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Kambodscha: Rundreise mit Teenagern

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Königspalast
© Anne Schönharting
Ganz viel uralte Kultur wollte BRIGITTTE-Autorin Jutta von Campenhausen ihren Teenagern in Kambodscha zeigen. Doch dann interessierten sich die beiden vor allem für die jüngere Geschichte des Landes. 

Mit Teeangern in ein exotisches Land

Hitze, ungewohntes Essen, schlechter Internetempfang – Katharina, 12, und Konrad, 16, nehmen die Widrigkeiten Kambodschas mit tropischer Gleichmut. Zugeben, ich hatte Sorge: Ob meine Pubertierenden und ich in einem Dreierzimmer überleben können? Was haben wir zu Hause zu streiten und zu schimpfen!

Hier sind wir zum ersten Mal seit langer Zeit wirklich unter uns. Konrad und Katharina haben nämlich noch einen 14-jährigen Bruder, Richard, der zu Hause von einem Pflegedienst betreut wird. 24 Stunden am Tag ist deshalb ein Fremder bei uns im Haus, kocht sich Kaffee, wenn wir essen wollen, oder raucht vorm Fenster, wenn gelüftet werden soll. Wenn der Pflegedienst ausfällt, falle ich für die anderen aus, muss Richard an- und ausziehen, wickeln, Essen sondieren oder mit ihm inhalieren. "Ich kann nicht, ich hab Richard" ist meine Standardantwort, egal, was die anderen gerade brauchen. Jetzt aber ist Richard in Kurzzeitpflege und wir wissen ihn gut umsorgt. Jetzt ist die Gelegenheit, meinen Teenagern ein exotisches Land zu zeigen.

Der offizielle Hauptgrund für unsere Reise nach Kambodscha ist die Besichtigung der Tempelanlagen der alten Hauptstadt Angkor. Ganz viel Kultur sollen Konrad und Katharina sehen, bevor wir in Thailand noch eine Woche schwimmen, schnorcheln und chillen wollen. Der geheime Hauptgrund für unsere Reise aber ist, dass wir, seit Richard auf der Welt ist, noch nie so unter uns waren wie hier.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Bayon-Tempel
Bayon-Tempel 
© Anne Schönharting

Wir starten mit Schwierigkeiten: Zur Vorbereitung sehen wir den Film "Der weite Weg der Hoffnung", der die Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha aus der Sicht eines kleinen Mädchens zeigt. "In das Land fahr ich jedenfalls nicht", sagt Katharina prompt und vergräbt ihr tränenüberströmtes Gesicht im Sofakissen. Doch jetzt sitzen wir jeder in einer grünen Fahrradrikscha und lassen uns durch den bunten Verkehr von Phnom Penh radeln. Neben uns knattern Mopeds mit ganzen Familien darauf, fahren japanische Geländewagen, Tuk-Tuks und Rolls-Royce. Die Straßen sind gesäumt von Blütenbäumen: lila Kreppmyrte, Indischer Goldregen und rot blühende Flammenbäume.

Am Straßenrand darunter liegen Berge von jungen Kokosnüssen, auf umgebauten Fahrrädern werden Pomelos, Ananas und Mango am Stiel angeboten, aber auch Shrimps und Hähnchenspieße und frisch geschältes Zuckerrohr. Wir spähen in offene Werkstätten und Restaurants.

In Phnom Penh glänzen die Pagodendächer golden

Der Königspalast ist eine perfekte erste Station. Vom Mekong weht eine sanfte Brise, die goldenen Pagodendächer glänzen in der Sonne, und unter einem Schattendach spielt eine Gruppe Männer einschläfernde einheimische Musik.

