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Psychologie Heul doch! Wieso weinende Menschen stabiler sind

Frau weint
© motortion / Adobe Stock
Weinen ist ein Zeichen von Schwäche? Im Gegenteil! Emotionen zuzulassen, ist ein wichtiges Ventil für unsere Psyche.

Viele Menschen empfinden weinen als unangenehm – vor allem in der Gesellschaft anderer. Wiederum andere können selbst in hochemotionalen Momenten nicht weinen – obwohl sie gerne würden. Was viele vielleicht nicht wissen: Es kann uns in belastenden Situationen helfen, angestaute Gefühle oder Ängste rauszulassen.

Ein wichtiges Ventil: Darum wirkt weinen befreiend

Wenn wir unsere Emotionen ausdrücken wollen, weinen oder lachen wir. Beide Reaktionen lassen sich nicht erlernen, sie sind angeboren. Es ist ein natürlicher, physiologischer Reflex unseres Körpers, der entsteht, sobald Situationen emotional aufgeladen sind. Im Zuge dessen vergießen wir meist ein paar Tränen, schluchzen oder geben wimmernde Geräusche von uns.

Zugegeben, das ist keineswegs die allerschönste Beschäftigung, allerdings fühlen wir uns im Anschluss größtenteils auch immer sehr erleichtert und das hat seinen Grund. Es hilft uns, unsere Empfindungen zu verarbeiten. Tränen reduzieren Stresshormone, während sich Puls und Atmung normalisieren. Zudem werden während des Weinens Endorphine und Oxytocin freigesetzt – (Glücks)-Hormone, die sonst unsere Stimmung heben.

Außerdem können sie unserem Gegenüber vermitteln, in welcher Verfassung wir uns befinden und ihm:ihr auch die Möglichkeit geben, darauf zu reagieren. Der Wissenschaft zufolge kann das sogar die soziale Bindung stärken. Weinen ist also allumfassend ein gutes Zeichen, welches signalisiert, dass wir einen guten Zugang zu unseren Empfindungen haben und das auch nach Außen zeigen können. 

Warum können manche Menschen nicht weinen?

Doch zu den Personen, die "nah am Wasser gebaut sind", gibt es auch immer diejenigen, denen es schwerfällt zu weinen oder die es schlichtweg einfach nicht können. Ist jemand nicht in der Lage, fehlt dieses Ventil meist – wodurch negative Gefühle leichtes Spiel haben, sich in die Gedankenwelt einzunisten und auch dort zu verweilen.

Gefühle werden angestaut, welche auch Bluthochdruck begünstigen können. Im schlimmsten Fall entstehen daraus Blockaden, welche – wenn wir nicht auf uns Acht geben – zu Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen führen. Wenn du an einer solchen Problematik leidest, solltest du einen Arzt aufsuchen, der dir hilft, daran zu arbeiten.

verwendete Quellen: "focus.de", "praxisvita.de," "helsana.ch"

Brigitte

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