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Bad Gastein Wellness-Wochenende mit Freundin

Bad Gastein: Blick auf den Ort
Belle Époque und Berge: tolle Kombination!
© trabantos / Shutterstock
BRIGITTE-Autorin Nicole Schmidt liebt Glamour und die Berge gleichermaßen. In Bad Gastein hat sie die perfekte Location für ein Wellness-Wochenende mit Freundin gefunden.

Barfuß in Bad Gastein neben dem tosenden Wasserfall den Yoga-Krieger üben. "So was Abgefahrenes", sagt Petra. "Tief atmen. Wahrnehmen", sagt unsere Lehrerin. Den Sprühregen der Gischt auf der Haut. Das Rauschen des Wassers im Ohr, das über Kaskaden fast 350 Meter tief ins Tal stürzt. Klare Alpenluft. Senkrechte Felswände, aus denen Bäume wachsen. Alle sind ganz still. Und dann stöhnt Petra theatralisch: "Irgendwas mach ich falsch. Mein Om geht nicht richtig tief in mir runter!" Und der ganze Kurs lacht sich kaputt. Typisch Petra …

Bad Gastein - mehr charmante Diva als Rentnerheimat

Wir sind befreundet, seit wir uns bei einem Wellness-Wochenende für Frauen kennengelernt haben. "Lass uns doch mal wieder zusammen so einen Gesundheitstrip unternehmen, wie wär’s mit Bad Gastein?", schlug ich ihr neulich vor. Sofort ging ihr Kopfkino los: "Das ist doch was für Rentnerinnen mit beigen Steppjacken", wetterte Petra, die eine Schwäche für ausgefallene Kleider und Promis hat. Aber okay, sie käme mit. "Weil du’s bist." 

Einmal angekommen, verschlägt es ihr die Sprache: Belle-Epoque-Fassaden inmitten steiler Berghänge! Was für eine irre Verbindung hochalpiner Landschaft mit großstädtischer Architektur. Herrschaftliche Villen und Grandhotels, wo Kaiser und Könige, Sisi und der Schah von Persien logierten. "Vor meinem inneren Auge seh ich die feine Gesellschaft drin tanzen", sagt Petra. Genau wie sie träumt auch Bad Gastein immer noch von seiner Zeit als "Monte Carlo der Alpen", so elegant und melancholisch wirkt es bis heute. Nicht gelackt und durchsaniert, sondern leicht bröckelnd mit Grandezza. Und gerade deshalb so charmant.

"Genau wie wir nach einer rauschenden Nacht mit zerrinnendem Make-up", sagt Petra. "Aber eine echte Diva weiß sich wieder herzurichten", kontere ich.

Aufbruchstimmung ist überall zu spüren. Bad Gastein erfindet sich gerade wieder einmal neu, zieht junge Städter:innen an, Kreative mit Hang zum Luxus, gern mit Kind. So wie das Publikum in unserem zauberhaften Quartier "Haus Hirt". Auch andere Hoteliers revitalisierten retro-stylish, aber behutsam heruntergekommene Nobelherbergen. "Du hast mich überzeugt. Hier sind wir richtig", habe ich Petra vollends auf meiner Seite, seit sie weiß, dass auch Jude Law und Hugh Grant schockverliebt in Bad Gastein waren. "Und jetzt auf! Lass uns Thermalwasser und die Natur genießen."

Einfach mal tief durchatmen

Erst waren wir Waldbaden, nun dümpeln wir im "Hotel Miramonte" in gekachelten Wannen, gefüllt mit radonhaltigem Thermalwasser, und erholen uns auf frei schwebenden Liegen. Beim Schwimmen am nächsten Morgen im Thermalwassersee der Alpentherme sind wir uns einig: herrlich, wie das seidige Wasser die Haut umschmeichelt. In den berühmten Gasteiner Heilstollen müssen wir natürlich auch. Weil er nicht nur die Schmerzen Rheumakranker lindern soll, sondern auch Gesunde verjüngen, hat Petra gelesen. "Radonhaltige Dämpfe, Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit kurbeln die Zellregeneration an", zitiert sie, als der quietschgelbe Zug mit uns in Bademänteln losrattert, zwei Kilometer tief in den Stollen. Mir wird mulmig: "Das halte ich nicht aus, in fast völliger Finsternis eine Stunde nicht zu reden", sage ich. Und ernte böse Blicke von Mitreisenden, weil Ruhe geboten ist. Aber kaum haben wir uns auf der Liege ausgestreckt, verstummen wir. So angenehm ist die Wärme, so tief die Entspannung. Dann wispert Petra: "Ich habe das Gefühl, auch meinem beim Waldbaden verstauchten Zeh geht es schon besser." Und wir kriegen uns nicht mehr ein vor lauter Giggeln.

Der Artikel erschien im BRIGITTE-Extra "Salzburger Land", das BRIGITTE 6/2022 beiliegt. Ab 2. März 2022 am Kiosk!
Der Artikel erschien im BRIGITTE-Extra "Salzburger Land", das BRIGITTE 6/2022 beiliegt. Ab 2. März 2022 am Kiosk!
© Brigitte

Nicoles Hoteltipp für Bad Gastein


Haus Hirt. Einst Rückzugsort berühmter Künstler wie Thomas Mann und Stefan Zweig, dann Kurhotel. Und heute ein echtes Hideaway, vom charmanten Gastgeberpaar lässig im Stilmix kuratiert, ohne die Seele des Hauses zu berühren. Mit Spa, Kinderbetreuung, leckerem Essen den ganzen Tag über. Und abends an der Bar lernt man großartige Menschen kennen. DZ/VP ab 190 Euro (Bad Gastein, Kaiserhofstr. 14, Tel. 064 34/27 97 70, haus-hirt.com).

TELEFON
Die Ländervorwahl von Österreich ist 00 43.

Brigitte

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