Unser Guide heißt Channak und rasselt routiniert die Kenndaten herunter: Die Anlage wurde von den Franzosen erbaut. Jede der 5000 Fußbodenfliesen der Silberpagode besteht aus einem Kilo Silber. Die Buddhastatue besteht aus 90 kg Gold und ist mit 2086 Diamanten besetzt. Übermüdet bewegen wir uns durch die unwirkliche Kulisse – der perfekte Park mit seinen Blüten, die Musik, die Schätze und die Mönche in ihren orangefarbenen Tüchern.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Königsplatz
Königsplatz
Vor der Statue des Monarchen erklärt Guide Channak (rechts) Konrad, Katharina und BRIGITTE- Autorin Jutta von Campenhausen (von links) die Geschichte von Phnom Penh.
© Anne Schönharting

Auf dem Markt gibt es einfach alles

Mittags führt uns Channak in den Zentralmarkt. Staunend und hilflos stehen wir vor den Grillständen, wo Frosch- und Hühnchenspieße, Hummer, Fische und undefinierbare andere Tiere auf Kohlen garen. Riesenmuscheln, Schildkröten, Maden? Die Tentakel gehören definitiv einem Kraken. Konrad und Katharina möchten lieber nichts essen. Ich bestelle trotzdem ein paar Currynudeln, in denen gummiartiges Fleisch steckt – Nacktschnecken? Wenigstens gibt es Cola, und auch sonst wird in dem gigantischen Markt einfach alles verkauft: von Trockenfisch über Seidenkissen, Motorradzubehör, Schmuck, Spielzeug und Klamotten von allen großen Marken der Welt – "only five dollar, special price".

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Mittagszeit
Mittagszeit
Im Zentralmarkt wird geheimnisvolles Streetfood serviert.
© Anne Schönharting

Statt des Nationalmuseums, wo es weitere Buddha-Statuen zu sehen gäbe, wollen wir lieber ins Genozid-Museum: 1975 richteten die Roten Khmer auf einem Schulgelände ein Foltergefängnis ein – eines von mindestens 167, in denen die kommunistischen Garden ihre Landsleute einsperrten. Unter den Bäumen im Hof wird Channak ernst und auf merkwürdige Weise lebendig. Er duldet keine Zwischenfragen und berichtet, was wir bereits im Film gesehen haben: Wie Pol Pots Truppen die Hauptstadt räumten und jeden Brillenträger, jeden Studierten, jeden, der ihnen nicht wettergegerbt genug war, gefangen nahmen. Der König wurde eingesperrt, Klöster zerstört und Mönche getötet.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Buddha-Statue
Schneidersitz
Buddha- Statue mit Meranti- Blüten im Schoß.
© Anne Schönharting

Channak war sechs Jahre alt, als er genau das erleben musste: "Ich wurde von meiner Familie getrennt, musste im Arbeitslager Kanäle graben, Heu ernten, und als ich beim Reisklauen erwischt wurde, wurde ich ausgepeitscht." Katharina nickt verständnisvoll. Die Kinder sind jetzt hellwach, sie hängen an Channaks Lippen. Er erzählt seine eigene Geschichte, die Geschichte eines versehrten Landes. Konrad fragt nach Tätern und Strukturen, Verurteilen und Vergeben. "Später", sagt Channak.

In jedem Klassenraum hängt ein Foto von dem Zustand, in dem die Befreier es vorfanden – und die Ketten, die dunklen Flecken von Blutlachen auf dem Boden sind noch da. Wir ziehen an nicht enden wollenden Fotowänden vorbei. Jeder der 20 000 Insassen wurde fotografiert, bevor er ermordet wurde, womit, das zeigen Vitrinen. Katharina hält tapfer durch.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Königspalast
Sightseeing
Auch Einheimische wie diese Mönche besichtigen den Königspalast in Phnom Pen.
© Anne Schönharting

"Ihr habt wirklich Glück, in einem freien Land zu leben"

Auf einer riesigen Tafel sieht man ausgemergelte Frauen, Kinder und Greise, die nach der Befreiung durch die vietnamesische Armee nach Hause ziehen. Channak ist sichtlich berührt. Als die Bomben fielen, rannte er aus dem Lager fort und versteckte sich einen Tag lang in einem Graben. Als er auf dem Weg zu seinem Dorf eine Frau mit einem Zweijährigen auf dem Arm sah, erkannte er seine Mutter zunächst nicht. "Aber dann. Wir waren so glücklich! So hungrig, aber glücklich."

