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Tornado-Methode So kommt eine Profilerin Serienmorden auf die Spur

Tornado-Methode
© James Thew / Adobe Stock
Geschichten über Serienmorde wecken in vielen von uns eine morbide Faszination. Ähnlich ist es mit Tornados. Nur wenige wissen, was Tornados tatsächlich mit der Erstellung von Täter:innenprofilen zu tun haben.

Kriminalgeschichten gehören zu den Themen, die uns in ihren Bann ziehen. Nicht umsonst sind True-Crime-Podcasts oder Netflix-Serien, die auf wahren Begebenheiten beruhen, vor allem bei Frauen sehr beliebt. Der Reiz, Täter:innen verstehen zu wollen, sorgt dafür, dass uns so manche Geschichte nicht mehr loslässt. Aber auch das Unverständnis und das Gefühl, mit einer hochkriminellen Situation konfrontiert zu sein, fördert das Interesse an diesem nervenaufreibenden Themenfeld.

Vor allem Serienmorde gehören zu den Ereignissen, die uns durch ihre Morbidität einen kalten Schauer über den Rücken laufen lassen. Dabei liegt die Aufklärungsquote bei Serienmorden laut "Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei" "bei etwa 82 Prozent und bleibt damit spürbar unter den Vergleichszahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik für die Gesamtheit aller Tötungsdelikte, die sich bekanntlich im statistischen Mittel zwischen 90 und 95 Prozent bewegt." 

Der Wunsch, bestimmte Tathergänge und Gedanken über grausame Taten zu verstehen, ist aber nicht nur bei den Konsument:innen solcher Geschichten häufig anzutreffen, sondern vor allem bei Menschen, deren berufliche Aufgabe es ist, solche Fälle aufzudecken: den Profiler:innen.

Profiling ist eine spezielle Methode der Fallanalyse und dient als kriminalistisches Werkzeug, um Serienmörder:innen auf die Spur zu kommen, indem Informationen über die Person gesammelt und Tathergänge rekonstruiert werden, um ein bestimmtes Muster dieser Person zu erstellen.

Tornado und Serienkiller? So ähneln sich Meteorologie und Forensik

Die Vorhersage eines Tornadoserfordert jahrelange Erfahrung. Es braucht genaue Kenntnis der Materie,Schadensschätzungen, die etwa auf Radarbeobachtungen beruhen, und Beobachtungen des Tornados, um den Schweregrad eines solchen Unwetters einzuschätzen.

Die Wissenschaftlerin Katherine Ramsland hat einen Zusammenhang zwischen der Erstellung von Profilen von Serienmördern und der Erforschung von Tornados hergestellt. Gegenüber dem Magazin "pschologytoday.com" spricht sie von einer "Schattenspur", die sowohl von forensischen Meteorolog:innen im Zusammenhang mit einer Tornado-Untersuchung verwendet wird, als auch im Bereich der Forensik um eine Spur zu beschreiben, die zu einem Serienmörder führen soll.

Der "Schattenpfad": Vorgehensweise und Zweck sind ähnlich

Denn auch die Schadensbeurteilung eines Tornados baut sich auf der Lokalisierung auf, indem die Zugbahn zurückverfolgt und die Entstehung sowie der Zeitpunkt und der Ort untersucht werden, um den Tornado als Ganzes beurteilen zu können. Mit Hilfe dieser Informationen kann dann rekonstruiert werden, wie sich Tornados in Zukunft entwickeln werden. Überträgt man diesen Prozess auf die Vorgehensweise eines Serienmörders, so kann durch die Rekonstruktion des Tathergangs und der gesammelten Informationen auch dieser so genannte Schattenpfad Aufschluss über den Täter oder die Täterin und mögliche weitere Taten geben.

Verwendete Quellen: kriminalpolizei.de, psychologytoday.de, focus.de

Brigitte

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