Eigentlich ist Hancock (Will Smith) ein Superheld: er kann fliegen, ist unverwundbar und hat übermenschliche Kräfte. Eigentlich sind das die besten Voraussetzungen, um sich als Held und Weltenretter feiern zu lassen. Eigentlich.
Der Antiheld
Denn Hancock ist ein Loser. Und ein Arschloch. Er fängt schon morgens das Saufen an, gammelt wie ein Penner auf Parkbänken rum und befördert kleine Kinder mit einem Fußtritt kilometerweit in den Himmel, wenn sie ihm dumm kommen. Wo immer er auftaucht, macht er Ärger und hinterlässt ein heilloses Chaos: Zum Beispiel bei einer Verfolgungsjagd, bei der er mit verkatertem Kopf halb Los Angeles in Schutt und Asche legt. Oder bei der missglückten Rettungsaktion eines gestrandeten Wals, den er, statt ihn behutsam ins Meer zu schieben, schwungvoll ins Wasser zurück schleudert - direkt auf eine Segelyacht samt Besatzung.
Der Imagewandel
Die Bürger L.A.s hassen Hancock. Und das zu Recht. Erst als er dem erfolglosen PR-Berater Ray (Jason Bateman) in letzter Sekunde vor einem heranrasendem Zug das Leben rettet, soll sich das ändern. Ray ist der erste nette Mensch, dem Hancock nach Jahren begegnet. Der PR-Berater lädt ihn zu sich und seiner Frau (Charlize Theron) nach Hause ein und verpasst ihm als Dankeschön für die Rettungsaktion eine Imagekampagne. Mit dem richtigen Auftreten, so ist sich Ray sicher, kann man selbst aus dem abgewrackten Hancock einen strahlenden Superhelden machen. Alles läuft nach Plan: wäre da nicht das kleine Problem, dass sich Hancock in Rays Frau (Charlize Theron) verliebt, mit der ihn mehr verbindet, als Ray zu ahnen vermag...
Die Rolle
Regisseur Peter Berg (Operation: Kingdom) hat den ewigen Superhelden Will Smith endlich einmal in eine Rolle gepackt, die ihm wirklich gut zu Gesicht steht: Smith darf als verwahrloster Säufer durch die Straßen rennen, laut rülpsen, politische Unkorrektheiten von sich geben und dabei ganz viel kaputt machen. Natürlich rettet Smith am Ende wieder die Welt. Aber selbst das tut der Geschichte keinen Abbruch. Denn bis dahin hat man viel gelacht und 90 Minuten gute Unterhaltung genossen - zu der im Übrigen auch Oscarpreisträgerin Charlize Theron und Filmehemann Jason Bateman einen großen Teil beitragen.
Fazit
Wer schon bei "Hitch – der Date-Doktor" lachen konnte und auf einen Humor á la "Lethal Weapon" steht, der darf den Film auf keinen Fall verpassen.