In den drei Jahren, 8 Monaten und 20 Tagen von Pol Pots Herrschaft starben zwischen 1,5 und 2 Millionen Kambodschaner. Etwa die Hälfte von ihnen verhungerte oder starb an Krankheiten. Meine Kinder fragen und fragen und Channak sagt: "Ihr habt wirklich Glück, dass ihr in einem freien, wohlhabenden Land lebt und zur Schule gehen dürft."

Später, auf einem Boot auf dem Mekong, müssen wir das Grauen erst mal sacken lassen. Die friedliche Uferpromenade und das fröhliche Stadtleben erscheinen uns unwirklich. Auch für die Einheimischen ist diese Normalität relativ frisch. Kein Wunder, dass man hier so sicher über die Straße gehen kann und die Luft so gut ist. Die Stadt Phnom Penh hatte bisher keine Zeit, ein Moloch zu werden, sie ist erst seit 40 Jahren wieder in Betrieb. Und damit jünger als ich selbst.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Rushhour
Rushhour
Keine andere asiatische Metropole hat so wenig Verkehr wie Phnom Penh.
© Anne Schönharting

Am nächsten Morgen brechen wir auf nach Angkor. Mitten im Dschungel lag vor rund einem Jahrtausend die größte vorindustrielle Metropole der Weltgeschichte. Forscher vermuten, dass Groß-Angkor mit einer Million Einwohnern größer als Babylon oder Rom war. Die Stadt erstreckte sich über 892 Quadratkilometer, also etwa wie das heutige Berlin.

Angkor Wat: Großartige Tempel mitten im Dschungel

Inzwischen sind nur noch die Ruinen der rund 1000 Tempel zu sehen – aber was für Ruinen! Am berühmtesten Bau, dem Tempel Angkor Wat, beobachten wir entzückt die Affen, die lässig herumsitzen, und stehen gebannt vor den Mauern der Galerie. Ein Bilderbuch! Um das Tempelinnere zieht sich das mit 800 Metern längste Flachrelief der Welt mit Kampf- und Alltagsszenen. Kriegerische Heere, Galeeren und Kampfelefanten, Fischer, Bauern, Eremiten, Bäume voller Früchte, Affen und Vögel, Geburtsszenen und Küchenarbeit – allein an dieser Mauer könnte man einen ganzen Tag mit Schauen verbringen.

Um über eine Holztreppe die inneren Türme zu erklimmen, ist uns die Schlange zu lang, wir verlassen die gewaltige Anlage über die Brücke mit dem berühmten Blick. Den Kindern reicht’s, wir legen eine Pool- und Mittagspause ein.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Kulturpause im Pool
Kulturpause 
Katharina erfrischt sich im Hotelpool.
© Anne Schönharting

Für Teenager sind tote Steine tote Steine

Am Nachmittag fahren wir in die alte Königsstadt Angkor Thom, deren 800 Jahre alte Stadtmauer ebenfalls gut erhalten ist. Auf dem Stadttor lächelt ein gigantischer Kopf sein geheimnisvolles mandeläugiges Lächeln, genau wie auf den "Gesichtertürmen" des Tempels von Bayon. Auch hier ist jede Wand ein Bilderbuch, voller detailfreudiger Darstellungen der Heldentaten der antiken Khmer. Ich bin ganz hingerissen: "Habt ihr die Elefanten gesehen, die Bäume mit den Affen, schaut mal, da versteckt sich ein Kind, die Männer machen Hahnenkämpfe, findet ihr das lauernde Krokodil?"

