Verbot von Ferienwohnungen in Palma
© Ihlenfeld / Shutterstock
Auf Mallorca dürfen in der Inselhauptstadt Palma demnächst keine Wohnungen und Zimmer mehr an Urlauber vermietet werden.

Mehr Wohnraum für Einheimische

Diese Maßnahme wird nicht wenige deutsche Urlauber treffen: Um der zunehmenden Verdrängung Einheimischer entgegenzuwirken, soll die Vermietung von Ferienwohnungen und Zimmern im gesamten Stadtgebiet von Palma untersagt werden. Erlaubt sei künftig nur noch die Vermietung von Einfamilienhäusern, und dies auch nur, wenn sie „nicht auf geschütztem ländlichen Boden, in Flughafennähe oder in einem Gewerbegebiet stehen“, so Bürgermeister Antoni Noguera und Baudezernent José Hila laut „Mallorca Zeitung“.

Die Pläne müssen noch vom Stadtrat gebilligt werden, doch das gilt als Formsache. Das Verbot tritt im Juni oder Juli in Kraft.

Die Vermietung von Wohnungen an Urlauber ist in Palma zwar schon heute verboten - das Verbot wird in der Praxis bisher aber wenig beachtet. Nun habe man "die Möglichkeiten der Sanktionen und der Kontrollen deutlich verstärkt", so José Hila.

Der Grund für die Maßnahme: Der boomende Tourismus auf Mallorca führt nicht nur zu Wassermangel, Verkehrschaos, Müllbergen und Lärmbelästigung, sondern auch zunehmend zu Wohnungsmangel. Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper, die Mieten sind in den vergangenen Jahren massiv angestiegen. 2017 gingen die Insulaner erstmals gegen die Auswirkungen des Massentourismus auf die Straße.

Weitere Maßnahmen gegen das Verkehrschaos

Immer wieder gibt es auch Bemühungen, die Zahl der Mietwagen auf der Insel zu begrenzen. Das konnte bislang nicht durchgesetzt werden. Doch Sehenswürdigkeiten wie das Cap Formentor sollen in diesem Sommer erstmalig für Privatfahrzeuge gesperrt werden – dann soll die beliebte Panoramastraße zum Leuchtturm zeitweise nur noch mit Shuttle-Bussen befahrbar sein.

Um den Andrang zu regulieren, haben die Balearen bereits eine Touristenabgabe eingeführt, die rund 100 Millionen Euro eingebracht hat und für den Umweltschutz eingesetzt wird. Es gibt Pläne, die Steuer 2018 zu verdoppeln.

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