Allein Ronnie ist ein Grund, hierherzukommen:Der Ex-Berliner hat sich vor Jahren in Bad Gastein verliebt, ist geblieben, und eine Massage bei ihm im "The Cōmodo" hat was Lebensveränderndes – nicht übertrieben. Ihm genügt ein Blick auf meine ausgetretenen Flipflops, um zu erkennen, was gerade schiefläuft in meinem Körper. In Zukunft soll ich viel längere Schritte machen, ermahnt er mich – gut gegen Muskelverkürzungen und allgemeine Verspanntheit. Zum Glück gibt’s in Bad Gastein, diesem verrückt-schönen und irgendwie surrealen Ort, genug Trainingsgelegenheiten: Ich gehe, nein, schreite über die Kaiser-Wilhelm-Promenade, vorbei am urigen "Café Schuh", kleinen Concept-Stores und Pop-up-Galerien, steige ab zum tosenden Wasserfall, staune über die prachtvollen Fassaden der vielen alten Grandhotels vor Berg-Panorama und über die rege Bautätigkeit im Zentrum. Hier passiert was, keine Frage. Ein altes Kurbad erfindet sich neu. Spannend, das mitzuerleben. Aber nicht stehen bleiben. Rucksack richten, weiterschreiten und ab in die Sauna. ÜBERNACHTEN The Cōmodo. Architektin Barbara Elwardt hat das ehemalige Kurhaus in einen Retro-Chic-Traum verwandelt – überall ist man von gutem Geschmack, lässigem Stilgefühl und Kunstsinn umgeben. Und: Masseur Ronnie arbeitet hier! DZ/F ab 160 Euro (Kaiserhofstraße 18, Tel. 00 43/643 43 04 32, thecomodo.com). GENIEßEN Café Schuh. Ja, es gibt sicher "coolere" Cafés in Gastein, aber in diesem kann man am besten die Zeit vergessen. Weil sie hier quasi stehen geblieben ist – mehr klassisches Kaffeehaus geht nicht. Den Topfenstrudel mit warmer Vanillesoße probieren! (Kaiser-Wilhelm-Promenade 9, Tel. 00 43/64 34 62 69) Sina Andreae