Aber für Teenager sind tote Steine tote Steine, auch wenn noch so viele Abenteuer hineingemeißelt sind. Die nächsten Tempel "erledigen" wir deshalb ganz schnell, versprochen. In Ta Prohm, der von den Wurzeln riesiger Kapok-Bäume teils zusammengehalten, teils zerstört wird, bewegen wir uns wie in einer Hollywoodkulisse. Konrad und ich schlendern durch immer neue Gänge, Tore, Türme, Baumwurzeln, Steinhaufen und Höfe – und merken irgendwann: Wir haben uns hoffnungslos verlaufen! Erst am Südtor, bei den Hühnerküken, treffen wir auf Katharina und Fotografin Anne. "Wir haben euch gar nicht vermisst", sagt Katharina.

Deshalb begleite ich Konrad jetzt ins Hotel zurück, während Anne und Katharina sich auf dem Nachtmarkt die Hornhaut an ihren Füßen von hungrigen Pediküre-Fischen abknibbeln lassen. Als wir am letzten Tag nach weiteren Tempelbesuchen mit einem Boot über den Tonle-Sap-See fahren, kommt uns das schon ganz normal vor: unsere Familie aus zwei Frauen und zwei Kindern, die Mungobohnenfelder unter strahlendem Himmel und der Plastikmüll am Ufer. Der friedliche See und der ohrenbetäubende Lärm der Motorboote.

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Tempel
Bombensicher
Der Wald rund um diesen Tempel wurde umkämpft – die Krater sieht man bis heute.
© Anne Schönharting

Kurz vor unserer Abreise sind wir angekommen, in diesem zauberhaften, versehrten, armen, reichen Land.

Wir liegen auf dem Bug des hölzernen Langboots in der goldenen Abendsonne, und ich frage: Was war das Beste? "Channak", sagt Katharina. "Ich mochte ihn und die Geschichten, die er erzählt hat. Und der Nachtmarkt. Wir hätten wirklich viel mehr einkaufen sollen."

Kambodscha: Tipps für eine Rundreise: Mekong
Alles fließt
So träge wie der Mekong durch Phnom Penh fließt, gleiten auch die zweistöckigen Dschunken dahin.
© Anne Schönharting

Juttas Tipps für eine Rundreise in Kambodscha

HINKOMMEN & RUMKOMMEN

Marco Polo Reisen bietet Gruppen- und Individualreisen an. Wer sich nicht selbst um Hotel, Routen und Eintrittskarten kümmern will, ist damit gut aufgehoben: Die Guides und Fahrer sind kundig und freundlich. Ob Tempel und Museen, Entspannung oder Abenteuer – jede Reise wird nach individuellen Wünschen zusammengestellt und komplett durchgeplant. Tatsächlich spart es allein mehr Nerven, als es Geld kostet, einen Wagen mit Fahrer zu haben! Marco Polo bietet verschiedene Hotelkategorien an, auch Umfang und Termin der Reise sind flexibel. Individuelle Rundreise, z. B. 6 Tage, inkl. Flug mit privatem Fahrer und Guide sowie allen Eintritten im DZ/F ab 2300 Euro/ Person (www.marco-polo-reisen.com).

ÜBERNACHTEN

Villa Langka. Direkt am Unabhängigkeitsdenkmal mit Blick auf den Langka-Tempel liegt das familiäre Hotel, das mit üppigem Grün und Pool eine zauberhafte Oase im Großstadtrummel bildet. Königspalast und Silberpagode sind zu Fuß zu erreichbar. DZ/F ab ca. 50 Euro (Phnom Penh, 14 Samdach Louis Em St. 282, Tel. 12 44 98 57, www.villalangka.com).

