Die besten Geschichten kennt, ganz klar: Gian Clalüna. Der Kutscher, der uns ins idyllische, autofreie Val Fex bringt, ist so etwas wie das wandelnde Archiv von Sils Maria. Regelmäßig hat er Angela Merkel kutschiert ("Das Vier-Sterne-Hotel war ihr zu luxuriös, sie wollte lieber drei Sterne"), die Kennedys, kuwaitische Prinzessinnen und Prinzen. Aber das Engadin ist viel mehr als St. Moritz und seine Super-Promis. Das Engadin, das sind Menschen wie Kutscher Gian (claluena-sils.ch) und Kapitän Franco, der die Fähre über den tief grünblauen Silsersee, übrigens Europas höchstgelegenen, steuert, das grandiose Panorama mit den schneebedeckten Bergen, der Zirbenduft, der einem hier fast überall an die Nase weht. Am nächsten Tag geht es mit der Standseilbahn hinauf auf 2456 Meter zum Muottas Muragl – wandern. Ich nehme die leichte Variante, den "Philosophenweg". Hier laufe ich entlang der Zitate berühmter Denkerinnen und Denker und begegne außer ein paar Almkühen nur mir selbst und bei jedem Ausblick dem Ausspruch von Friedrich Nietzsche: "Diese Berge. Diese Seen. Dieses Licht." ÜBERNACHTEN Cresta Palace. Familiär geführtes Grandhotel in Celerina – mit Jugendstil-Charme, tollem Spa, drei Restaurants; der Skilift ist hinterm Haus. DZ/F ab 232 Euro (7505 Celerina, Via Maistra 75, Tel. 00 41/81/836 56 56). GENIEßEN Muottas Muragl. Am Abend nach der Bergwanderung gibt’s zur Belohnung ein italienisch-schweizerisches Menü im Panoramarestaurant des Romantikhotels. Köstlich! (7503 Samedan, Punt Muragl 3, Tel. 00 41/81/842 82 32, muottasmuragl.ch) Tatjana Blobel