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Nostalgie-Trends 3 Vintage-Trends, die ich als 22-Jährige jetzt liebe

Nostalgie-Trends
© splitov27 / Adobe Stock
Schon unsere Mütter predigten: alles hat seine Zeit. Und manche Dinge haben mehrere. Diese 3 Trends von früher leben aktuell wieder auf und sind besonders bei jungen Menschen beliebt.

Kate Bush stürmt die Charts, Kodak kommt mit der Produktion von Farbfilmen kaum hinterher und an unseren Wänden hängen Blümchen-Teller. Das hört sich nach längst vergangenen Tagen an – ist aber aktueller denn je. Denn Trends bewegen sich in Zyklen und kommen immer wieder. Meistens modernisiert und weiterentwickelt, aber mit klaren Inspirationsquellen aus beispielsweise den 1920ern, 70ern oder 90ern. Die Begriffe "Vintage" und "Y2K" ("year 2000") sind heute gar nicht mehr wegzudenken und die Musik, Mode und Popkultur der 80er erleben eine Renaissance.

Warum diese drei Trends von früher bei der heutigen Jugend wieder so beliebt sind, versuche ich aus meiner Perspektive zu erklären. Denn: ich fotografiere analog, trage gerne Schlaghosen – und bin 22 Jahre alt.

Von digital zurück zu analog

2012 meldete Kodak Insolvenz an – heute produziert die Firma ihre analogen Filme im 24/7 Rhythmus und hat ihre Preise bis zu 40 Prozent erhöht, wie Nagraj Bokinkere, Vizepräsident der Filmherstellung bei Kodak, in einem Tweet erklärte. Große Magazine setzten in Fashion-Shoots wieder auf Filmfotografie und für den Hollywoodfilm "Oppenheimer" wurde 2023 sogar ein eigener IMAX-Schwarzweißfilm entwickelt. Und das in einer Zeit der Digitalisierung, Smartphones und Instagram. Wie passt das zusammen?

Ich selbst habe mir vor einigen Jahren eine alte Analogkamera gekauft, die aus den 1970ern stammt. Damit habe ich angefangen die Technik hinter dem Foto besser zu verstehen und bedachter zu fotografieren. Auf meinem Smartphone drücke ich fast reflexartig immer mehrfach auf den Knopf in der Foto-App. Ein analoges Bild kostet mit Film und Entwicklung ca. 60 Cent – da überlegt man sich sowas schon genauer. Der "Vintage-Look" der Fotos mit Körnung und Lichtflecken löst bei mir ein Gefühl von Nostalgie aus – sie wirken wie aus einer anderen Zeit und fühlen sich einfach besonders an. Warum einen Vintage-Filter auf das Bild legen, wenn man den gewünschten Effekt sofort bekommen kann? 

Die analoge Fotografie ist für mich eine Art Gegentrend zu bearbeiteten Instagram-Bildern, überfüllten Fotoalben auf dem Handy und den unwirklichen KI-Bildern. Junge Menschen machen ihre Party- und Urlaubsbilder wieder analog – genau wie in den 80ern. Teilen tun sie die Fotos allerdings auf Social Media, anstatt sie in Alben zu kleben. 

Interior-Designs von Oma

Blümchen-Tapete, bemaltes Porzellan und Ledersofas erinnern an das Haus von Oma und Opa – oder eben an meine WG. Denn genau wie Mode-Trends kommen auch Wohn-Trends aus vergangenen Dekaden immer wieder. Bunte Einrichtungen mit wildem Mustermix, die an die 70er erinnern oder Küchengeräte in Pastellfarben, die eine Hommage an die 50er sind, sieht man immer mehr. Die Vintage-Einrichtungsgegenstände werden einfach mit Modernen kombiniert, um kein altbackenes Flair zu verbreiten. 

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit und die Suche nach Gegenständen mit Geschichte treibt uns junge Leute auf Flohmärkte – oder eBay-Kleinanzeigen. Es macht Spaß, echte "Schätze" zu finden, sie vielleicht neu zu lackieren und in der Wohnung in Szene zu setzen. Auch Erbstücke kann man so wunderbar würdigen. Meine ostfriesische Oma hat früher selbst Tassen, Teekannen und Teller bemalt – die machen sich gut als hübsche Wanddekoration.  

Die 80er sind zurück – und bleiben

Das Lied "Running up that Hill" von Kate Bush stürmte 2022 die Charts und erreichte in acht Ländern sogar den ersten Platz – fast 40 Jahre nach seiner Veröffentlichung. Grund dafür: Die Netflix-Serie "Stranger Things". Spätestens seitdem ist klar: Die 80s sind zurück! Die weißen Reeboks und die Trainingsanzüge aus Ballonseide erlebten in den letzten Jahren ein echtes Revival.

Im Gegensatz zu meiner Mutter, die in den 1980ern in ihren 20ern war, finde ich, die heute in ihren 20ern ist, diese Trends tatsächlich cool – und scheinbar bin ich da nicht die Einzige. Wenn ein Lied aus den 1980ern im Club gespielt wird oder ich eine "Karottenhose" trage, fühle ich mich auf eine Art und Weise mit meiner Mama verbunden. Ich stelle mir vor, wie sie früher getanzt hat, spreche mit ihr über ihre Jugend. Dann merke ich immer mehr wie ähnlich sie mir damals war und mich überkommt die schöne Nostalgie – genauso, wie wenn meine Mutter mal wieder "Raider" statt "Twix" sagt. 

Brigitte

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