Ohana Phnom Penh Palace Hotel. Das Beste an diesem Hotel direkt an der Uferpromenade ist die Dachterrasse, auf der man mit Blick über die goldenen Pagodendächer des Königspalastes frühstücken und sich im Pool abkühlen kann. Hier lohnt sich auch eine Suite mit eigenem Balkon. DZ/F ab ca. 33 Euro (Phnom Penh, 4 & 6 St. 148, Tel. 23 98 96 71, www.ohanahotelpp.com).

Khmer Mansion Residence. Große Zimmer mit Balkonen oder Terrassen, ein bezaubernder Pool, dazu ein exzellentes Restaurant und ein romantisches Spa. Die Residenz ist perfekt zum Seelebaumeln-Lassen, liegt aber mitten in der Innenstadt zwischen Nachtmärkten, unzähligen Bars und Restaurants. DZ/F ab ca. 43 Euro (Siem Reap, Steung Thmei Sok San Rd, Tel. 63 21 08 88, www.khmermansionresidence.com).

GENIESSEN

Eleven One Kitchen. Hier werden nur frische lokale Zutaten verarbeitet, hinreißend angerichtet auf Palmblättern oder in Palmblattkörbchen. Die Karte wechselt ständig, das teuerste Gericht kostet nur ca. 5 Euro. Wir mochten besonders die Khmer-Gerichte wie Hühnchen mit Mango, Cashewnüssen, Ingwer, Brokkoli und Kräutern. Als wäre das Essen nicht wunderbar genug, liegt das Restaurant auf einer Holzterrasse in einem tropischen Garten mit Springbrunnen – ein Traum! (Phnom Penh, 37 Street 123, Tel. 86 61 91 11, www.elevenonekitchen.com)

Malis. Das Restaurant hat zwar noch keinen Michelin-Stern, gilt aber als Anwärter dafür. Meisterkoch Luu Meng hat sich zur Aufgabe gemacht, die unter den Roten Khmer vergessene kambodschanische Hochküche wieder zum Leben zu erwecken. In feinem Setting nahe dem Unabhängigkeitsmonument isst man klimatisiert oder in einem traumhaften Garten. Die traditionelle Chreav-Ente wird mit Zitronengras mariniert und langsam geröstet (ca. 25 Euro), das halbwilde Hühnchen mit Palmzucker, Chili und Knoblauch mariniert und gebacken. Hummer aus dem Mekong wird mit Fischpaste und Chili eingewickelt und gegrillt (ca. 23 Euro). (Phnom Penh, 136 Norodom Boulevard, Tel. 15 814 888, www.malis-restaurant.com)

Sala Baï. Die Restaurantschule Sala Baï ermöglicht jedes Jahr hundert bitterarmen Jugendlichen eine Ausbildung in der Gastronomie. Vor allem junge Frauen sollen hier eine Chance bekommen, Englisch und einen Beruf zu lernen. Im Restaurant servieren die Lehrlinge asiatische und europäische Gerichte, die sie unter Anleitung namhafter Köche zubereiten. Ein Menü aus Bananenblütensalat, Entenbrust mit Sternanissoße und Gemüsepüree sowie dem Patisserieteller mit Macaron, Pannacotta und Brownie kostet ca. 10,50 Euro (Siem Reap, Wat Svay, Tonle Sap Road, Tel. 63 96 33 29, www.salabai.com).

The Sugar Palm. In dem traditionellen Verandahaus gibt es klassische Khmer-Küche (z. B. Khmer Chicken Satay, ca. 4,50 Euro) mit einer beachtlichen Weinkarte. Außerdem werden abends Cocktails serviert (Siem Reap, 27 St. gegenüber der Pannasastra-Universität, Tel. 12 81 81 43, www.thesugarpalm.com).

ERLEBEN

Silberpagode. Die Pagode, auch Tempel des Smaragd-Buddhas genannt, liegt im blühenden Park des Königspalastes von Phnom Penh. Dort kann man traditionelle Musik hören und den Thronsaal sowie verschiedene kleinere Gebäude besichtigen. Die Pagode ist mit Silberfliesen ausgelegt und beherbergt einen diamantbesetzten goldenen Buddha sowie den verehrten Smaragd-Buddha (der allerdings nicht aus Smaragd besteht). Eintritt ca. 9 Euro. Achtung, Schultern und Knie müssen bedeckt sein!

