2008 bin ich mit einer Freundin nach Havanna geflogen. Da wir nicht wussten, wie gut man dort reisen kann, entschieden wir, die Reise zweizuteilen. Zum Einstimmen buchten wir eine organisierte Tour in den westlichen Teil des Landes: Vom Hotel über das Essen und die Besuche in Bars, Tabakfabriken und dem Che-Guevara-Museum war alles durchorganisiert, die linientreue Reiseleiterin, die nicht aufhörte zu erwähnen, dass es den Kubanern an nichts fehlt, gab es inklusive. Zum Glück haben wir uns ab und an allein auf den Weg gemacht. So sind wir in einem der ungewöhnlichsten Clubs gelandet, die ich je gesehen habe: Aus den Ruinen eines ehemaligen Hotels hämmerten die Bässe, Bäume wuchsen aus den Fenstern und getanzt wurde unter freiem Himmel. Den zweiten Teil der Reise organisierten wir auf eigene Faust und genossen unsere Freiheit. Neben der Schönheit des Landes und dem morbiden Charme der Städte haben mich vor allem die Menschen beeindruckt. Da wir spanisch sprechen, kamen wir überall schnell in Kontakt und haben viel gelacht. Die hinter vorgehaltener Hand erzählten Lebensgeschichten haben mich weit über den Urlaub hinaus zum Nachdenken über die Freiheit und die individuellen Möglichkeiten des Menschen angeregt. Katrin