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Persönlichkeit Was dein Albtraum laut Forschung über dich verrät

Albträume
© Sergey / Adobe Stock
Sie sind unangenehm, rauben uns teilweise wichtigen Schlaf und lassen uns mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit zurück: Albträume. Doch haben Albträume einen tieferen psychologischen Sinn oder spielt uns das Unterbewusstsein einen Streich? Das wollten wir genauer wissen und sind der Frage auf den Grund gegangen.

Sicherlich bist du auch schon mal schweißgebadet von einem Albtraum aufgewacht, oder? Dann hast du dich sicherlich auch schon mit der Frage beschäftigt, welche Bedeutung du diesem Albtraum jetzt zuschreiben sollst und ob er wirklich einen tiefgehenden psychologischen Grund hat. Wir haben nach der Antwort geforscht.

Wissenschaftliches Phänomen: wiederkehrende Albträume

Bis heute sind Albträume eines der Phänomene, die die Wissenschaft nicht vollständig entschlüsseln kann. Wir wissen jedoch, dass sie uns etwas in Bezug auf unsere Psyche verraten können. Immer mehr Neurowissenschaftler:innen, Traumforscher:innen, Psycholog:innen und andere Expert:innen beschäftigen sich damit, was während eines Albtraums in unseren Köpfen passiert und haben auch einen Zusammenhang zwischen Albträumen und unserer Persönlichkeit herausgefunden. Immerhin haben fünf bis zehn Prozent aller (gesunden) Erwachsenen mit wiederkehrenden Albträumen zu kämpfen, traumatisierte Menschen sogar noch viel häufiger, wie ARD alpha berichtete.

Wann treten Albträume am häufigsten auf?

Die Antwort ist: In der sogenannten REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement), bei der das Gehirn hochaktiv ist und die Muskeln entspannt sind. Denn das Außerkraftsetzen des Körpers während dieser Zeit verhindert, dass sich der:die Träumende beim Kampf mit dem Albtraum-Dämonen verletzt. Manchmal spiegelt sich die Muskelentspannung sogar im Traum wider: Der:die Träumer:in kann versuchen zu fliehen, aber bleibt stattdessen stehen und kann keinen Ton von sich geben. In der REM-Phase sind sogar die Atemmuskeln gehemmt. Schnelles Atmen ist unmöglich, was das Erlebte noch verstärkt – ein Albtraum im Albtraum.

Doch wie schleichen sich diese Dämonen eigentlich in unsere Köpfe? Patrick McNamara, Naturwissenschaftler an der Universität Boston/USA, hat unterschiedliche Gehirnscans durchgeführt und konnte deutlich erkennen, welche Teile des Gehirns bei Albtraumgeplagten am aktivsten sind: Es ist das limbische System, welches für Emotionen verantwortlich ist.

Zur Erklärung: Das limbische System verbindet die Großhirnrinde, die für kognitive Funktionen – wie zum Beispiel die Sprache – verantwortlich ist, mit dem Hypothalamus, der für die Kontrolle der Effektorzellen in den Eingeweiden und der endokrinen Drüsen zuständig ist. Demnach soll insbesondere der Teil, der Amygdala genannt wird, die Ursache für die schlimmen Albträume sein.

Psychologische Ansätze: Das sagt die Forschung

"Heute vermuten viele Psychologen, dass Träume beim Problemlösen helfen: Im Traum werden alte Informationen mit neuen gemischt, sodass es zu kreativen Lösungen kommen kann", erklärt Traumforscher Prof. Michael Schredl im Interview mit ARD alpha. Ein weiterer Gedanke ist, dass Albträume als Art Warnsignal dienen. Sie sollen uns an Dinge erinnern, die wir verdrängt oder nicht beachtet haben. Unser Unterbewusstsein versucht uns damit zu sagen, dass wir ein Problem lösen oder eine Entscheidung treffen sollen. Viele Psycholog:innen glauben auch, dass Albträume uns helfen können, unser emotionales Gleichgewicht zu finden und unser Selbstvertrauen zu stärken.

Zusammenfassend lässt sich also sagen: Obwohl es keine konkreten Antworten gibt, was Albträume letztlich wirklich bedeuten, gibt es viele interessante Theorien und Forschungsergebnisse, welche uns mehr über den Zusammenhang zwischen unseren Träumen und unserer Psyche spekulieren lassen.

verwendete Quellen: ardalpha.de, geo.de, psychosoziale-gesundheit.net

mre Brigitte

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