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Make-up-Pflicht für Stewardessen: Diese Airline schafft sie ab!

Make-Up-Pflicht für Stewardessen: Erste Airline schafft sie ab!
© Media_works / Shutterstock
Wer als Stewardess arbeiten möchte, muss viele Anforderungen erfüllen. Unter anderem müssen Flugbegleiterinnen Make-up tragen. Die erste Fluglinie schafft diese Pflicht ab. Eine gute Idee?

Sie sind schlank, hübsch und tragen eine schicke, dezent parfümierte Uniform mit Röckchen: Stewardessen sehen immer wie aus dem Ei gepellt aus. Ihre Haare und Nägel sind gemacht, sie sind perfekt geschminkt und haben strahlend weiße Zähne. Ihr Lächeln: makellos.

Die britische Fluglinie Virign Atlantic Airways etwa schrieb bislang Stewardessen vertraglich vor, Rouge, Mascara und roten Lippenstift bei der Arbeit zu tragen. Doch damit ist jetzt Schluss. Seit dem 8. März 2019, dem Weltfrauentag, lockerte Virign Atlantic die Make-up-Pflicht für ihre Angestellten. Ab jetzt ist es den Stewardessen selbst überlassen ob und wie stark sie geschminkt sind.

Statt Make-up und Rock: Hose und Natürlichkeit

Und das ist noch nicht alles. Seit dem 8. März bekommen Stewardessen unaufgefordert auch eine Uniform-Hose gestellt – zusätzlich zu dem sonst so obligatorischen Rock.

Wie sieht es bei anderen Fluglinien aus? Die Vorgaben sind immer noch auf das Äußere der angestellten Frauen bedacht:

  • British Airways: Stewardessen dürfen zwar Hosen tragen, allerdings unterliegen die Frauen der Schminkpflicht und sind dazu aufgefordert, Hautunreinheiten abdecken. Erst 2016 wurde das Hosenverbot für Stewardessen aufgehoben.
  • Lufthansa: Um dezentes Make-up der Stewardessen wird gebeten. Lipgloss und Glitzer ist verboten. Die Hände müssen gepflegt sein.
  • Emirates: Diese Fluglinie gibt eigene Make-up-Schulungen, um das Aussehen der Stewardessen zu vereinheitlichen (Lidschatten in Brauntönen, Lippenstift im Emirates-Rot). Nagellack ist nur in Rot- oder Nude-Tönen erlaubt.
  • United: Stewardessen sollen sich konservativ, nicht zu stark schminken.
  • Ryanair, Easyjet und andere Billigfluglinien: Make-up ist nicht vertraglich vorgeschrieben.

Die Devise der Airlines: Schönheit gehört zum Job dazu. Die Stewardessen sollen die Airline as beautiful as possible repräsentieren. Doch wer bestimmt, was Schönheit ist? Und warum darf nicht jede Frau selbst für sich entscheiden, wann und wie sie schön ist?

Sehen ungeschminkte Frauen ungepflegt aus?

Doch warum eigentlich das Ganze? Hinter der Make-up-Pflicht steht wohl die Gewissheit, dass ungeschminkte Frauen ungepflegt aussehen. Dass das Unsinn ist, will Virgin Atlantic mit seiner Pflicht-Entbindung beweisen.

Würde "gepflegtes Äußeres" nicht genügen? Dazu braucht es kein Make-up. Gepflegt heißt: frisch geduscht, saubere Kleidung, gekämmte Haare und keine Essensreste im Gesicht. Für Männer, die als Flugbegleiter arbeiten, gilt übrigens genau das: Sie müssen lediglich ihre Nägel und Haare trimmen – fertig! Warum die höheren Anforderungen an Frauen? Warum wird zwischen den Geschlechtern so massiv unterschieden? Und warum wird Weiblichkeit immer noch mit Perfektion gleichgesetzt?

Virgin Airways begründet die Änderung folgendermaßen: Die Mitarbeiterinnen sollen sich nicht zu etwas gezwungen und somit wohler bei der Arbeit fühlen. Die Streichung der Make-up-Pflicht soll auf Nachfrage der Stewardessen selbst erfolgt sein. In anderen Berufen werde von Frauen schließlich auch nicht verlangt, geschminkt am Bürotisch oder Kasse zu sitzen.

Schließlich mussten sich Stewardessen einst sogar dazu verpflichten, High Heels zu tragen – heute gilt das bei den meisten Airlines nicht mehr. Einige schreiben dennoch eine Absatzpflicht (ohne Zentimeterangabe) vor.

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kao

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