Tuol-Sleng-Genozid-Museum. Das ehemalige Foltergefängnis S21 erinnert an die grausame Herrschaft der Roten Khmer. In der ehemaligen Schule sieht man die Zellen der Inhaftierten, Foltergeräte und unzählige Fotografien, die von den 20000 Insassen gemacht wurden, bevor sie umgebracht wurden. Ein einfaches, aber sehr eindrucksvolles Museum! Zwei Überlebende verkaufen hier ihre Bücher und beantworten Fragen. Eintritt ca. 5 Euro (Phnom Penh, 113 St./350 St., www. tuolsleng.gov.kh).

Angkor Wat. Die Tempelanlagen von Angkor sind ein Muss. Die gewaltige antike Tempelstadt bei Siem Reap ist atemberaubend, riesig und heiß! Am besten kommt man mit einem Fahrer von Tempel zu Tempel. Bitte nicht den Sonnenhut oder -schirm vergessen. Die Tageskarte kostet ca. 34 Euro, aber ein Tag ist zu kurz. Besser ist die (nicht übertragbare) Dreitageskarte für ca. 57 Euro, die man auch an nicht direkt aufeinanderfolgenden Tagen verwenden kann. Achtung: Schultern und Knie müssen bedeckt sein!

Phare Circus. Gut zwei Kilometer westlich des Zentrums von Siem Reap steht das Zelt von Phare, in dem allabendlich eine einzigartige Show aus Akrobatik, Theater und Musik vorgeführt wird. Das ist berührend und atemberaubend – und dient noch dazu einem guten Zweck: 75 Prozent der Einnahmen gehen an die Kunstakademie Phare Ponleu Selpak, von der auch die Darsteller kommen. Tickets ab ca. 17 Euro, Dinnershow ca. 28 Euro (Siem Reap, Ring Road, South of intersection with Sok San Road, Tel. 15 49 94 80).

EINKAUFEN

Zentralmarkt. Üppigste Blumengestecke, gefälschte Markenklamotten, lebende Hühner und Mekong-Hummer, Schmuck, Sonnenbrillen, eingelegte Skorpione und schönste Seide gibt es hier zu kaufen. Der gewaltige Art-déco-Rundbau von 1937 beherbergt außerdem eine überwältigende Vielfalt von Streetfood-Restaurants und einen riesigen Lebensmittelmarkt (Phnom Penh, 53 Calmette St.).

Claycult Cambodia. Hier kommt keine ungeschmückt raus. Bei "Claycult" gibt es Ketten, Armbänder und Ohrgehänge sowie ungefähr eine Million handgemachter Keramikperlen in allen Farben und Formen (Siem Reap, 7 Makara Street).

Theams Haus. Theam floh als Neunjähriger nach Frankreich, wo er Kunst studierte. Zurück in der Heimat nahm er die unter den Roten Khmer vergessenen Kunsthandwerkstechniken wieder auf. Im Atelier kann man zusehen, wie Keramik bemalt wird, wie Lackbilder entstehen und wie das Blattgold auf die Buddha-Statuen kommt. Hier haben wir die schönsten aller Mitbringsel gefunden (25 Veal, Kokchak District).

GUT ZU WISSEN

In Angkor kann man bereits ab 17 Uhr Tickets für den Folgetag kaufen, und zwar ohne Schlange. Und als wäre das nicht Anreiz genug, darf man noch zum Sonnenuntergang in den Park, ohne dass die Karte gelocht wird!

TELEFON

Die Vorwahl von Kambodscha ist 00855. Bei Anrufen aus dem Ausland wird vor der angegebenen Nummer eine Null gewählt.

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