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Digitale Nomadin mit Kind - warum Reisen mein Leben ist

Nina Buschmann hat mit ihrem Sohn Nicolai (5) schon 55 Länder bereist. Ihr Geld verdient sie mit Online-Sprachunterricht.

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Reisen ist mein Leben!

Ein Leben ohne Reisen, Schreiben, Fotografieren und kulturellen Austausch kann ich mir nicht vorstellen. Schon meine Eltern sind gern gereist und hatten mich überall dabei. Mit sechs Jahren bin ich mit ihnen nach Florida gezogen und dort zweisprachig aufgewachsen.

Inzwischen habe ich über 100 Länder bereist, in elf davon längere Zeit gelebt und hauptsächlich als Fremdsprachenlehrerin gearbeitet (Deutschland, USA, Spanien, Irland, Australien, Nicaragua, Bolivien, Guatemala, Trinidad & Tobago, Japan, Oman).

Seit der Geburt meines Sohnes Nicolai 2013 bin ich zurück in München. Die Prophezeiung vieler Freunde, dass mit Kind ja „das Reisen erstmal vorbei“ sei, hat sich zum Glück nicht bewahrheitet.

Im Gegenteil. Nicolai hat mich bisher in 55 Länder begleitet. Mit ihm öffnen sich mir viele Türen. Sicherlich, es sind einige Tempel und Sehenswürdigkeiten weniger, aber dafür haben wir sehr viel persönlichen Kontakt zu Einheimischen. Alle bisherigen Erlebnisse machen uns beiden Lust auf mehr.

Seinen ersten Roadtrip erlebte Nicolai mit drei Monaten

Als er drei Monate alt war, nahm ich meinen Sohn mit auf seinen ersten Roadtrip nach Tschechien. Seitdem war er auf jedem Kontinent außer Australien mit fast jedem erdenklichen Verkehrsmittel unterwegs (Flugzeug, Hubschrauber, Fähre, Segelboot, eigener Bus, öffentlicher Bus, Motorrad, Tuktuk, Kutsche, Fahrrad…)

Als er noch kleiner war, hatte ich eine Bauchtrage und einen kleinen Kinderwagen dabei, heute nehmen wir ein Laufrad mit.

Nicolai beherrscht das Gefährt perfekt. Ich kann mich darauf verlassen, dass er nicht einfach auf die Straße fährt, sondern wartet. Er hat seine Freiheit zum Entdecken, und ich habe kein müdes, nörgeliges Kind an der Hand. Ganz nebenbei erregt es immer Aufsehen – es ist der ideale “Icebreaker”.

Wir reisen zu zweit, mit meinem inzwischen 80-jährigen Vater, mit dem mexikanischen Paten meines Sohnes oder mit guten Freunden.

Wir wohnen bei Bekannten auf der ganzen Welt, bei Gastgebern von Couchsurfing, in Hostels oder Hotels, im Zelt oder in unserem Camping-Bus.

Mein Geld verdiene ich unterwegs

Unterwegs arbeite ich als Fremdsprachenlehrerin für Deutsch und Englisch. Inzwischen habe mich fast ausschließlich aufs Unterrichten via Skype und Kamera spezialisiert. Meine Kunden finden mich über meine Website oder über Empfehlungen. Gelegentlich schreibe ich auch Artikel, vermarkte Fotos oder lese Korrektur.

Unsere letzte Reise mit dem Bus durchs Baltikum und nach Südosteuropa hat mich etwa 1000 Euro gekostet. Ungefähr genau so viel habe ich in der Zeit mit Online-Sprachunterricht verdient. Nicolai ist es gewohnt, dass ich nicht zur Verfügung stehe, wenn ich unterrichte. Er beschäftigt sich dann allein oder ist abends schon im Bett.

Solange Nicolai nicht schulpflichtig ist, kann ich meine Leidenschaften Kind, Reise, Arbeiten und Abenteuer perfekt miteinander verbinden.

Freiheit, gemeinsame Erlebnisse und bereichernde Begegnungen sind das Rückgrat unserer Reisen. Ich bin froh, dass wir einen Weg gefunden haben, der es uns ermöglicht, ein Zuhause in München zu haben und gleichzeitig als digitale Nomaden in der ganzen Welt unterwegs zu sein.

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