Wanderung durchs Mullerthal: Fast wie im Auenland
Vor zwei Stunden bin ich noch durch die Boutiquen von Luxemburg-Stadt gebummelt. Dann ging’s mit dem Bus bis Echternach, wo der Wanderweg E1 ins Mullerthal beginnt (mullerthal-trail.lu). Jetzt spaziere ich durch eine Höhle und fühle mich wie in einer anderen Welt. Um mich herum ein Labyrinth aus ausgehöhlten Kammern mit Säulen vom Boden bis zur Decke. Und draußen wilde Natur. Mannshohe Farne. Bemooste Steine. Schachtelhalme. Uralte Buchen mit dichtem Blätterdach. Selbst als ich auf einer Tafel lese, dass die Huel Lee Höhle mal als schnöder Steinbruch für Mühlsteine diente, bleibt der Zauber. Das ganze Mullerthal kommt mir vor wie eine Hobbitfilmkulisse. Ich zwänge mich durch Felsspalten, sehe Gesichter in ausgewaschenen Sandsteingebilden, steige über Stufen in eine enge dunkle Schlucht mit senkrecht aufsteigenden Wänden und am Ende über eine Leiter wieder runter, höre auf weichen waldigen Pfaden einem plätschernden Bach zu und denke: "Was für eine glückliche Eingebung, dass ich meine Wanderschuhe eingepackt habe!"