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Böses Erwachen Ferienwohnung ein Fake? So kannst du dich vor Betrug schützen

Ferienwohnung Betrug
© NOWRA photography / Adobe Stock
Stell dir vor, du kommst mit Kind und Kegel und voller Vorfreude an deinem Urlaubsort an und möchtest dein Ferienhaus beziehen. Und stellst fest: Das gebuchte Häuschen gibt es gar nicht.

Dieses Albtraum-Szenario kommt leider gar nicht so selten vor. Noch nie gab es so viele Ferienhaus-Betrugsseiten im Internet wie 2023, berichtet der "Verband Deutscher Ferienhausagenturen" (VDFA e.V.). Dabei habe die Schadensumme bereits in den letzten beiden Jahren im zweistelligen Millionenbereich gelegen. "Es ist zum Verzweifeln", sagt Geschäftsführerin Monika Kowalewski. "Gerade jetzt in der Buchungshochsaison schlagen die Betrüger wieder zu und die Anzahl der betrügerischen Domains wird von Tag zu Tag mehr."

Ein weiteres Szenario ist, dass man den vollen Preis für Ferienhaus- oder wohnung bezahlt – und dann eine Stornierung bekommt, sein Geld aber nie wiedersieht. Wie perfide die Betrüger vorgehen, beschrieben diese Urlauber:innen dem VDFA:

Wir sind leider auf die Mallorca-Profis reingefallen. Jetzt sind wir 1049 Euro ärmer, aber auch schlauer geworden. Gestern bekamen wir eine Stornierung des Vermieters mit angeblicher Rückerstattung des Betrages. Sämtliche Kommunikationswege sind aber schon offline, auch die Website ist nicht mehr erreichbar. Morgen werden wir Anzeige gegen unbekannt erstatten. Die Website wirkte wirklich professionell, der E-Mail-Verkehr funktionierte und Fragen zum Objekt wurden sofort beantwortet.

So erkennst du Fake-Websites

Die Betrüger suchen sich in der Regel begehrte Urlaubsregionen aus. Betroffen sind vor allem Nord- und Ostsee sowie Bayern und die Balearen.

1) Vorsicht, Schnäppchen: Auf den Fake-Websites sind die Preise im Vergleich zu seriösen Anbietern extrem niedrig. Allein das sorgt dafür, dass viele das vermeintliche Schnäppchen sofort buchen. Doch damit nicht genug. Bei 100 Prozent Anzahlung bei Buchung gibt es auf den günstigen Preis noch einmal 10 bis 20 Prozent Rabatt extra. "Zu schön um war sein", konstatiert Kowalewski.

2) Kopiertes Layout: Betrüger nutzen oft das Layout bekannter Websites und tauschen nur Logo, Firmenname und Ansprechpartner aus. Bitte immer auch im Impressum prüfen, ob ein Firmensitz und eine Steuernummer angegeben sind.

3) Fehlende Bewertungen: Anbieter, die schon länger auf dem Markt sind, weisen viele Bewertungen auf. Prüfe, ob die Website über Bewertungen aus den vergangenen Jahren verfügt.

4) Kein Belegungskalender: Es ist üblich, dass Häuser auf der Angebotsseite mit einem Belegungskalender versehen sind. Anbietern, die ohne Kalender arbeiten oder nur grüne ("alles frei") Kalender präsentieren, solltest du skeptisch gegenüberstehen.

5) Zahlung ins Ausland: Ein Vermieter aus Deutschland sollte sein Geld auch nach Deutschland überwiesen bekommen. Wenn die Zahlung ins Ausland gehen soll, prüfe genau, an wen du überweist. Eine Überweisung z. B. nach England oder Litauen (für den Vermieter aus Deutschland) solltest du immer hinterfragen, denn die Betrüger sitzen meist außerhalb Europas.

6) Anbieter gibt es nur als Anzeige: Die Betrüger arbeiten häufig mit Google-Anzeigen. Bestimmte Suchwörter (Z.B. "Ferienwohnung Mallorca") werden gekauft, so dass diese im Suchergebnis ganz oben erscheinen. Bei Google erkennst du Anzeigen an dem Wort "Gesponsert". Tipp: Wenn du nach einer Betrugs-Website googelst, taucht sie in den normalen Suchergebnissen nicht auf.

Auf der Website www.gemeinsam-gegen-ferienhausbetrug.de findest du noch mehr Tipps.

Diese Websites sind ein Fake

Zielgebiet Deutschland

  • breitkamp.com
  • lenz-anderson.com
  • ferienhaus-profis.com

Zielgebiet Mallorca

  • finca-agentur-voelkl.com
  • mallorca-booker.com
  • www.mallorcaprofis.com
  • www.traumfincas-auf-mallorca.de
  • www.mallorca-experten.com
  • www.mallorca-partner.com
  • www.finca-experten.com
  • www.finca-booking.com

Achtung, es gibt aber noch viel mehr Betrugs-Websites und fast täglich neue!

Was tun, wenn's passiert ist?

Falls du Opfer eines Ferienhausbetrugs geworden bist, solltest du umgehend den Portalbetreiber informieren (falls vorhanden) und Anzeige bei der örtlichen Polizei erstatten.

Verwendete Quellen: VDFA, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

sar Brigitte

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