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Hamburger Couchsurfing-Gastgeber soll Frauen perfide gequält haben

Hamburger Couchsurfing-Gastgeber soll Frauen perfide gequält haben
© Yuri Shevtsov / Shutterstock
Durchfall, extremer Harndrang - und kein Zugang zur Toilette: Ein Couchsurfing-Gastgeber in Hamburg soll 24 Frauen gequält haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Harndrang, Durchfall - und "leider" keine Toilette

Couchsurferinnen aus aller Welt sollen von ihrem 29-jährigen Gastgeber im feinen Hamburger Stadtteil Winterhude gequält und gedemütigt worden sein. Couchsurfing.com ist ein Internetportal, auf dem Privatpersonen Reisenden kostenlose Übernachtungen anbieten und solche auch selbst buchen können.

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Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, soll der Gastgeber, der in einer Einzimmerwohnung lebt, den Frauen unbemerkt Mittel verabreicht haben, die zu Durchfall und extremem Harndrang geführt hätten.

Besonders perfide: Der Mann habe den betroffenen Frauen den Zugang zur Toilette verwehrt, mit der Begründung, sie sei defekt.

Im „Abendblatt“ wird der Anwalt eines Opfers mit den Worten zitiert: „Der Gastgeber hat das Vertrauen meiner Mandantin auf das Übelste missbraucht." Seine Mandantin habe nach einer Mahlzeit mit dem Gastgeber „extremen Harndrang" verspürt. Der Mann habe ihr daraufhin angeboten, sie zu einem Café zu bringen, da seine Toilette ja nicht funktioniere. Dann sei er derart langsam gegangen, dass die Frau in ihrer Not schließlich ein Pixie-Klo auf einer Baustelle aufsuchen musste.

Als sie herauskam, habe der Mann sein Handy in der Hand gehabt. Nun befürchtet sie wie die 23 anderen Opfer auch, dass der Mann sie auf der Toilette gefilmt haben könnte.

Anderen Frauen habe der Mann seine Dusche als Toilette angeboten oder ihnen vorgeschlagen, dass sie doch "in die Büsche gehen" könnten – er würde sie auch begleiten.

Inzwischen sind 24 Fälle bekannt

Die Opfer trafen schließlich in einem Forum aufeinander. Denn ihr Gastgeber hatte auf Couchsurfing.com ausschließlich positive Bewertungen bekommen – alle vergifteten Frauen waren der Annahme gewesen, dass sie sich selbst ein Virus eingefangen hätten.

Eine Reisende gab an, dass es immer noch unter den psychischen Folgen der Tat leide. Sie traue sich unter anderem nicht mehr, in öffentlichen Räumen zu duschen.

Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 29-Jährige sei auf freiem Fuß, sein Couchsurfing-Profil aber nicht mehr online. Bislang gibt es keine Beweise, dass der Mann tatsächlich Aufnahmen der sich erleichternden Frauen gemacht hat. 

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