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Till Demtrøder

Mit zwölf stand er das erste Mal vor der Kamera. Heute ist der 39-Jährige einer der meistbeschäftigten deutschen Seriendarsteller: Seit 17 Jahren verfolgt er Gangster im "Großstadtrevier", außerdem spielt er den "Landarzt"- Sohn Wanja und spricht mit Seelöwen in "Hallo Robbie".

Liebe Brigitte, gibt es männliche Intuition?

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Lieber Herr Demtrøder, viele Frauen würden Ihnen im Brustton tiefster Überzeugung versichern, dass es so etwas wie männliche Intuition nicht gibt. Und ganz Unrecht hätten sie damit nicht. Aber: Auch die weibliche Intuition ist bloß ein Mythos. "Es gibt weder eine typisch männliche noch eine typisch weibliche Intuition", sagt der Heidelberger Sozialpsychologe Dr. Henning Plessner. Und: Frauen seien auch nicht intuitiver als Männer. Ein britischer Psychologe wollte dem noch genauer auf den Grund gehen. Er legte 15000 Testpersonen Fotos vor, auf denen sie spontan ein echtes Lächeln von einem vorgetäuschten unterscheiden sollten. Und siehe da: Am Ende hatten die Männer sogar die leicht bessere Trefferquote. "Intuition bedeutet generell, sich zu entscheiden, ohne darüber nachzudenken", sagt Dr. Plessner. Also das, was wir gern als Bauchentscheidungen bezeichnen. Und die werden von uns ständig gefällt: Wenn Sie, Herr Demtrøder, zum Beispiel abends auf Ihrem Sofa sitzen, dann prasseln pro Sekunde 11 Millionen Sinneseindrücke auf Sie ein, die häufig eine schnelle Entscheidung verlangen. Den Fernseher einschalten oder eine Zeitschrift lesen. Sitzen bleiben oder aufstehen und ein Bier holen. Würden Sie versuchen, all diese Entscheidungen mit dem Kopf zu fällen, dann würde sich Ihr Verstand bald aufhängen wie ein überlasteter Computer. Also grübeln Sie nicht darüber nach, ob das Bier, das Sie aus dem Kühlschrank genommen haben, auch wirklich gut für Ihren Bauch ist. Ihr Kopf wird es Ihnen danken. Ihre BRIGITTE

Foto: Chistian Schoppe Text: Nele Justus BRIGITTE Heft 6/2007

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